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Schön und nützlich! Jungfer im Grünen

"Ob sie auch schön von Angesicht, eine vornehme Blume ist sie nicht. Aus der Reichen Gärten ist sie verbannt, und aus den Städten hinaus aufs Land, Die Blume Braut in Haaren" - beschrieben wird hier die 'Jungfer im Grünen' - eine Blume, die früher in jeden Bauergarten gehörte.

Stand: 08.08.2018 | Archiv

Grüne Jungfer | Bild: BR

Ursprünglich stammt die Jungfer im Grünen aus dem Mittelmeerraum, fand allerdings schon bald auch in unseren Gärten ihren Platz. Die Pflanze, die Botaniker als Nigella damascena bezeichnen, ist einjährig und gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse.

Im Garten bevorzugt sie einen humosen und durchlässigen Boden in sonniger Lage, kommt aber auch im Halbschatten zur Blüte. Ihren auffälligen Blüten verdankt die Pflanze ihren Namen, denn rund um die Blütenblätter befinden sich stark geschlitzte Hochblätter, die die Blüte zu umschließen scheinen. Die Blütezeit beginnt im Juni und reicht bis in den Herbst hinein. Die Blütenblätter sind meist blau, manchmal allerdings auch rosa oder weiß gefärbt.

Samenreife im Hochsommer

Ab August beginnt bei der Jungfer im Grünen die Samenreife. Erkennen kann man das an der Samenkapsel. Verfärbt diese sich braun und trocknet aus, sind die schwarzen Samen im Inneren reif. Vollreife Kapseln öffnen sich bei sonniger und trockener Witterung.

Kommt dann noch Wind dazu, schleudert es die Samen aus ihrer Hülle. Als Windstreuer bezeichnen Botaniker diese Art der Samenverbreitung. Wenn man sie lässt, verbreitet sich die Jungfer im Grünen über Samen selbst, wandert regelrecht durch den Garten. Im mittelfränkischen Dixenhausen dient ein Teil der Samen allerdings einem anderen Zweck!

Jedes Körnchen ist wertvoll ...

... sagt Barbara Krasemann. und erntet deshalb einmal in der Woche ihren Nigella-Bestand durch. Reife Samen kann man auch gut an ihrem Rascheln erkennen, denn die Samen liegen trocken in ihrer Kapsel. Bewegt man diese, kann man die Körnchen gut hören. Barbara Krasemann erntet die ganzen Kapseln in eine Glasschale, so geht kaum etwas verloren. Die Nigella-Samen lassen sich ganz leicht aus der Hülle entfernen, eigentlich reicht das Rausschütteln. Möchte man allerdings auch an die letzten Samen noch rankommen, öffnet man die Kapseln und deren einzelne Fächer und holt die 2-3 Millimeter großen Samen heraus.

Das funktioniert nur bei vollständig trockenen Fruchtständen. Sind die Nigella-Kapseln beim Schneiden noch feucht, lässt man sie an einem warmen Ort nachtrocknen, bevor man die Kammern öffnet. 30 bis 100 Samen liefert ein reifer Fruchtstand von Nigella damascena. Als Damaszener-Schwarzkümmel fanden die Samen früher in der Volksheilkunde und auch in der Küche Verwendung. Ein Wissen, das Barbara Krasemann wieder bekannter machen will. Sie macht am liebsten Frischkäsekugeln mit den Samen.

Rezept: Frischkäsekugeln mit Jungfer im Grünen-Samen

Zutaten:

-
150 Gramm Schafskäse
- 1 Packung Frischkäse
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Esslöffel Distelöl
- evtl. gehackte Cranberrys (Menge je nach Geschmack)
- Damaszener-Schwarzkümmel (Samen von Jungfer im Grünen)
- 1 Packung Blätterteig

Knoblauch und Schafskäse kleinschneiden, mit dem Frischkäse, dem Öl, dem Damaszener-Schwarzkümmel und den gehackten Cranberrys mischen und zu Kugeln rollen. Damit die Masse nicht so an den Händen klebt, die Hände vor jeder Portion mit Wasser befeuchten. Während Echter Schwarzkümmel würzig und leicht scharf schmeckt, ist das Aroma des Damaszener-Schwarzkümmels eher blumig, süßlich und fruchtig, passt deshalb perfekt zum Cranberry-Frischkäse.
Besonders schön kommen die Frischkäsekugeln in einem Blätterteignest zur Geltung. Dafür den Blätterteig in gewünschter Form ausstechen, mit etwas Ei bestreichen und mit Damaszener-Schwarzkümmel bestreuen. Damit beim Backen eine Vertiefung entsteht, einfach ein Ei in die Mitte des Blätterteignestes legen. Nach dem Backen die Blätterteigtaschen auskühlen lassen und mit den Frischkäsekugeln belegen.


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