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Kräuter Heilen mit frischem Lavende

Die Sommerpflanze aus der Provence, der Lavendel, ist ein blaues Wunder! Er macht sich nicht nur im Garten als Zierpflanze gut, sondern ist auch bei vielerlei Beschwerden als Heilpflanze einsetzbar. Kräuterexpertin Monika Engelmann gibt Tipps, wie Sie den Lavendel für Ihre Gesundheit nutzen und sich vor lästigen Mücken schützen können.

Stand: 26.06.2024

Lavendel | Bild: BR/Michael Pohl, (c)MEV-Designers-Fond-Collection-51

Lavendel ist sowohl als Heilpflanze, als auch bei der Abwehr von lästigen Insekten wie Mücken oder Motten vielseitig einsetzbar. Ernten Sie dafür die Lavendelblüten kurz vor dem Aufblühen an einem sonnigen Spätvormittag. Die aromatisch duftenden und heilkräftigen, ätherischen Öle haben zu dieser Zeit ihre stärkste Intensität.

Inhaltsstoffe von Lavendel

  • ätherische Öle
  • Cumarine
  • Lamiaceengerbstoffe
  • Flavonoide
  • Phytosterole

Wirkung von Lavendel

  • entspannend
  • schlaffördernd
  • entzündungshemmend
  • durchblutungsfördernd
  • wärmend
  • krampflösend

Beschwerden, gegen die Lavendel hilft

  • Unruhe
  • nervöse Erschöpfung
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • nervöse Darmbeschwerden
  • Übelkeit
  • Durchfall

Rezepte mit Lavendel

Anti-Mücken-Spray mit Lavendel

Wirkung:
Die enthaltenen ätherischen Öle besitzen eine stark insektenabweisende Wirkung und haben sich daher gegen Stechmücken bewährt. Lavendelöl wirkt zusätzlich schmerzlindernd.

Zutaten

  • 40 ml Alkohol (z. B. 38-prozentiger Doppelkorn)
  • 60 ml Lavendelhydrolat *
  • naturreine ätherische Öle:
  • 6 Tr. Lavendel
  • 6 Tr. Citronella
  • 1 Tr. Patchouli
  • 1 Tr. Geranium

Lavendelhydrolat

Lavendelhydrolat ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von ätherischem Lavendelöl. Zur Gewinnung von ätherischem Öl werden Lavendel und Wasser in einen Destillationsapparat gegeben. Diese Mischung wird erhitzt, heißer Dampf steigt auf und nimmt flüchtige Verbindungen wie ätherische Öle und wasserlösliche Bestandteile mit. Im Kühlsystem der Destille kühlt der Dampf ab und kondensiert. Von der aufgefangenen Flüssigkeit wird das auf der Oberfläche schwimmende ätherische Lavendelöl abgetrennt. Der Rest wird als Hydrolat oder Blütenwasser bezeichnet. Da diese Flüssigkeit neben den wasserlöslichen Bestandteilen des Lavendels auch winzige Mengen an ätherischem Öl beinhaltet, wird das sanft duftende Lavendelwasser zu kosmetischen oder therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Zubereitung:
Alle Zutaten mischen und in eine saubere Sprayflasche füllen.

Anwendung:
Vor dem Aufenthalt im Freien die Flasche kurz schütteln und unbedeckte Hautstellen mit dem Spray besprühen.

Achtung: Nicht bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden!

Ätherische Öle können bei empfindlichen Menschen Hautreizungen und Allergien auslösen. Geben Sie daher vor dem ersten großflächigen Einsatz zunächst einen kleinen Sprühstoß in die Armbeuge. Sollten binnen 24 Stunden Rötungen auftreten, bitte nicht weiter anwenden!  

After-Sun-Pflege mit Lavendel

Wirkung:
Die Creme wirkt kühlend, beruhigend, entzündungshemmend und hilft, die Haut zu befeuchten und deren Spannkraft zu erhöhen.

Zutaten

  • 25 ml Kokosöl
  • 25 ml Mandelöl
  • 1 EL getrocknete Lavendelblüten
  • je 5 Tr. naturreines, ätherisches Lavendel- und Weihrauchöl

Zubereitung:
Kokosöl sanft zum Schmelzen bringen, Lavendel zugeben und bei niedriger Temperatur
eine Stunde ziehen lassen. Anschließend in ein sauberes Schraubglas absieben, die ätherischen Öle zugeben und gut verrühren. Sobald die Pflegecreme abgekühlt ist, das Glas verschließen.

Anwendung:
Bei Bedarf die sonnengereizte Haut sanft mit der After-Sun-Pflege einreiben.

Eistee mit Lavendel

Wirkung:
Kühlend, erfrischend, durstlöschend
, versorgt mit Vitaminen und gleicht Mineralstoffverlust nach starkem Schwitzen aus.

Zutaten

  • 250 ml gekühlter Pfefferminztee
  • 1 EL frische Pfefferminzblätter
  • 250 ml Wasser
  • 250 ml gekühlter Apfelsaft
  • 500 ml gekühltes Sprudelwasser
  • 25 ml Lavendelsirup
  • 250 ml Wasser
  • 250 g Rohrzucker
  • Saft einer halben Zitrone
  • 10 g Lavendelblüten
  • Eiswürfel
  • ein paar Bio-Zitronenscheiben, Pfefferminz- und Lavendelstängel zur Garnierung

Zubereitung

Pfefferminztee:
Pfefferminzblätter mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abgießen und kühlen.

Lavendelsirup:
Wasser mit Zucker aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Lavendelblüten zugeben und etwa eine halbe Stunde ohne Hitzezufuhr ziehen lassen.
Anschließend Zitronensaft zufügen, den Sirup durch ein feinmaschiges Sieb abseihen und in eine saubere Flasche füllen. Hält gekühlt etwa zwei Wochen.

Fertigstellung des Eistees:
Alle Zutaten - gut gekühlt - in einem Krug mischen und mit frischem Pfefferminz- und Lavendelstängel garnieren.

Tipp: Lavendelsirup passt auch zu Süßspeisen wie Vanilleeis.

Extra-Tipp: Spitzwegerich-Tinktur gegen Mückenstiche

Wirkung:

  • entzündungshemmend
  • zusammenziehend
  • blutstillend
  • reizlindernd
  • leicht schmerzstillend
  • abschwellend

Zutaten:

Zubereitung
Die frischen Spitzwegerichblätter waschen, putzen, trocken tupfen und zerkleinern. Ein sauberes, weithalsiges Schraubglas etwa zu einem Drittel befüllen und mit Doppelkorn aufgießen. Mindestens drei - besser sechs - Wochen ziehen lassen und dabei möglichst einmal täglich aufschütteln. Dann durch ein engmaschiges Sieb filtern und in einer Lichtschutzflasche kühl aufbewahren.

Anwendung:
Frischen Insektenstich mit der Tinktur beträufeln.

Tipp für unterwegs: In eine kleine Roll-on-Flasche (eigentlich für Lippenpflege gedacht) gefüllt, findet die Tinktur in jeder noch so kleinen Tasche Platz.


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