Gutes bewahren und Grenzen in den Köpfen der Gäste aufbrechen

"Altes bewahren und Neues entstehen lassen. Was erstmal komisch klingt, funktioniert in der Sonne hervorragend. Das Haus ist seit 1880 im Besitz der Familie Gudermann.
Die Decke ist mit etwa 1,90 m immer noch genauso niedrig wie zu Großmutters Zeiten. Auch der grüne Kachelofen sorgt schon seit mehreren Jahrzehnten für eine gemütliche Atmosphäre. Allgemein kann man sich sehr gut vorstellen, dass in dem alten Bauernhaus früher eine Landwirtschaft betrieben wurde.
Claudia und Thomas Gudermann haben sich auf einem Kreuzfahrtschiff kennen und lieben gelernt und den Betrieb Anfang 2020 übernommen. 'Wir müssen wieder jung, modern und frech werden, dürfen aber dabei nicht vergessen, wo wir herkommen', sagt Küchenchef Thomas. Dem Lebenswerk der Eltern und Großeltern wird hier Wertschätzung gezollt. Das Konzept der neuen Wirtsleute wirkt auch alles andere als aufgesetzt. Hier mussten beim Umbau keine Altholzelemente aus österreichischen Berghütten verbaut werden, damit eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen wird. Alles, was das Wirtshaus gemütlich macht, war bereits vorhanden.
Dazu kamen ein paar moderne Elemente wie die schwarz-weißen Bilder von Kühen oder die vorgeschriebenen Corona-Trennwände. Selbst diese wurden harmonisch in das Gesamtbild der Sonne eingebracht und stören damit nicht. Gutes bewahren und Grenzen in den Köpfen der Gäste aufbrechen - dieser Leitsatz findet sich auch auf der Speisekarte wieder."

Tradition trifft Moderne

"Es gibt wohl aktuell kein beliebteres Konzept in jungen, bayerischen Gasthäusern. Ich muss allerdings sagen, dass die Mischung aus Altem und Neuem in der Sonne nicht aufgesetzt rüberkommt und fabelhaft funktioniert.
Klassische bayerische Gerichte werden hier meistens mit einer neuen, modernen Komponente aufgewertet. So wird der Schweinebraten nicht mit dem gewohnten Krautsalat serviert, sondern mit einem Honig-Ingwer Kraut. Alle sechs bis acht Wochen wird die saisonale Speisekarte überarbeitet und die Produkte stammen, soweit es geht, von regionalen Lieferanten, die der Küchenchef auch alle persönlich kennt."

Vorspeise: Lachstatar auf Carpaccio von der Gartengurke mit Dill-Senfsoße

"Das rohe Lachsfilet wird mit Dill, Gewürzgurken, Zwiebelwürfeln, Schmand, Salz und Pfeffer verfeinert. Auf dem Teller befinden sich außerdem dünne Gurkenscheiben, Rucola und eine Dill-Senfsoße, die mit Orangenessig, Öl, Salz und Zucker abgeschmeckt und einer getrockneten Waldkräutermischung garniert wird. Die Waldkräutermischung besteht aus Fichtennadeln und anderen Schätzen des Waldes, sodass man auch im Winter die frischen, saftigen Wiesen und Wälder des Allgäus quasi auf der Zunge schmeckt.
Ein eher moderneres Gericht auf der Speisekarte, das perfekt gewürzt und malerisch angerichtet war. Das Tatar war intensiv im Geschmack, die Gurken sorgen für eine wunderbare Frische und damit gab es für mich an der Vorspeise nichts zu beanstanden."

Hauptgang: Wilhamser Sonneteller / Gegrillte Medaillons vom Schweinefilet im Speckmantel auf zweierlei Soßen mit hausgemachten Kässpätzle

"Nach diesem Hauptgang sollten Sie definitiv satt sein. Das Schweinefilet wird in gekochte Wammerlscheiben eingewickelt und rundherum angebraten. Durch den Speck bekommt das Fleisch zusätzlich Würze und durch das hauseigene Geheimgewürz, das aus Pfeffer, Salz und einer dritten, geheimen Komponente besteht, eine leichte Schärfe. Eine Natur-Jus und eine Rahmsoße bringen zusätzlich Geschmack auf den Teller und unterstützen die Grillaromen.
Die hausgemachten Kässpätzle sind im Allgäu natürlich ein Muss. Die Allgäuer Knöpfle macht Thomas jeden Tag frisch. In der Sonne werden die Spätzle mit Gemüsebrühe, Limburger Käse, Allgäuer Bergkäse und Emmentaler verfeinert. Zu guter Letzt platziert der Küchenchef noch eine getrocknete, gesmokte und anschließend frittierte Paprikahaut auf dem Teller. Ein Blickfang, der geschmacklich sehr an einen Krabbenchip erinnert.
Das Fleisch war rosa und zart, die Soßen gut abgeschmeckt, die Kässpätzle würzig und der Paprikachip knusprig. So darf das Allgäu ruhig öfter schmecken!"

Preise

"DasLachstatar steht mit 7,80 Euro auf der Karte und der Sonneteller kostet 17,90 Euro.
Für Hauptgänge zahlen Sie zwischen 12 und 25 Euro, Brotzeiten kosten 8 Euro. Das Preis-Leistungsniveau stimmt."

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Sonntag, 11.30 Uhr bis 20.45 Uhr (warme Küche)
Montag und Dienstag: Ruhetag

Anfahrt

"Wie auf dem Land üblich, empfehle ich Ihnen eine entspannte Anreise mit dem Auto oder dem Motorrad. Es fährt zwar mehrmals ein Bus aus Immenstadt nach Wilhams, allerdings müssen Sie das letzte Stück noch zu Fuß den Berg hinauflaufen, deshalb ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz so einfach. Der Gasthof befindet sich im Herzen des Allgäus. Bekannte, größere Orte wie Immenstadt, Kempten, Oberstaufen oder Isny sind in etwa 20 Minuten mit dem Auto erreichbar."

Freizeittipp: Skischule Schmelzenbach

"Nur wenige Meter vom Restaurant Sonne entfernt befindet sich die Skischule Schmelzenbach. Hier können sie im Winter für 14 Euro am Tag Schneeschuhe ausleihen, von dort aus auf den Hauchenberg wandern oder einen der vielen Wanderwege erkunden.
Skianfänger freuen sich über eines der günstigsten und kleinsten Skigebiete Bayerns, das auch nur wenige hundert Meter vom Gasthof entfernt ist. Die Liftanlagen Oberwilhams sind gerade für Anfänger perfekt geeignet und die Halbtageskarte gibt es bereits für 10 Euro.
Wer etwas mehr Abwechslung sucht, erreicht das nächstgrößere Skigebiet Thalerhöhe in etwa zehn Minuten mit dem Auto."

Die aktuellen Preise für Leihausrüstung finden Sie hier:
https://www.sport-schmelzenbach.de/

Fazit