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Zwischen Spessart und Karwendel Geschmortes Wurzelgemüse - Winterküche mit frischen Wurzeln

Karotten, Steckrüben und Pastinaken - das sind Gemüsesorten, die gut schmecken und gesund sind. Auch wilde Karde Löwenzahn und Nachtkerze gehören dazu - werden allerdings bislang kaum in der Küche verwendet. Höchste Zeit, das zu ändern!

Stand: 17.01.2020 | Archiv

Marion Reinhardt mit einem Teller geschmortem Wurzelgemüse und Pastinaken-Püree | Bild: BR

Marion Reinhardt aus Fürth ist bekannt für ihre Bücher über Wildkräuter. Jetzt im Winter isst sie das was unter der Erde ist: Wurzeln. Denn gesund und genießbar sind nicht nur Karotten oder Rote Beete, sondern auch die Wurzeln von Nachtkerze, Wilde Karde und vieles mehr!

Rezept für Geschmortes Wurzelgemüse 

von Marion Reinhardt

Zutaten
800 g gemischte Wurzeln (Nachtkerze, Pastinake, Topinambur, Wilde Möhre, Löwenzahn, Karotten, Kartoffeln)
2 Zwiebeln
4 EL Olivenöl
1 EL Rohrohrzucker
100 ml Rotwein
Salz
Pfeffer
Piment
1 EL Balsamico 

Zubereitung

Marion Reinhardt bei der Zubereitung des Gemüses

Die Wurzeln gründlich abbürsten und je nach Dicke der Länge nach vierteln oder achteln. Die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. In einem großen Topf das Öl erhitzen und die Zwiebeln anbraten. Dann das Wurzelgemüse dazugeben und ein paar Minuten mitbraten. Den Zucker darüberstreuen und karamellisieren lassen. Anschließend mit dem Rotwein ablöschen.
Mit Salz, Pfeffer und Piment würzen und bei leicht geöffnetem Deckel etwa 20 Minuten schmoren lassen, bis das Gemüse außen weich, innen aber noch bissfest ist. Zum Schluss alles mit dem Balsamico abschmecken.  

Weitere Informationen zur Nachtkerze (lat. Oenotera biennis)

Schneller als die Knospe der Nachtkerze entfaltet sich keine Blüte in ganz Mitteleuropa. Innerhalb weniger Sekunden erblüht sie – ein beeindruckendes Naturschauspiel! Das tut sie nur am Abend und dann verströmt sie für kurze Zeit einen jasminähnlichen Duft, der Nachtfalter anlockt. Die großen, gelben Blüten schmecken köstlich und saftig! Sie sprießen bis in den Herbst hinein, allerdings erst im zweiten Jahr aus der Blattrosette am Boden. Auch die Blätter kann man essen, doch als Gemüse kommt hauptsächlich die einjährige Wurzel in den Kochtopf. Sie ist relativ dick und rosa gefärbt, was ihr den Namen „Schinkenwurz“ verlieh. Es hieß: Ein Pfund davon gibt so viel Kraft wie ein Zentner Ochsenfleisch!Besonders begehrt sind heute die winzigen Samen in den Samenkapseln. Ihr Öl beruhigt gereizte, trockene Haut und fördert Zellwachstum und Zellregeneration. Es ist Zutat in Kosmetik und wird in der Therapie von Neurodermitis eingesetzt.Man findet die Nachtkerze am Wegesrand und auf trockenen, kalkhaltigen Ödflächen. An einem Spross gibt es immer Knospen, Blüten und Samenkapseln gelichzeitig zu sehen. 

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Essbare wilde Wurzeln: Geschmorte Schinkenwurz


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