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Zwischen Spessart und Karwendel Magenbitter - mit Löwenzahn- und Nelkenwurzeln

"Was bitter im Mund, ist innerlich gesund!" Wie dieser Spruch verrät, wird der Magenbitter gerne bei Verdauungsstörungen, Völlegefühl, Verstopfung, Magenkrämpfen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Die Kräuterpädagogin Marion Reinhardt zeigt, wie man sich einen Magenbitter ganz einfach selbst herstellen kann.

Stand: 17.02.2018 | Archiv

Marion Reinhardt bei der Zubereitung des Wurzelgemüses | Bild: BR

Rezept für Magenbitter 

von Marion Reinhardt

Zutaten
50 g Löwenzahnwurzeln
1 Nelkenwurzwurzel
50 g weißer Kandiszucker
750 ml Kornschnaps (32 % Vol) 

Zubereitung
Die Wurzeln sehr gründlich waschen und abbürsten. In ein verschließbares, helles Glas stecken, den Kandiszucker dazugeben und mit dem Schnaps auffüllen. Die Wurzeln sollen mit Schnaps bedeckt sein. Den Inhalt an einem warmen Platz mindestens sechs Wochen reifen lassen, ab und zu etwas schütteln und darauf achten, dass die Wurzeln immer vom Alkohol bedeckt sind.

Weitere Informationen zum Löwenzahn (lat. Taraxacum officinale)

Wer bei Löwenzahn sofort an bitter denkt, hat Recht. Das wilde Kraut ist besonders reich an Bitterstoffen. Doch die sind bekanntlich sehr gesund für unser Verdauungssystem. In geringen Mengen regt er den Appetit an, isst man mehr davon, unterstützt er Leber und Galle und entwässert. Mit seiner Kombination aus vielen wertvollen Pflanzenstoffen wirkt er tonisierend auf den ganzen Körper. Eine Frühjahrskur mit Tee von seinem Kraut macht fit und kurbelt den Stoffwechsel an

Löwenzahn ist eine geniale Pflanze, deren sämtliche Teile man in der Küche gut verwenden kann, beispielsweise sie Blätter als Salat - und hier ist eine Kombination mit süßlichen Zutaten sehr reizvoll als Kontrast. Aus den goldgelben Blüten, die von April bis Juli Wiesen und Weiden strahlen lassen, lässt sich Sirup oder Löwenzahnhonig herstellen. Die Blütenblätter schmücken auch die verschiedensten Speisen. Die Knospen lassen sich wie Kapern einlegen und selbst die Stiele mit ihrem weißen Milchsaft kann man essen. Auch die dicke Pfahlwurzel lässt sich nutzen: fein geraspelt im Salat, als Gemüse oder dunkelbraun geröstet als schmackhafter Kaffeeersatz ganz ohne Koffein.

Freude macht der Löwenzahn vor allem Kindern, die ihn als Pusteblume oder als Orakel benutzen. Und er kann noch mehr: Sein Milchsaft wird als Kautschukersatz für die Herstellung von Autoreifen erforscht.

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Essbare wilde Wurzeln: Geschmorte Schinkenwurz


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