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Wirtshaustipp "Der Adler" in Unterdießen

"Traditionell und gleichzeitig erfrischend anders", beschreibt Andi Christl seine Neuentdeckung im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Im Wirtshaus "Der Adler" in Dornstetten, einem Ortsteil der Gemeinde Unterdießen, erwartet Sie eine kleine, aber bunte Speisekarte. Die Gerichte sind traditionell alpenländisch "mit Ausflügen in die Welt". Wer mag, kann sich im Anschluss noch das angrenzende Kunsthaus anschauen.

Stand: 17.01.2025

"Der Adler" in Dornstetten  | Bild: BR/Andi Christl

Heimatverbundene Wirtsleute, die gerne über den Tellerrand schauen

"Beim Besuch im 'Adler' in Unterdießen musste ich an die bayerische Serie 'Irgendwie und Sowieso' denken. In der urigen Wirtsstube läuft entspannte Gitarrenmusik, die wie aus den 70er Jahren klingt, an den Wänden hängt neben einem Portrait von Märchenkönig Ludwig II. auch ein buntes Popart-Bild von David Bowie und auch der entspannte Umgang und das sympathische Auftreten der Wirtsleute erinnerten mich sehr an die legendäre Serie mit Ottfried Fischer.
1517 wurde 'Der Adler' zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die gemütliche Einrichtung wurde liebevoll vom Verpächter, der nebenan einen Antiquitätenhandel besitzt, zusammengestellt. Die Wirtsleute Christina Gaxiola Mayinger und Bene Kramer sind heimatverbunden, detailverliebt und schauen dennoch gerne über den Tellerrand. Chrissy ist gelernte Metzgerin und Bene kümmert sich in der Küche um Mehlspeisen, Desserts und Beilagen.
Im Sommer lädt ein wunderschöner Biergarten unter Birnenbäumen zum Verweilen ein, und einmal im Monat wird in der Wirtsstube oder im Garten Kleinkunst aufgeführt.
Das aktuelle Programm finden Sie auf der Website des Wirtshauses. Auch für Hochzeiten (bis zu 70 Personen) wird das historische Gebäude gerne genutzt."

"Traditionell alpenländische Küche mit Ausflügen in die Welt"

"Die kleine Speisekarte ist genauso bunt wie die Einrichtung. Wirt Bene bezeichnet die Küchenart im 'Adler' als 'traditionell alpenländisch, mit Ausflügen in die Welt, aber es gibt keine Burger'. Zutaten werden gerne in der Region eingekauft und man versucht, auf ein faires und nachhaltiges Angebot zu achten. Neben dem Schweineschnitzel 'Wiener Art' bekommen Veganer hier auch ein Schnitzel aus Kräuterseitlingen, die zuvor vegan paniert wurden. Auf der Karte finden sich Speckknödel oder Allgäuer Kässpatzen genauso wie ein Kürbis-Curry oder die beliebten Ochsenbacken. Bei meinem Besuch war das Verhältnis 'bayerische Klassiker' zu 'exotischen Gerichten' 70 zu 30."

Vorspeise: Hausgemachtes Griebenschmalz mit Krautsalat und Schwarzbrot

"Hierfür schneidet Christina den Rückenspeck vom Schwein in grobe Würfel und erhitzt diese auf niedriger Stufe in einem hohen Topf. Durch die Hitze wird ein Großteil des Fettes flüssig. Die restlichen Bindegewebs-Teile ziehen sich zusammen zu sogenannten Grieben oder Grammeln. Haben diese die gewünschte Farbe erreicht, wird das Ganze durch ein Sieb geschüttet, damit die 'Grieben' trocknen können und knusprig werden. Das Fett wird mit Zwiebelwürfeln und geriebenem Apfel verfeinert sowie mit Salz, Pfeffer und Majoran gewürzt. Beim Abkühlen des Griebenschmalzes ist darauf zu achten, dass man immer wieder umrührt, bevor das Ganze zu kalt wird, damit sich die Grieben nicht am Boden absetzen.
Eine selbstgemachte Vorspeise wie zu Großmutters Zeiten!
Das dazu servierte Schwarzbrot stammt von der benachbarten Bäckerei Pfatischer. Sowohl das Brot als auch das hausgemachte Griebenschmalz kann ich Ihnen mit gutem Gewissen empfehlen."

Hauptspeise: Knödel-Gröstl vom Serviettenknödel mit Ei, Nussbutter und Salat

"Die Stücke vom Serviettenknödel sind fester als die vom gedrehten Knödel, deshalb eignen sie sich besser zum Anbraten. Die Stücke werden in Öl zusammen mit Zwiebelringen, Lauchzwiebeln, verquirltem Ei angebraten und mit Salz, Pfeffer sowie Nuss-Butter verfeinert. Die Kombination aus Nussbutter und Schmorzwiebeln schmeckt einfach großartig. Die Knödelstücke waren groß und die Portionsgröße ist perfekt, wenn man noch eine Vorspeise, ein Dessert oder drei Bier dazu bestellt. Der Salat war knackig und das Honig-Senf-Dressing schön cremig. Neben dem Schnitzel wird das Knödel-Gröstl von den Gästen hier am liebsten bestellt."

Preise

"Hier sollte jeder Geldbeutel ein bezahlbares Gericht auf der Speisekarte finden.
Hauptgänge kosten zwischen 13,50 und 25 Euro. Das Griebenschmalz mit Krautsalat und Schwarzbrot bekommen Sie für 6,50 Euro und das Knödel-Gröstl mit Salat steht für 13,50 Euro auf der Karte."

Kontakt

Wirtshaus "Der Adler"
Im Forchet 1
86944 Dornstetten

Tel: 08243/9933340
www.adler-dornstetten.de

Dieses Wirtshaus ist nicht barrierefrei.

Öffnungszeiten

Achtung: Das Wirtshaus hat bis 1. Februar 2025 Betriebsferien!

Montag, Dienstag und Mittwoch: Ruhetag
Donnerstag, Freitag und Samstag: 17 bis 23 Uhr (Küche bis 21 Uhr)
Sonntag: 12 bis 21 Uhr

Anfahrt

"Zum 'Adler' kommen Sie über die B 17, Ausfahrt Dornstetten/Unterdießen. Parkplätze gibt's genug vor dem Haus. Eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich. Im Sommer ist der Biergarten ein beliebter Ausflugstreff bei Radfahrern."

Freizeittipp: Das Kunsthaus Dornstetten

"Gleich neben dem Wirtshaus, quasi im gleichen Gebäude, befindet sich das Kunsthaus.
Es beherbergt Atelier, Werkstatt und Ausstellungsräume von Kunsthistoriker Andreas Grimme sowie Restaurator Wolfgang Grimme.
Hier finden Sie Wirtshaus-Tische, Stühle, Designklassiker, Kunstschätze oder auch mal das ein oder andere Relikt aus vergangenen Tagen. Die dazugehörige Galerie in Landsberg am Lech hat immer Donnerstag bis Samstag geöffnet, das Kunsthaus öffnet seine Türen nach telefonischer Vereinbarung. Alle Infos erhalten Sie hier: https://www.kunsthaus-grimme.de/"

Fazit

"Ein Wirtshaus, in dem Sie bayerische Speisen serviert bekommen, aber nicht nur. Ein Wirtshaus, in dem auch mal Blasmusik gespielt wird, aber nicht nur. 'Der Adler' in Dornstetten ist traditionell und gleichzeitig erfrischend anders!"

Andi Christl, Wirtshausexperte


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