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Skitour auf den Lahngang im Gesäuse Aussichtsbuckel über dem weißen Bermuda-Dreieck

Ein Berg namens „Lahngang“ klingt nicht besonders einladend für Skitourengeher, denn die „Lahn“, die Lawine, stellt schließlich die größte Bedrohung bei dieser Sportart dar. Auf Lawinen muss man am 1800 Meter hohen Lahngang im Gesäuse auch grundsätzlich achten. Wer sich aber an die Skiroute hält, der ist in relativ sicherem Terrain unterwegs.

Von: Georg Bayerle

Stand: 28.01.2025

Einsteigertouren im Gesäuse | Bild: BR; Georg Bayerle

Im Gebiet des Nationalparks Gesäuse spielt die Besucherlenkung auf den ausgewiesenen Skirouten eine besondere Rolle für den Naturschutz. Es geht aber auch darum, gerade Skitoureneinsteigern wesentliche Grundkenntnisse zu vermitteln, zumal der Nationalpark Gesäuse ein ursprünglich-wildes Image hat und wie ein Magnet auf Tourengeher wirkt, sagt der Nationalparkranger Stefan Schröck. Natürlich will der Nationalpark Menschen für die ursprüngliche Natur begeistern, das Publikum ist auch tourismuswirtschaftlich erwünscht, zum Beispiel im Bergsteigerdorf Johnsbach. Gleichzeitig aber sollen Bereiche für die im Winter besonders empfindlichen Wildtiere ungestört bleiben.

Prachtvolle Kulisse

Die Nationalparkregion ist wie geschaffen als Ausbildungsort gerade für Neulinge, erklärt David Osebik das Konzept, zu dem auch Skitourencamps gehören. Zum Ausbildungsangebot passt das natürliche Profil: Neben den schroffen Kalkgipfeln im Herzen des Gesäuses erheben sich sanftere Vorberge. Einer der beliebtesten Skitourengipfel ist der Lahngang – der Berg, wo die Lawinen abgehen. Das ist ein wenig einladender Name, aber der Anstieg ist, wenn man der Routenempfehlung folgt, kaum gefährlich. Der mit seinen 1800 Metern eher unscheinbare Buckel entpuppt sich oben als Aussichtsriese.

Das Paltental liegt malerisch unter uns mit den eher sanft dahinfließenden Bergkämmen der Niederen Tauern im Südosten. Im Westen thront das Dachsteinmassiv, ein langer breiter Gratrücken führt direkt auf die Kalksteinmauer der Gesäuse-Berge zu. Diese schroffen Felsgipfel sind kein Tourenziel für den Winter, als Kulisse aber prachtvoll. Prächtig schauen vor allem auch die licht bewaldeten Hänge aus, die rechter Hand hinunterführen. Trotz der Warnschilder aber gibt es Spuren, die Unwissende leicht verleiten können. Stefan Schröck ist auch stellvertretender Landesleiter der Bergrettung Steiermark und hat mit dem Bermuda-Dreieck unterm Lahngang seine Erfahrungen gemacht. Auch wenn Schilder nicht besonders schön sind in der Landschaft – im Skitouren-Gesamtkonzept des Gesäuses tragen sie dazu bei, dass gerade Neueinsteiger nicht einfach nur ahnungslos durch das Gelände stolpern.

Karte: Nationalpark Gesäuse

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Karte: Nationalpark Gesäuse


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