Süßigkeiten Dubai-Schokolade – Hype in der Weihnachtszeit
Der Run auf die Trend-Süßigkeit ist enorm. Mit Preisen ab 15 Euro pro Tafel ist sie nicht nur ein Luxusgut, sondern vielerorts bereits ausverkauft. Auf Social Media wird sie als Must-have gefeiert und Fans stellen sich geduldig in langen Schlangen an, um eine der begehrten Tafeln zu ergattern. Doch was macht diese Schokolade so besonders? Ihre Füllung kombiniert Pistaziencreme, Engelshaar und Sesammus. Aber wie schneidet die Trend-Süßigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Schokoladen ab? Wie gesund sind Pistazien? Welche Effekte hat Schokolade?
Adventszeit – die Weihnachtsmärkte sind eröffnet. Überall gibt es Glühwein, Lebkuchen und in diesem Jahr eine besondere Süßigkeit: Dubai-Schokolade. Um die mit Pistazien und Engelshaar gefüllte Leckerei ist in diesem Jahr ein regelrechter Hype entstanden. Auf dem Weihnachtsmarkt am Münchener Flughafen gibt es mittlerweile sogar Crêpes nach Dubaischoko-Art und Dubai-Churros, das spanische Ölgebäck. Schokolade mit Pistazien – könnte das auch gesünder sein, als andere Süßigkeiten?
Gesundheitsförderliche Stoffe im Kakao
Im Lebensmittelchemie-Labor an der TU München kennt sich Dr. Timo Stark mit den Inhaltsstoffen von Schokolade aus. Vor allem in Kakaobohnen gibt es durchaus Stoffe, die als gesund gelten: wie Flavanole und Polyphenole – letztere sollen antioxidativ wirken. Doch nicht jede Schokolade ist gleich.
"Je höher der Kakaoanteil ist, je dunkler die Schokolade ist, desto höher ist der Anteil von sogenannten Polyphenolen. Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass mäßiger Konsum von dunkler Schokolade sich positiv dahingehend auswirkt, dass das gefäßerweiternde Wirkung gezeigt hat, antisklerotische Wirkung."
Dr. rer. nat. Timo Stark, Lebensmittelchemiker, TU München
Allerdings stellt Dr. Stark ist klar, dass es noch viel mehr Forschung braucht. Nicht jeder Stoff, der im Labor im Reagenzglas wirkt, muss auch im Körper genauso funktionieren. "Wenn ich eine Schokolade esse und da sind 10 mg enthalten, heißt das nicht unbedingt, dass die 10 mg der Substanz dann auch im Körper aufgenommen werden", so Stark.
Dubai-Schokolade: Das Rezept
Entscheidend ist wohl der echte Kakao-Anteil im Endprodukt. Und damit kennt sich Michael Krönner von der Schokomanufaktur Krönner in Murnau aus.
Mit ihm zusammen wollen wir hochwertige Dubai-Schokolade machen. Und zwar nur mit reinen Zutaten.
Für 7 Tafeln a 70g verwenden wir:
- 250 g Pistazienmark
- 40 g Sesampaste
- 35 g Kakobutter für die Festigkeit
- 400 g Vollmilchschokolade (hier benötigt man in der Verarbeitung etwas mehr, als am Ende in der Schokolade verbleibt)
- 20 g Engelshaar für den Crunch
Übrigens: Das kann man auch zuhause nachmachen. Erst flüssige Schokolade in einer Form gut verteilen und etwas härten lassen. Dann die Zutaten für die Füllung zusammengeben, gut verrühren. Und auf den Schokoboden geben. Im Kühlschrank muss die ganz besondere Kombination dann hart werden.
Zum Schluss geht’s ans Überziehen und fertig ist die Dubaischokolade – ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. "Das hat etwas mit Natur zu tun, ohne Farbzugabe. Es reicht mir die reine Pistazie als Farbstoffgeber", bestätigt Michael Krönner.
Kritik der Verbraucherzentralen
Zu viele Zusatzstoffe ärgern auch Verbraucherschützerinnen wie Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Dazu kommt der Preis: Dubai-Schokolade wird im Schnitt für rund 15€ pro Tafel verkauft.
"Wenn man sich die Zutatenliste anschaut, da wird doch ganz schön gespart. Da wird mit Aromen gearbeitet, Sonnenblumenöl, Palmöl, Geschmacksstoffe, um hier die hochwertigen Zutaten einzusparen. Das heißt, es werden wenig Pistazien und Sesammus hineingegeben."
Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin, Verbraucherzentrale, München
Schade, denn eigentlich sind Pistazien echt gesund. "Pistazien gehören zu den Nüssen und wir sollten jeden Tag 30 Gramm Nüsse zu uns nehmen. Sie liefern uns hochwertige Fettsäuren, Omega Fettsäuren, viele Eiweiße, aber auch Vitamine", erklärt Daniela Krehl.