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Pflanzen Immergrüne Deko-Tipps für den Advent

Wer sein Zuhause für den Advent stimmungsvoll dekorieren möchte, sollte laut Pflanzenexpertin Brigitte Goss vor allem auf die "Immergrünen" setzen. Ob Zuckerhutfichte, Rebhuhnbeere, Eibe, Stechpalme oder Lorbeerkirsche – sie verschönern uns nicht nur die Vorweihnachtszeit, sondern machen auch im Sommer noch eine gute Figur.

Stand: 19.11.2024 11:06 Uhr

Rebhuhnbeere | Bild: Brigitte Goss

Immergrüne Pflanzen gehören zum Advent und stehen symbolisch für Unsterblichkeit und Langlebigkeit. Hübsch dekoriert sind sie in der Vorweihnachtszeit in Kübeln vor der Haustür, im Garten, auf dem Balkon oder - für kurze Zeit - auch in der Wohnung ein schöner Blickfang.
(Erfahren Sie hier auch etwas über frostharte Sträucher für den Kübel.)

Zuckerhutfichte, Picea glauca "Conica"

Die kleinwachsende Fichte wird schon seit einigen Jahren immer häufiger zu Deko-Zwecken als Miniweihnachtsbaum angeboten.
Im Garten brauchen Zuckerhutfichten einen sonnigen Platz. Es sollte allerdings im Sommer nicht zu heiß werden. Ansonsten verbrennen die Nadeln und die Pflanze wird an der nach Süden gerichteten Seite braun.
Fichten sind besonders durstig, sie brauchen daher mehr Wasser als manch andere Pflanzen im Kübel. Der Boden sollte immer feucht sein.

Rebhuhnbeere, Gaulteria procumbens

Der Zwergstrauch wird nur 10 bis 20 cm hoch. Er blüht im Juni unscheinbar. Ab August bilden sich reichlich Früchte.
Die Rebhuhnbeere wächst ausgepflanzt im Garten in saurer bis schwach saurer Erde im lichten Schatten. An trockenen Standorten mit viel Sonne geht die Pflanze ein.
Die Rebhuhnbeere wird gerne als Herbstschmuck und auf Friedhöfen gepflanzt. Bei richtiger Wasserversorgung bleiben die Beeren bis zum Frühjahr am Strauch. Sind starke, langanhaltende Fröste vorhergesagt, sollten Sie die Pflanze mit Reisig abdecken.

Eibe

Eiben sind sehr schnittverträglich, eignen sich als Formgehölze und sind ein guter Ersatz für Buchsbäume.
Diese heimische Baumart ist genügsam, äußerst robust und frostfest. Sie wächst sogar im totalen Schatten. Die Eibe kann über viele Jahre in Töpfen im Freien stehen und braucht keinen Winterschutz.
Neben der ursprünglichen Art, die schnell wächst, gibt es kleinwüchsige Sorten, wie "Renke's kleiner Grüner". Diese Sorte wird höchstens 80 cm hoch und wächst nur 5 bis 10 cm im Jahr. Die Blätter und der Kern der Frucht sind giftig, nicht aber das rote Fruchtfleisch.

Europäische Stechpalme, Ilex aquifolium

Schon bei den Germanen war es Sitte, die Räume mit dem seltenen Baum zur Sonnenwende zu schmücken. Die roten Früchte stehen für Hoffnung und Liebe. Sie werden gerne von Drosseln und Rotkehlchen gefressen. Für Menschen sind die Beeren jedoch giftig. Im Garten bevorzugt die Stechpalme einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Wichtig ist ein Boden, der humusreich und gleichmäßig feucht ist.
Die Stechpalme ist eine zweihäusige Pflanze, das heißt, dass es weibliche und männliche Pflanzen gibt. Damit eine weibliche Pflanze Beeren tragen kann, sollte eine männliche Pflanze in der Nähe sein. Es gibt spezielle weibliche Züchtungen, wie Ilex meserveae "Blue Angel" und männliche Züchtungen, wie "Blue Prince". Beide sind nicht nur großartig im Kübel, sondern auch hervorragende Heckenpflanzen. Buntblättrige Arten setzen zusätzlich helle Akzente.

Portugiesische Lorbeerkirsche

Die portugiesische Lorbeerkirsche wurde in den letzten Jahren immer beliebter. Sie ist im Kübel äußerst winterhart und nimmt auch eine trockene, heiße Phase im Sommer nicht übel. Sie wächst nur 15 bis 30 cm im Jahr, kann aber ungeschnitten in unserem Klima 5 bis 6 Meter erreichen. In der Blütezeit im Juni zeigen sich attraktive weiße Blütentrauben, die von Insekten besucht werden.
Die portugiesische Lorbeerkirsche wächst nicht nur in jeder Bodenart, sie kommt auch mit Sonne und Schatten zurecht. Ob in Einzelstellung und als Heckenpflanze im Garten oder als winterharte Kübelpflanze auf dem Balkon - sie ist äußerst flexibel.

Gut zu wissen:

In diesem Jahr war das Import- und Pflanz-Verbot des Kirschlorbeers in der Schweiz in den Sozialen Netzwerken ein großes Thema, da er als invasive Art gilt. Die Portugiesische Lorbeerkirsche steht allerdings nicht im Verdacht, sich unkontrolliert auszubreiten.

Pflegetipps für immergrüne Gehölze im Winter:

  • In der kalten Jahreszeit ist der Stoffwechsel der Immergrünen zwar noch aktiv, aber stark reduziert. Die Pflanzen wachsen nicht, deshalb brauchen sie auch nicht umgetopft oder gedüngt werden.
  • Gießen: Da die Blätter weiterhin Wasser verdunsten, sollten Sie darauf achten, dass der Topfballen immer feucht ist. Kündigen sich starke Frostperioden an, dann nochmal durchdringend wässern.
  • Keine Staunässe: Pflanzen dürfen nicht im Wasser stehen. Der Topf braucht unbedingt ein Abzugsloch. Am besten stellen Sie den Topf auf kleine Holzklötze, damit er bei starken Frösten nicht am Boden festfriert.
  • Draußen ist der Wohlfühlplatz: Freilandpflanzen können die Zimmertemperaturen nur kurzzeitig überstehen. Wenn Sie die Pflanzen ins Haus stellen möchten, dann höchstens für ein bis zwei Wochen. Danach geht es wieder ins Freie.

Dekotipps:

  • Drehen Sie die Pflanzen mit der schönen Seite nach vorne.
  • Einen unschönen (Plastik-) Topf können Sie verstecken, indem Sie ihn mit Jute, Wollvlies oder Rindenstücken umwickeln und mit Wickeldraht fixieren.
  • Sammeln Sie Naturmaterialien wie mit Moos bewachsene Aststücke, Zapfen und Nüsse und verwenden Sie diese zum Dekorieren.
  • Achten Sie auf Materialien in kontrastreichen Farben: Weiß und Rot heben sich gut vor dem Grün ab.
  • Verwenden Sie keinen Glas-Christbaum-Schmuck, da die Farbe durch Frosteinwirkung abplatzen kann.

Einen schönen Advent wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!


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