Wirtshaustipp "Brauereigasthof Jakob" in Nittenau (Oberpfalz)
"Eine Wirtshausperle in der Oberpfalz" nennt Andi Christl seine Neuentdeckung in Nittenau im Landkreis Schwandorf. Der "Brauereigasthof Jakob" ist seit 1872 im Besitz der Familie Jakob und wird bereits in der fünften Generation von ihr geführt. Bier- und Fischliebhaber dürften hier auf ihre Kosten kommen. Schließlich gibt es nicht nur eine hauseigene Brauerei und zahlreiche Biersorten. Angelfreunde können sich ihren eigenen Fisch fangen und im Anschluss zubereiten lassen.
Wirtshaus mit Angelkarte, Klavier und hauseigenem Bier
Andi Christl: "Angelfreunde können sich im Gasthaus eine Angelkarte kaufen, welche sie berechtigt, am benachbarten Fluss Regen Fische aus dem Wasser zu ziehen. Für den Fall, dass einer der Karpfen, Hechte oder Waller anbeißt, können sie ihren Fang anschließend in einem Hälterbecken des Brauereigasthofes zwischenlagern und den Fisch auch gerne von Wirt und Küchenchef Christoph Jakob frisch zubereiten lassen.
Das Haus ist seit 1872 in Familienbesitz und wird aktuell in der fünften Generation geführt. 2022 wurde der Großteil des Gasthofs kernsaniert - nur die urige Wirtsstube blieb so gut wie unverändert, was nicht nur die Stammgäste freut. Beim Brauereigasthof Jakob handelt es sich um ein musikantenfreundliches Wirtshaus. Im Gastraum befindet sich ein Klavier, welches zweimal im Jahr gestimmt und von Gästen gerne spontan bespielt wird. An der Wand hängen viele schwarz-weiß Bilder von früher sowie historische Blechschilder der hauseigenen Brauerei, um die sich der Seniorchef Josef Jakob lange gekümmert hat, was heute Christophs Bruder Sebastian übernimmt.
Auf der Getränkekarte befinden sich nicht nur die klassischen Biere wie Helles oder Weißbier, sondern auch verschiedene Craftbiere, ein hausgemachter Cider sowie vier alkoholfreie Biere."
"Bodenständig, aber mit einem handwerklichen Anspruch"
"So bezeichnet der Wirt seine Art zu kochen. In der Küche kümmert sich ein achtköpfiges Team um die Gäste. Auch durch die Modernisierung der Geräte sieht man: Hier kochen Menschen, die wissen, was sie tun. Auf der Speisekarte finden sich Klassiker wie Bratwürste, Schnitzel, Leber, aber eben auch Gerichte, bei denen die Köche zeigen können, was sie gelernt haben: Gebackene Sellerie-Schnitte mit Trüffelsoße, hausgemachte Blutwurst-Tortellini oder frische Rote Beete-Gnocchi.
Die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten steigt auch in der Oberpfalz und deshalb finden Gäste, die sich fleischlos ernähren, mindestens vier verschiedene, kreative Alternativen auf der Karte. Bei einem Blick auf die Speisekarte erkennt man schnell, dass der Schwerpunkt bei allen Gerichten auf regionalen Produkten liegt."
Vorspeise: Rindertafelspitzsalat
"Der gekochte Tafelspitz wird von Fett beziehungsweise Sehnen befreit und im abgekühlten Zustand in feine Scheiben geschnitten. Die Besonderheit bei diesem Gericht liegt sicherlich in den knackigen Komponenten wie Senfkaviar, eingelegten Radieschen und Kürbiskernen.
Highlight war aber ganz klar das Dressing, welches samtig auf der Zunge lag und wunderbar süß-sauer abgeschmeckt war. Es handelt sich hierbei um eine Emulsion aus süßem und scharfem Senf, Weißweinessig, Eigelb und Öl.
Verfeinert wird diese farbenfrohe Vorspeise, die durchaus auch als Hauptgericht bestellt werden kann, mit Kürbiskernöl. Dazu gibt es frisches Brot, welches traditionell von Seniorchefin Irmgard Jakob in einer Kastenform gebacken wird. Eine Vorspeise, die Christoph vor einigen Jahren auf die Karte gepackt hat und welche sich mittlerweile zum Lieblingsessen vieler Stammgäste entwickelt hat."
Hauptspeise: Spinat-Ziegenkäse-Tascherl mit Spargel und Parmesanchips
"Ein wirklich aufwendiges Gericht mit vielen Komponenten. Für den Nudelteig verwendet Christoph Jakob hier Hartweizengrieß, frische Eier und Wasser. Die Füllung besteht aus Schalotten, Knoblauch, gehacktem Spinat, Ziegenkäse und Kräutern. Der Spargel wird blanchiert und mit einem Essig-Sud verfeinert. Eine leichte Soße aus Butter, Weißwein, Gewürzen, dazu eingelegte Senfkörner, gepickelte Zwiebeln, wilder Brokkoli, Parmesanchips, Bärlauch-Öl und Fenchel-Blüten.
Ein Hauptgang, der auf den Frühling zugeschnitten wurde und über den sich nicht nur der Gaumen, sondern auch die Augen freuen."
Preise
"'Für uns als Oberpfälzer ist das ein mittleres Preissegment', so der Wirt über seine Preispolitik. Bedenkt man die Arbeitszeit, die hier für jedes einzelne Gericht aufgebracht wird, sind die Preise völlig in Ordnung. Vorspeisen kosten zwischen 11 und 18 Euro und Hauptgänge zwischen 15 und 35 Euro. Für den Rindfleischsalat zahlen Sie 13,90 Euro und für die Spinat-Ziegenkäse-Tascherl 18,50 Euro. 0,5 l Bier der hauseigenen Brauerei gibt es für 3,80 Euro."
Kontakt
Brauereigasthof Jakob
Hauptstraße 10
93149 Nittenau
Tel: 09436/8224
www.brauereigasthof-Jakob.de
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei.
Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag 9.00 bis 14.00 Uhr und 17.00 bis 22.00 Uhr
Mittwoch: Ruhetag
Küchenzeiten:
11.30 bis 13.45 Uhr und 17.00 bis 21.00 Uhr
Anfahrt
"Von Regensburg fährt ein Bus nach Nittenau. Der Gasthof ist auch gut mit dem Fahrrad über den Regentalradweg zu erreichen, der ohne große Steigungen am Fluss entlangführt. Wer mit dem Auto anreist, findet einen großen Parkplatz hinter dem Haus."
Freizeittipp: Burgruine Stockenfels
"Etwa 15 Autominuten entfernt liegt der Wanderparkplatz Burg Stockenfels. Eine Legende besagt, dass hier jeden Tag zur Geisterstunde um Mitternacht all die Brauer, Wirte und Wirtinnen, Kellner und Kellnerinnen durch harte Arbeit büßen müssen, was sie zu Lebzeiten verschuldet hatten. Man erzählt sich, dass beim Kellerwasser ein geschwänzter und gehörnter junger Teufel sitzt und die Eimer auffüllt, welche dann von den Übeltätern über Treppen und Leitersprossen nach oben in den Turm gebracht werden müssen. An der Spitze aber sitzt der Oberteufel und schüttet die Gefäße wieder aus. Erst wenn jeder der Verbannten so viel Wasser geschöpft, wie er früher in das Bier geschüttet hat, kann er auf Erlösung hoffen. Führungen ab 10 Personen nach Vereinbarung."
www.tourismus-nittenau.de
Fazit
"Das Beste aus der Vergangenheit, kombiniert mit dem modernen Handwerk von heute. Eine Wirtshausperle in der Oberpfalz!"
Andi Christl, Wirtshausexperte