Wirtshaustipp "Wirtshaus zur Stieglmühle" in Waldershof
"Ein wunderbarer, abgelegener Ort mit einer hervorragenden fränkisch-bayerischen Küche", schwärmt Wirtshausexperte Andi Christl von der Stieglmühle, die er in der Oberpfalz besucht hat. Geführt wird dieses Wirtshaus von Uwe und Karin Gläßl, die mit viel Herzblut und Liebe bei der Arbeit sind. Wer gerne Fleisch und Fisch mag, ist hier genau richtig.
Gemütliches Wirtshaus mit Fischweiher und idyllischem Biergarten
"Es gibt nicht viele Betriebe, in denen noch so hart gearbeitet wird wie hier. Die Wirtsleute Uwe und Karin Gläßl haben die alte Getreidemühle im Jahr 2000 übernommen. 'Vom ersten Tag an ist die Stieglmühle so gut besucht, dass wir eigentlich immer nur hinterherlaufen', erzählt der Wirt schon auch ein bisschen stolz. Uwe ist Metzgermeister und so leidenschaftlich bei der Sache, dass er sich am Ruhetag am liebsten in seine Metzgerei stellt, um dort noch etwas weiterzuarbeiten.
Die Chronik besagt, dass das Haus im Jahr 1591 erbaut wurde und der heutige Verpächter 1997 das Anwesen gekauft und in Absprache mit den heutigen Wirtsleuten zu einem gemütlichen, urigen Wirtshaus umgebaut hat. Der alte Kuhstall ist heute die Wirtsstube. Im ersten Stock gibt es noch die Müllerstube, in der Gäste Schablonen-Malereien aus dem 18. Jahrhundert bewundern können.
Zur Stieglmühle gehören außerdem noch ein Fischweiher und ein idyllischer Biergarten, in dem man sich die hausgemachten Spezialitäten bei Vogelgezwitscher gleich neben der Pferdewiese schmecken lassen kann. Ein wunderbarer, abgelegener Ort mit einer hervorragenden fränkisch-bayerischen Küche."
Fleisch- und Fischwirtshaus mit fränkisch-bayerischer Küche
"Hier muss der Fisch erst sein Leben lassen, wenn ihn der Gast bestellt. Und das Wild stammt ausschließlich von heimischen Jägern, die Tiere werden dank der hauseigenen Metzgerei komplett verarbeitet. Auf der Speisekarte finden Sie auch immer zwei bis drei vegetarische Gerichte, aber das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der Komplettverwertung von Fleisch und Fisch.
'Bei uns kannst du essen, was du willst, und es schmeckt.', erklärt mir der Küchenchef. Die Soßen und Suppen werden selbstverständlich aus den Knochen gezogen und auch sämtliche Wurstspezialitäten werden vom Wirt selbst gemacht. Uwe arbeitet von der Früh bis in die Nacht und das schon seit seiner Kindheit. Ein Wirtshaus-Original, der seine Freizeit gerne opfert, um seinen Gästen die bestmögliche Qualität zu liefern. Tipp: Probieren Sie die Rindersuppe!"
Die Vorspeise: Heimische Graved Lachsforelle mit geröstetem Holzofenbrot
"Die Lachsforelle wird frisch gefangen, ausgenommen und filetiert. Die Filets werden anschließend mit grobem Salz gewürzt und zwei Tage gelagert. Das Salz zieht die Feuchtigkeit aus dem Fisch und würzt ihn gleichzeitig. Nach zwei Tagen wird das Salz abgewaschen, der Fisch mit frischen Kräutern wie Koriander, Petersilie und Dill gewürzt, das Ganze in einem Plastikbeutel einvakuumiert, welcher dann nochmal eine Woche im Kühlhaus lagert. Anschließend wird der Fisch fein aufgeschnitten und mit geröstetem Holzofenbrot serviert. Für Uwe steht der Eigengeschmack der Produkte im Vordergrund. Dieser wird hier nicht übertüncht, sondern perfekt durch das Salz und die Kräuter ergänzt. Frischer und besser geht es nicht!"
Die Hauptspeise: Heimischer Rehrücken in Wildrahm mit hausgemachten Spätzle und Gemüse
"Der Rehrücken wird ausgelöst und mit Salz, Pfeffer, Wacholder und Rosmarin gewürzt. Aus den Bauch- und Rückenknochen zieht der Küchenchef die Wildsoße. Durch die Zugabe von Sahne wird die Soße 'aufmontiert'. Sie ist cremig und ausgewogen im Geschmack. Hausgemachte Butterspätzle und blanchiertes Gemüse vollenden diesen Hauptgang. Die obligatorischen Preiselbeeren muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Das Fleisch war hervorragend gebraten, die Spätzle gut im Geschmack und das Gemüse farbenfroh angerichtet. Besonders gut hat mir die Soße geschmeckt. Ein schöner, heimischer Hauptgang."
Kontakt:
Wirtshaus zur Stieglmühle
Stieglmühle 1
95679 Waldershof
Tel: 09231/702235
www.stieglmuehle.de
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei.
Anfahrt
"Die Stieglmühle liegt am nördlichen Rand der Oberpfalz, in der Nähe der A93 und der Autobahnausfahrt Pechbrunn. Wer ohne Auto oder Motorrad unterwegs ist, erreicht das Wirtshaus auch ganz gut über den Steinwaldradweg. Eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht möglich."
Preise
"Für die Vorspeise zahlen Sie 8,50 Euro und für den Rehrücken inklusive Beilagen 25 Euro. Ansonsten bewegen sich die Preise zwischen 10 und 25 Euro. 'Vergleicht man die Portionsgröße mit der Qualität der Produkte, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis zu 100 Prozent okay', stellt Uwe selbstbewusst fest. Meiner Meinung nach muss man dankbar sein, dass die beiden Wirtsleute eine Gastronomie noch auf diese Art betreiben. Deshalb ist hier jeder Euro fürs Essen gerechtfertigt."
Freizeittipp: Burgruine Weißenstein
"Zwischen Marktredwitz und Erbendorf liegt auf 946 Metern die Burgruine Weißenstein. Seit 1997 wird sie von einem Verein immer wieder aufwendig saniert und gehört zu einer der spektakulärsten Ruinen der Oberpfalz. Vom Wanderparkplatz Hohenhard sind es etwa zwei km bis zu Ruine, die Wanderung dauert etwa 30 Minuten zu Fuß und ist ein willkommener Ausgleich vor oder nach dem Wirtshausbesuch. Auch Theater-Aufführungen finden vor der malerischen Kulisse der Burgruine immer wieder statt."
Fazit
"Uwe und Karin Gläßl sind geborene Wirtsleute, die ihren Job mit viel Einsatz, Herzblut und Liebe ausüben. Auch ihnen setzt der Personalmangel in der Gastronomie zu, weshalb wir um jedes Jahr froh sein müssen, in dem sie dieses wunderbare Wirtshaus noch betreiben werden. Ich wünsche den beiden alles Gute und bitte bleibt gesund!"
Andi Christl, Wirtshausexperte