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Draußen in der vorweihnachtlichen Natur im Münchner Norden Schafe, Moos und eine Geburt im Stall

Kurz vor Weihnachten wird es in den Städten und auch Dörfern immer hektischer. Auch in den Herzen ist oft viel Aufruhr, egal ob man wirklich Stress hat oder nicht. In dieser Stimmungslage vor Weihnachten, an den langen dunklen Tagen des Jahres, ist es das Beste, einfach mal rauszugehen in die Natur, weg von allem.

Von: Barbara Weiß

Stand: 22.12.2023

Draußen in der vorweihnachtlichen  Natur im Münchner Norden | Bild: BR; Barbara Weiß

Die Weihnachtsmärkte hinter sich lassen, den Trubel in der Stadt, die Nervosität. Der Kopf wird gleich freier und ruhiger.

Nach dem großen Sturm und Schnee

Im Münchner Norden weht eisig der Wind. Es beginnt zu tröpfeln, überall Matsch. Das Wetter ist nicht gerade einladend für eine Wanderung, aber es tut trotzdem gut. Kein Mensch weit und breit. Trüb, kalt, grau. Man braucht Handschuhe und Mütze und heute auch einen Regenschirm im Wald nördlich von München. Mit Schnee wäre es jetzt romantischer. Aber das fahle Licht sorgt für eine besonderer Stimmung.

Am Wegesrand liegen Tannenzweige, die beim letzten Sturm abgebrochen sind. Wie schön – das frische Tannengrün wird gleich eingepackt für zuhause. Dann ein Stück weiter ein riesengroßer Baum, dessen Stamm voller Moos ist, weich anzufassen. Auch Moos kommt in den Rucksack für die Weihnachtskrippe daheim.

Der Nase nach aus der Stadt raus

Die Schotterebene nördlich von München ist eine karge Landschaft. Am Wanderweg Richtung Oberschleißheim gibt es Informationstafeln. Die Hochmuttinger Heide sind ausgedehnte Grasflächen, wie man erfährt. Diese Magerwiesen werden von Schafen beweidet. Schafe auf dem Feld würden passen zu einer Adventswanderung, doch weit und breit ist kein Schaf zu sehen. In Hochmutting treffe ich auf Helga Hoyler, die hier seit über 60 Jahren Schäferin ist. Mehr als 1000 Schafe hat die Familie. Wegen des vielen Schnees Anfang Dezember musste die Schäferfamilie die Herde schon vor Weihnachten nach Hause holen. Normalerweise grasen die Schafe bis Weihnachten noch rund um den Hof. Schade, dass heuer schon alle im Stall sind. Sohn Thomas, der auch Schäfer ist, hat Erbarmen mit mir, der nassen Wanderin. Obwohl er Stress hat, weil gerade Lammzeit ist, zeigt er mir die Schafe im Stall

Schafe kurz vor Weihnachten

Und kaum zu glauben - kurz bevor wir den Stall betreten, sind Zwillinge auf die Welt gekommen. Die Nachgeburt liegt noch neben dem Mutterschaf im Heu, die beiden kleinen Lämmer versuchen gerade zum ersten Mal aufzustehen. Ganz unsicher wanken und schwanken sie auf ihren kleinen Beinchen. Eine Geburt im Stall, noch dazu eine Zwillingsgeburt - was für ein Geschenk, ein kleines Weihnachtswunder! Der Schäfer lacht, für ihn ist es Alltag, für mich aber ein ganz besonderes Erlebnis auf meiner kleinen Adventswanderung im Münchner Norden.


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