Wirtshaustipp "Gasthof Hartl - Zum Unterwirt", Türkenfeld
Im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck, genauer gesagt bei der Familie Hartl in Türkenfeld, trifft Spitzengastronomie auf bayerische Gemütlichkeit. Denn nach mehreren Stationen in europäischen Sterneküchen hat es Josef Hartl doch wieder in seine Heimat verschlagen. Seitdem führt er den Traditionsgasthof in fünfter Generation. Wirtshausexperte Andi Christl stellt uns diesen "Geheimtipp für Feinschmecker" vor.
"Wir in Bayern" hat mit dem Wirtshausexperten Andi Christl gesprochen, der seine Bewertung für den "Gasthof Hartl - Zum Unterwirt" in Oberbayern gegeben hat.
Das Besondere am "Gasthof Hartl - Zum Unterwirt"
Andi Christl: "Hier trifft Spitzengastronomie auf bayerische Gemütlichkeit. Josef Hartl hat in mehreren europäischen Sterneküchen gekocht, doch trotzdem haben ihn die Wurzeln wieder in seine oberbayerische Heimat Türkenfeld gezogen. Im Unterwirt werden alle Regeln der modernen, bayerischen Gastronomie beherzigt. Die Familie Hartl führt das Wirtshaus in der fünften Generation.
Im Februar 2020 wurde der Traditionsgasthof einem 'Facelift' unterzogen: Alte Holztische und Stühle wurden mit einem modernen Lichtkonzept, einer trendigen Farbpalette sowie stylischen Polstern kombiniert.
Zum Wirtshaus gehört außerdem ein Bauernhof, der den Unterwirt mit Kalbsfleisch beliefert. Hier kommen allerdings nicht nur die Filetstücke auf dem Teller. Ganz besonders wichtig ist dem Ehepaar Hartl die Komplettverwertung der Tiere, weshalb auf der Speisekarte auch immer wieder Innereien zu finden sind.
Bruder Andreas ist gelernter Brauer und versorgt das Wirtshaus mit Bierspezialitäten aus der hauseigenen Minibrauerei."
Adresse
Gasthof Hartl - Zum Unterwirt
Duringstraße 5
82299 Türkenfeld
Tel: 08193/999517
www.gasthofhartl.de
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei!
Anreise
"Nach Türkenfeld fährt man vom Münchener Hauptbahnhof ca. 40 Minuten mit der S-Bahn. Sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem eigenen Auto ist der Gasthof Hartl also gut zu erreichen. Ausreichend Parkplätze befinden sich direkt vor dem Haus."
So wird im "Gasthof Hartl - Zum Unterwirt" gekocht
"'Bayerisch, traditionell mit a bissl Pfiff' - so beschreibt Josef Hartl seine Küchenart. Durch mehrere Auslandsaufenthalte und der Arbeit im Team internationaler Küchenlegenden, hat er viele Kniffe aufgesogen. Nun bringt er sie im elterlichen Familienbetrieb auf den Teller.
Besonders bekannt ist der Unterwirt aber nicht nur für seine hausgemachten Käsespezialitäten, das eigene Bier oder die Komplettverwertung der Tiere. Auch viele vegetarische und vegane Stammkunden freuen sich über abwechslungsreiche Speisen. Es werden sogar immer wieder mal Gerichte angeboten, die nur in geringer Zahl hergestellt werden und deshalb nicht auf der Speisekarte zu finden sind. Sie werden nur vom Servicepersonal empfohlen."
Vorspeise: Matjes von der Ammerseerenke
"Als Vorspeise hatte ich Matjes von der Ammerseerenke mit Apfel, Zwiebel, Senfgurke und gebackener Kartoffel. Dafür wird Kartoffelpüree mit Röstzwiebeln, Brotgewürz, Salz, Muskat und Schnittlauch zu einer homogenen Masse vermengt. Aus diesem Teig werden dann kleine Kugeln geformt, die erst in Gerstenflocken und Kräuterbrösel paniert und anschließend in heißem Fett goldbraun ausgebacken werden.
Die Ammerseerenke wird 48 Stunden in Kellerbier, Salz und Zitrone mariniert, bevor sie dekorativ auf den Teller drapiert wird.
Eine Mischung aus Apfelwürfeln, Essig, Zwiebeln und Senf bildet die fruchtige Note, die perfekt zum zarten Fischfilet und den warmen Sommertemperaturen passt.
Den letzten Schliff bekommt die Vorspeise durch ein Salatbouquet, gewürzten Hüttenkäse, Sauerrahm und Radieserlscheiben.
Ein fruchtig-leichter erster Gang, der nicht nur perfekt zur Jahreszeit passt, sondern vor allem durch die Regionalität und Frische der einzelnen Produkte besticht."
Hauptspeise: Geschmortes und Kurzgebratenes vom Hartlkalb mit Pfifferlingen und Paprika-Kartoffelnocken
"Als Hauptspeise folgte Geschmortes und Kurzgebratenes vom Hartlkalb mit Pfifferlingen und Paprika-Kartoffelnocken.
Die Beilage basiert auf einer Gnocchi-Masse, die mit Paprikawürfel, Schalotten und Butter verfeinert und mit Zuckerschoten angebraten wird.
Das Ripperl schmort Koch Josef im Soßenansatz, den Tafelspitz kocht er, bis der Kern noch rosa ist. Schaumige Butter und Zitronenthymian aus Schwiegermutters Garten unterstützen den Eigengeschmack der regionalen Fleischstücke. Serviert wird der Hauptgang mit frisch gebratenen Pfifferlingen und einer Kalbsjus.
Besonders gut hat mir hier der Komplettverwertungsgedanke gefallen. Zu einem mageren Stück Tafelspitz gesellt sich ein recht fettiges Ripperl, das in Kombination mit Beilagen und Soße nicht nur den Augen des Gastes gefällt, sondern vor allem meinen Geschmackssinn überzeugt hat. Große Küchenkunst für bezahlbares Geld!"
Preise
"Suppen gibt es ab 5 Euro, vegetarische Gerichte kosten zwischen 13 und 18 Euro und der bayerische Krustenschweinebraten wird einem für 10,50 Euro serviert. Meine Vorspeise steht für 8 Euro auf der Karte, mein Hauptgang kostet 14,80 Euro. Wer es zusammen im Menü bestellt, zahlt einen 'Wir in Bayern-Spezialpreis' von 21 Euro. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt im Gasthof Hartl."
Öffnungszeiten
Montag: 17.00 bis 24.00 Uhr
Mittwoch bis Sonntag: 10.00 bis 00.00 Uhr
Dienstag: Ruhetag
Küche:
11.30 bis 14.30 Uhr
17.00 bis 21.00 Uhr
Brotzeiten:
11.00 bis 22.30 Uhr
Freizeittipp
"Das Klosterdorf St. Ottilien ist ca. 5 km von Türkenfeld entfernt und über einen Wanderweg in ca. 50 Minuten zu erreichen. Unerwartet modern sind hier nicht nur die Graffiti-Kunstwerke auf dem Klostergelände, sondern auch die Benediktiner Mönche, die hier leben und arbeiten.
Ein Gymnasium gehört genauso zum Klosterdorf wie eine eigene Feuerwehr, der Kuhstall und das Missionsmuseum mit einer völkerkundlichen und zoologischen Sammlung aus aller Welt sowie ein Hofladen, der viele Spezialitäten anbietet, die teilweise auf dem Klostergelände angebaut und hergestellt werden.
Besonders empfehlenswert finde ich hier den hausgebackenen Pfirsich-Quark-Kuchen, der meinen Besuch in der Region perfekt abgerundet hat.
Am Infopoint, direkt am Eingang des Klosterdorfes, können Sie sich über die einzelnen Bereiche informieren. Besonders Kinder haben auf dem abwechslungsreichen Gelände jede Menge zu entdecken."
"Der Unterwirt ist ein Familienunternehmen, das Seinesgleichen sucht. Ein Geheimtipp für Feinschmecker und ein wunderbares Ausflugsziel unweit des Ammersees."
Andi Christl