Wirtshaustipp "Landhaus Krone" in Steinach
Nach seinem Besuch im "Landhaus Krone" im niederbayerischen Steinach schwärmt Wirtshausexperte Andi Christl von der soliden bayerischen Küche und dem zarten Tafelspitz vom Milchkalb. Besonders gut fand er die Soße, die sich an seinen Gaumen geschmiegt hat "wie eine flauschige Decke im Winter um die Beine". Aber auch die herbstliche Vorspeise und die Atmosphäre in diesem Wirtshaus haben Andi Christl überzeugt.
Wirtsleute aus Leidenschaft
"Nach einer langen, wechselhaften Geschichte haben Alexandra und Franz Grunwald die Krone im Jahr 2011 übernommen und stilvoll renoviert. Seitdem läuft das Geschäft, denn die beiden haben sich mit Herz und einer guten Portion Leidenschaft einen Namen in der Region erarbeitet. Erbaut wurde das Haus 1737 und seitdem wird es als Wirtshaus genutzt. 1996 wurde das Gebäude kaserniert und aufwendig mit wurmstichigen Holzvertäfelungen und einer hölzernen Kirchendecke auf Vordermann gebracht. Neben der Stube gibt es mehrere Nebenzimmer, einen ruhigen Biergarten und für Gäste, die zu tief ins Glas schauen, sind auch mehrere Zimmer vorhanden. Die meisten Leute kommen aber immer wieder, weil die Wirtsleute echte Originale sind, die ihren Job und ihre Gäste einfach gernhaben."
Frische und moderne bayerische Küche
"Franz Grunwald ist kein Pinzetten-Koch, hat aber die Kniffe der Sternegastronomie gelernt. Er bietet in der Krone eine kleine Speisekarte an, auf der hauptsächlich bayerische Gerichte zu finden sind. Er hat viele alte Rezepte perfektioniert, die Gerichte sind durchdacht und Frische ist für ihn das Maß aller Dinge. 'Seine Paradedisziplin sind Fleisch und Soßen', diese Beschreibung von Ehefrau Alexandra kann ich nur bestätigen. Franz ist ein Koch, der sich seine Inspiration auch gerne bei Kollegen holt, aber nie vergisst, wo er eigentlich herkommt. Er ist ein niederbayerisches Urgestein, das weiß, wie man kocht."
Vorspeise: Süß-sauer eingelegter Kürbis mit gratiniertem Ziegenkäse
"Kleine Würfel vom Hokkaido-Kürbis werden in einem Sud aus weißem Balsamicoessig, Nelken, Zitronenabrieb, Ingwer, Zimt, Salz und Zucker kurz aufgekocht. Anschließend lässt Franz Grunwald den Sud abkühlen und den Kürbis darin 24 Stunden ziehen. Rucola wird mit Holunderbeerenessig verfeinert, der Ziegenkäse mit braunem Zucker bestreut und anschließend gratiniert. Die Kürbiswürfel bringen eine wunderbare Frische auf den Teller und der cremige Ziegenkäse passt ganz hervorragend dazu. Der Rucola sorgt für leichte Schärfe und Biss. So schmeckt der bayerische Spätsommer!"
Hauptspeise: Tafelspitz vom Milchkalb an Rosmarinrahmsauce mit Butterspätzle und Salat
"Der Kalbstafelspitz wird scharf im Topf angebraten, anschließend mit Wurzelgemüse, Tomatenmark, Rosmarin und etwas Zucker angeröstet und mit Rotwein abgelöscht. 90 Minuten lang werden die Komponenten ausgekocht, anschließend wird die Soße auf ein Fünftel einreduziert, um sie danach mit Sahne wieder aufzufüllen. Definitiv eine gehaltvolle Soße, aber sie legt sich um den Gaumen wie eine flauschige Decke im Winter um die Beine. Dazu kommt noch eine Rotwein-Charlotten-Jus und eine Beurre blanc (weiße Buttersoße) auf den butterzarten Tafelspitz vom Milchkalb. Ein bayerischer Küchenklassiker, der hier absolut perfektioniert wurde. Diesen Hauptgang kann ich Ihnen nur empfehlen!"
Kontakt:
Landhaus Krone
Hafnerstraße 1
94377 Steinach
Tel: 09428/9480250
www.landhauskrone.de
Montag und Dienstag Ruhetag.
Das Wirtshaus ist barrierefrei.
Anfahrt
"Öffentlich ist der Gasthof zwar mit dem Bus erreichbar, allerdings fährt dieser von Straubing aus nur zweimal am Tag nach Steinach. Gäste, die mit dem Auto oder dem Motorrad anreisen, erreichen den Gasthof gut über die A3 oder die B2. Auch der 'Tour-de-Baroque' Fahrradweg ist nicht weit vom Wirtshaus entfernt."
Preise
"Den Tafelspitz vom Milchkalb mit Beilage und Salat gibt es für 18,50 Euro und die Vorspeise kostet 10,90 Euro. Hauptgänge kosten zwischen 13 und 22 Euro."
Freizeittipp
"Der 'WaldWipfelWeg' in Sankt Englmar ist der perfekte Anlaufpunkt nach einem Wirtshausbesuch. Hier können Sie über einen barrierefreien Steg aus Lärchenholz auf den 52 Meter hohen Wald-Turm wandern, es gibt eine Hängebrücke, eine Kletterwand, Höhlen und ein Haus, das auf dem Kopf steht. Ein wunderbarer Ausflugstipp für die ganze Familie. Erwachsene zahlen 11 Euro Eintritt, Kinder 6 Euro und die Familienkarte gibt es für 27 Euro. Die Öffnungszeiten finden sie unter: www.waldwipfelweg.de."
Fazit
"Ein modernes, bayerisches Wirtshaus, in dem man hervorragend essen kann. Die Wirtsleute sind serviceorientiert und gehen mit der Zeit. Sie möchten, dass sich die Gäste genauso wohlfühlen wie Zuhause, und dieser Plan ist bei meinem Besuch auf jeden Fall aufgegangen. Bis zum nächsten Mal!" Andi Christl, Wirtshausexperte