Trendsportart aus Kanada Wie funktioniert Kin Ball?
Das Mannschaftsspiel Kin Ball begeistert durch Vielseitigkeit und Fairnes. Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller erlebt ein Bundesliga-Turnier mit, checkt wie gesund der Sport ist, und probiert selbst aus, wie sie mit dem Riesenball zurechtkommt.
In Bewegung sind in diesem Spiel ein sehr großer Ball, und gleichzeitig drei Teams. Sieht spaßig aus, ist aber erstmal ziemlich unübersichtlich. Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller ist in Königsbrunn im Landkreis Augsburg und schaut sich ein Bundesliga-Turnier an. Gastgeber Tobias Wolf spielt seit 15 Jahren Kin Ball und ist heute mit seinem Verein, dem TSV Bobingen am Start.
Fair Play und Solidarität stehen im Vordergrund
Kin Ball kommt ursprünglich aus Kanada, da wurde es vor vielen Jahren von einem Sportlehrer erfunden. Und das merkt man auch an vielen Stellen, weil es ursprünglich als Schulsport konzipiert wurde, und somit Fair Play, Solidarität besonders groß geschrieben wird. Kin Ball ist zwar in Deutschland noch recht unbekannt, die Anhänger dieser Sportart sind aber umso begeisterter, und es gibt mittlerweile auch eine Bundesliga.
Wie funktioniert Kin Ball?
Regeln hat Kin Ball einige, aber für Hobbymannschaften werden sie oft vereinfacht. Das Feld ist quadratisch, 20 x 20 Meter. Wenn eines der drei Teams 11 Punkte gemacht hat, hat es den Satz gewonnen. Nach vier solcher Spielperioden gewinnt die Mannschaft mit den meisten gewonnenen Sätzen. Ein Team schlägt auf, in diesem Moment müssen alle vier Mitspieler den Ball berühren. Die angegriffene Mannschaft muss verhindern, dass der Ball den Boden berührt. Jedes Körperteil darf dafür benutzt werden. Körperkontakt mit den Gegnern ist verboten. Gelingt die Rettung, darf die angegriffene Mannschaft aufschlagen, den nächsten Angriff starten. Gelingt es nicht, bekommen das angreifende Team und das dritte, passive Team einen Punkt. Was besonders am Kin Ball- ist: man spielt es gemischt. Sogar Schwangere können problemlos mitspielen.
Welche Fähigkeiten sollte man für Kin Ball mitbringen?
In der Sporthalle bereitet Coach Tobias Wolf das Training vor. Erstmal wird der leeren Ball auf 1,20m Durchmesser aufgepumpt. Mit dem Ball darf man unbegrenzt herumlaufen – er darf nur nicht runterfallen. Für schnelle Spielzüge ist das Passen unerlässlich. Gar nicht so einfach, die besondere Aerodynamik des Balls ist gewöhnungsbedürftig. Jetzt ist Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller dran mit ihrem ersten Aufschlag: Alle Teammitglieder müssen wie schon erwähnt den Ball berühren. Wer nicht schlägt, hockt darunter - mit eingezogenem Kopf, und ist bereit schnell aufzuspringen.
Zurück beim Bundesliga-Turnier wird Reporterin Veronika schon von Dr. Karsten Bogner erwartet. Als Mannschaftsarzt des FC Augsburg und der Augsburger Panther kennt er sich bestens mit Fußball und Eishockey aus. Heute macht er sich mit Kin Ball bekannt. Von ihm will Veronika wissen: welche Fähigkeiten sollte man für Kin Ball unbedingt mitbringen?
Ein Hauptverletzungsrisiko sieht Dr. Bogner für Füße und Beine. Das Sprunggelenk und das Knie sind beim Kin Ball schwer im Einsatz. Bänder und Sehnen werden hier schon mal strapaziert. Wenn man einigermaßen fit ist, dann kann man Kinn Ball bis ins hohe Alter spielen.