Docs auf Schicht Neurochirurgie: OPs an Gehirn und Wirbelsäule
Sie ist eine der spannendsten Fachrichtungen in der Medizin: die Neurochirurgie. Hier dreht sich alles um Operationen am Gehirn und an der Wirbelsäule. Gesundheit! geht mit den Docs auf Schicht und begleitet die Neurochirurgen am Universitätsklinikum Regensburg in den OP.
Kurz vor Sonnenaufgang beginnt das Team um Prof. Nils Ole Schmidt den Tag mit der Visite auf der Intensivstation. Hier liegen die besonders schweren Fälle, viele Patienten sind frisch operiert.
Neurochirurgie: Hilfe für Tumorpatienten
Auf der Normalstation trifft Gesundheit! einen 20-Jährigen Patienten, der am Kopf operiert werden soll. Bei ihm wurde ein Tumor direkt neben dem Sprachzentrum im Gehirn entdeckt. Einige Zimmer weiter liegt eine Patientin, deren Tumor auf wichtige Gehirnareale drückt. Auch sie wird heute noch einen aufwändigen Eingriff benötigen.
Neurochirurgie Regensburg: Pflegekräfte im OP
Im Operationstrakt sorgen die Pflegekräfte dafür, dass der Laden läuft und dass es den Patienten an nichts fehlt.
"Die Patienten müssen das Gefühl haben, dass sie bei uns gut aufgehoben sind. Ab und zu mache ich noch ein paar Witze, mache einen Spaß mit den Patienten vor der OP. Denn sie sind ja nervös, wenn sie kommen und das will ich ihnen ein bisschen nehmen."
Bettina Gallasch, Pflegerin, Universitätsklinikum Regensburg
Fachkrankenschwester Sabrina Eckert lernt heute eine neue Kollegin ein. Die beiden bereiten den OP-Saal vor. Nachwuchs ist extrem wichtig, denn der Pflegenotstand sorgt überall in Bayern für Extraschichten und Stress.
Neurochirurgie: Komplizierte Operationen unter dem Mikroskop
Dann wird es ernst. In direkt nebeneinanderliegenden OP-Sälen operieren Prof. Nils Ole Schmidt und Dr. Christoph Doenitz die beiden Tumor-Patienten. Mit modernster Technik behält das Team die sensiblen Gehirnregionen genau im Blick. Der Tumor des jungen Patienten befindet sich an einer heiklen Stelle und ist besonders schwer zu erkennen.
Parallel dazu ist im Nachbar-OP der Tumor der anderen Patientin auf den Bildschirmen im OP-Saal deutlich zu sehen. Ein fluoreszierender Farbstoff lässt das Tumorgewebe gelb leuchten. Bei der Entfernung des Tumors gehen die Ärzte vorsichtig, Stück für Stück vor.
Beide Operationen verlaufen erfolgreich. Was genau das für die Patienten bedeutet, wird sich aber erst in mehreren Tagen herausstellen. Die Analyse von Tumorgewebe im Labor liefert die entscheidenden Informationen darüber, ob weitere Nachbehandlungen, wie Chemotherapie oder Bestrahlung nötig sind.
Auf der Intensivstation
Unterdessen gibt es auf den Stationen jede Menge zu tun. Dr. Johanna Vollmayr ist noch relativ neu auf Intensiv.
Deshalb wird auch Dr. Vollmayrs nächste Patientin rund um die Uhr überwacht, denn sie hatte eine schwere Hirnblutung.
"Eine Komplikation, die wir hier auf der Intensivstation fürchten, ist ein Vasospasmus. Das heißt, die Gefäße der Patientin ziehen sich zusammen und das vermindert die Durchblutung im Gehirn."
Dr. med. Johanna Vollmayr,Universitätsklinikum Regensburg
Im Ultraschall prüft Dr. Vollmayr die Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Hirngefäßen. Ist der Fluss ungewöhnlich schnell, deutet das auf ein Problem hin. Doch die junge Ärztin kann Entwarnung geben.
Neurochirurgie: Bandscheiben-Patienten auf der Normalstation
Auf Normalstation liegen Patienten, die ebenfalls von Neurochirurgen frisch operiert sind. Denn nicht nur der Kopf, auch OPs der Wirbelsäule sind Aufgabe der Neurochirurgie, wenn zum Beispiel schwere Bandscheibenvorfälle die Nervenbahnen beeinträchtigen. Zwei der Patienten litten vor ihrem Eingriff unter Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen.
Dann endet die Frühschicht auf der Neurochirurgie. Insgesamt ein erfolgreicher Tag im Kampf gegen Hirntumore, Blutungen und Bandscheibenvorfälle.