Was ist für Annette Eckl das Besondere an Elba?

"Für mich ist Elba eine Bilderbuchinsel. Sie ist mit ihren 175 km Küste nicht allzu groß, doch sehr abwechslungsreich. Die zahlreichen Kontraste von weißen Strandstränden über malerische Bergdörfer bis hin zu zerklüfteten Küsten haben mich schon sehr beeindruckt. Nicht umsonst wird Elba auch Perle des Mittelmeers genannt. Ich finde es herrlich entlang der Küste von Bucht zu Bucht zu wandern oder - als Gegensatz - eines der Bergdörfer zu besuchen. Vor allem jetzt im Herbst ist Elba für "Sonnenanbeter" und Wanderer gleichermaßen reizvoll, da es nicht mehr so überlaufen ist. Zudem liegt jetzt ein Duft von Salbei, Minze, Rosmarin, Thymian, Fenchel und Oregano über der Insel und viele Zugvögel legen dort einen Zwischenstopp ein. Napoleon war neun Monate im Exil auf Elba, wir sollten uns auf alle Fälle mindestens eine Woche Zeit für die Insel nehmen.

Was sollte man auf Elba unbedingt unternehmen?

Zwischen Portoferraio und Capo d’Enfola - Küstenwanderungen von Strand zu Strand
"Zwischen der Hafenstadt Portoferraio und dem Capo d’Enfola liegt die sogenannte "Porzellanküste" mit bizarren Felsen, z. B. bei Acquaviva und Sansone. Hier sind schöne, kurze Küstenwanderungen mit atemberaubenden Tiefblicken möglich. Die Strände mit glasklarem Wasser wirken paradiesisch und zählen für mich zu den schönsten der Insel. Mein spezieller Tipp: eine zweistündige Wanderung am Capo d’Enfola rund ums Kap. Ausgangspunkt ist die Landenge zwischen den beiden Stränden von Enfola. Aber auch die Hafenstadt Portoferraio mit den Festungsanlagen, die hoch über ihr thronen, dem Hafen und den vielen gemütlichen Cafés ist unbedingt einen Besuch wert."

Capoliveri - bezaubernde Bergstadt
"Capoliveri mit seinen steilen und verwinkelten Gassen ist für mich einer der reizvollsten Orte auf Elba. Die autofreie Bergstadt liegt hoch auf einem Hügel vor der Halbinsel Calamita mit Blick auf die Buchten von Porto Azzurro und Stella. Früher war Capoliveri bekannt als "Stadt der Freiheit". Von der Antike bis ins 18. Jahrhundert konnte jedermann in ihre Mauern flüchten, denn sie bot Gesetzesbrechern Schutz vor Strafe. Jetzt flüchten sich v. a. Urlauber hierher, die einfach mal in den Tag hineinleben möchten, denn dort gibt es stimmungsvolle Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte. Mein Tipp: Von der Aussichtsterrasse der Piazza Matteotti bietet sich ein wunderschöner Blick über die Dächer bis hin zum Meer. Besonders romantisch ist es dort bei Abendstimmung. Unterhalb des Ortes liegen beliebte Badebuchten, wie z. B. die Barabarca."

Der wilde Westen - Panoramablicke vom Feinsten
"Ich finde den Westen der Insel mit den höchsten Bergen und den steilsten Klippen sehr spektakulär. Hier gibt es viele Möglichkeiten für mehrstündige Wanderungen. Von Fetovaia geht es an der Küste entlang der "strada panoramica" vorbei an Badeorten mit dörflichem Charakter, z. B. Seccheto oder Pomonte.
Pomonte ist mein Geheimtipp: direkt über dem Ort steht der granitgraue Monte Capanne. Der Kontrast zwischen Meer und Felsen, die direkt ins Meer übergehen, ist besonders eindrucksvoll. Ein Abstecher zur berühmten Bucht di Sant’Andrea oder hinauf ins romantische Bergdorf Poggio ist auch sehr zu empfehlen."

Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf Elba?

"Auf Elba gibt es viele, sehr schön gelegene Campingplätze, v. a. im Bereich Portoferraio, Rio Marino, Capoliveri und Marino di Campo. Dort gibt es meist auch Bungalows zu mieten (ab ca. 40 Euro/Nacht). Zudem gibt es schöne, großzügige Ferienwohnungen ab ca. 300 Euro/Woche. Sehr empfehlenswert ist auch Urlaub auf dem Bauernhof "Agriturismo" oder Biobauernhof "Agriturismo Bioelba", ab etwa 450 Euro die Woche im Bungalow, mit Olivenöl, Wein, Eiern und Gemüse aus eigener Produktion."

Welche kulinarischen Tipps hat Annette Eckl für die Insel?

"Die elbanische Küche zeichnet sich durch einfache Gerichte aus. Sehr gut ist Fisch in allen Variationen, z. B. Il Cacciucco all'Elbana (elbanische Fischsuppe), Fisch mit Pasta, gegrillter Fisch (v. a. Sardinen), gemischte Fischplatten oder der Klassiker: Nudeln mit Vongole (Muscheln) oder Cozze (Miesmuscheln).
Besonders gut gefallen mir auch die sogenannten "Sciamadda" in den Bergdörfern. Das sind Weinlokale mit wenigen Tischen. Dort gibt es z. B. Pappardelle al Cinghiale (Bandnudeln mit Wildschweinragout).
Und probieren sollte man auch "la schiaccia briaca". Das ist ein hartes Süßgebäck aus Mehl, Rosinen und Nüssen, das in Wein getränkt wird, bevor man es isst. Der Wein auf Elba gedeiht hier wegen der mineralienreichen Böden besonders gut, z. B. der "Elba bianco" und "Elba rosso". Und es gibt sogar eigenes Elba-Bier, z. B. Maronen- oder Rosmarinbier."