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Wirtshaustipp "Gasthaus zum Hack" in Stöttwang (Schwaben)

Nomen est omen: Familie Fischer fischt leidenschaftlich gerne und bietet diesen frischen Fang ihren Gästen im "Gasthaus zum Hack" in Stöttwang im schwäbischen Landkreis Ostallgäu an. Wirtshausexperte Andi Christl hat es hier nicht nur gut geschmeckt, sondern er hat sich dank der herzlichen Art der Wirtsleute auch sehr wohlgefühlt.

Stand: 07.12.2023 | Archiv

"Gasthaus zum Hack" in Stöttwang | Bild: BR/Andi Christl

Familie Fischer fischt frische Fische…

"Das Gasthaus wird von der Familie Fischer betrieben, die leidenschaftlich gerne fischt und ihren Gästen diesen Fisch anbietet. Zum Gasthaus gehört ein eigener Weiher, in dem die Saiblinge, Karpfen oder Störe bis einen Tag vor der Zubereitung schwimmen. Einmal im Monat beliefert außerdem die Fischzucht Ruf im Fuchstal das Gasthaus mit lebenden Fischen, dadurch bekommt jeder Gast garantiert einen frischen Fang auf den Teller.

Das Gasthaus zum Hack haben Helmut und Claudia Fischer 2018 übernommen, aber am Konzept eigentlich nicht viel verändert. ‚Eine gut laufende Wirtschaft umzustrukturieren, is' a Schmarrn, und Gäste, die schon seit 60 Jahren hierherkommen, umzuerziehen, macht keinen Sinn', sagt die Wirtin.

Neu ist der Fokus auf Fischgerichte, die Einrichtung wurde bis auf wenige Ausnahmen komplett erhalten. Das Gebäude und die Wirtsstube wurden in den 1980er Jahren renoviert und sowohl Stühle, Tische als auch Bänke und die Holzdecke erinnern an die damalige Zeit. Die Deko ist passend, die Blumen auf den Tischen frisch und das Lichtkonzept warm. Im Sommer wächst wilder Wein im Biergarten, woraus man hier einen Traubenlikör macht, der in den Wintermonaten gerne warm und mit Schlagsahne serviert wird. Eine weitere Besonderheit ist die 'kleine Sünde', ein täglich wechselndes, cremiges Dessert im Weck-Glas für 3,80 Euro. Gerade richtig für alle, die kein ganzes Dessert mehr essen wollen, aber ihren Besuch trotzdem mit etwas Süßem abschließen möchten."

Fisch & Fleisch

"Chefin Claudia kümmert sich auch um die Süßspeisen und hausgemachten Kuchen. Helmut räuchert den Fisch selbst und legt den Fokus eher auf die Zubereitung von Fleisch und Fisch. Er ist der 'Herr am Weiher' und hat sich auch in die Böhmische Küchenkunst eingearbeitet, die ein ehemaliger Koch aus Tschechien im Wirtshaus etabliert hat. Neben Karpfen, Saibling und Co. gibt es auch Schmorgerichte oder andere fleischige Spezialitäten auf der Karte. Veganer sollten bei der Reservierung vorbestellen."

Vorspeise: Maronensuppe mit Räucherfisch

"Für die Maronensuppe schwitzt der Koch Zwiebelwürfel in Butter an und gibt Maronen sowie Rinderbrühe dazu. Nach etwa 20 Minuten wird das Ganze mit Milch, Sahne, Cayennepfeffer, Zimt, Salz und Pfeffer verfeinert und mit dem Pürierstab aufgemixt.
Der Saibling landet zusammen mit Buchenmehl und Wacholder für etwa 20 Minuten im Räucherofen.
Auf den Suppenteller kommt dann ein Stück geräucherter Saibling, der anschließend mit der heißen Maronensuppe übergossen wird. Geschmacklich war die Suppe ein Traum. Der Zimt unterstützt den Geschmack der Maronen. Weil er so sparsam eingesetzt wird, schmeckt die Suppe nicht nach Weihnachtsplätzchen. Die Kombination aus Maronen und Räucherfisch war für mich neu und ich würde diese cremige Vorspeise jederzeit wieder bestellen. Intensiv im Geschmack und dennoch nicht überwürzt. Es lebe die Maronenzeit!"

Hauptgang: Gebratenes Saiblings-Filet auf Rote Bete-Risotto

"Der Fisch wird filetiert, mehliert und das Filet mit Salz und Pfeffer gewürzt. Anschließend wird es auf der Hautseite in der Pfanne angebraten. Am Ende des Garvorgangs wird der Fisch noch mit Butter verfeinert, die geklärt ist, damit die Molke beim Braten nicht verbrennt. Für das Risotto werden Zwiebelwürfel sowie der Risottoreis in Öl angeschwitzt und anstelle von Weißwein mit Rotwein abgelöscht. Im Topf landen außerdem vorgekochte Rote Bete-Würfel und genau so viel Gemüsebrühe wie das Risotto benötigt, um den richtigen Biss zu haben. Verfeinert wird der italienische Klassiker auch hier am Ende mit Parmesan und frischer Butter.
Eine große Portion und eine tolle Kombination. Der Reis war auf den Punkt gegart und das Saiblingsfilet frisch und gut gewürzt."

Preise

Hauptgänge gibt es ab 13 Euro und Fischgerichte kosten um die 17 Euro. Für die Maronensuppe mit Saibling verlangen die Fischers 6,20 Euro und der Hauptgang steht mit 17,20 Euro auf der Speisekarte.

Kontakt

Gasthaus zum Hack
Hammerschmiede 2
87677 Stöttwang / Ortsteil Gennachhausen

Tel. 08345/243
www.gasthaus-zum-hack.de

Dieses Wirtshaus ist nur bedingt barrierefrei (eine Stufe ist vorhanden).

Öffnungszeiten

Winteröffnungszeiten (Oktober - März)
Samstag & Sonntag: 11.00 Uhr - 22.00 Uhr
Donnerstag, Freitag und Montag: 11.00 Uhr - 14.00 Uhr  und  17.00 Uhr - 22.00Uhr

Warme Küche: 11.30 Uhr - 13.30 Uhr und 17.00 Uhr - 20.30 Uhr

Sommeröffnungszeiten (April - September)
Donnerstag - Montag: 11.00 Uhr - 22.00 Uhr

Warme Küche: 11.30 Uhr - 13.30 Uhr und 17.00 Uhr - 20.30 Uhr

Anfahrt

Das Gasthaus liegt ziemlich genau zwischen Kempten im Allgäu und Landsberg am Lech, nur wenige Kilometer von Kaufbeuren entfernt. Parkplätze gibt es vor der Haustür.

Freizeittipp

"Direkt vor dem Gasthaus beginnt der Wanderweg zur Mooshütte und der Fahrradweg nach Kaufbeuren. Kinder freuen sich über einen kleinen Spielplatz mit Schaukel, Rutsche, Wippe und Sandkasten. Außerdem leben mehrere Esel, Ponys und Haflinger auf der Weide vor dem Wirtshaus. Diese dürfen auch gerne gestreichelt werden, wenn sie sich denn freiwillig bis zum Zaun begeben, denn Esel sind eher vorsichtige Tiere. 'Wenn sie herkommen, kann man sie streicheln, und wenn sie nicht kommen, wollen sie lieber ihre Ruhe haben', stellt die Chefin klar. Im Sommer lädt auch ein Wassertretbecken mit frischem Quellwasser zum Kneippen ein."

Fazit

"Ein etwas abgelegenes Wirtshaus, das sowohl einheimische Stammgäste als auch Ausflügler anlockt. Es hat mir sehr gefallen, dass die Fische, die hier verarbeitet werden, bis zum Schluss in der Natur leben und nicht eingepfercht in einem Aquarium. Das Essen hat mir gut geschmeckt, die Landschaft ist wunderschön, und nicht nur durch die Wärme des Kachelofens, sondern auch durch die herzliche Art der Wirtsleute habe ich mich hier sehr wohl gefühlt. Ich bin mir sicher, Sie werden das auch tun!"

Andi Christl, Wirtshausexperte


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