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Deutschlands Forschung Das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik

Welche Kraft treibt das Universum auseinander? Forscher am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik bauen ein Röntgenteleskop, das den Himmel nach bisher unentdeckten Galaxienhaufen durchsuchen soll.

Stand: 29.11.2021

Deutschlands Forschung: Das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik

Das Team um Dr. Peter Predehl will mit dem RöntgenteleskopeROSITA 100 000 Galaxienhaufen im Kosmos entdecken. Galaxienhaufen sind die schwersten Gebilde im Universum. Wenn es mit eROSITA gelingt, sie zu messen, können die Wissenschaftler quasi die spezifische Dichte des Universums bestimmen.

Das Teleskop besteht aus sieben Spiegelmodulen. Jedes Modul enthält 54 ineinander verschachtelte Spiegelschalen, da Röntgenstrahlung nur bei sehr flachen Winkeln an Spiegeloberflächen reflektiert werden kann. Im Brennpunkt jedes Spiegelsystems ist eine hochempfindliche Kamera eingebaut. Sieben Jahre lang wird eROSITA den Röntgenhimmel mit bisher unerreichter Genauigkeit kartographieren, wenn es 2017 ins All startet - 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Mit den am MPE eigens entwickelten Instrumenten können die Forscher experimentelle Astrophysik auf der Höhe der Zeit betreiben.

Das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik wurde 1963 als Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik in München gegründet und 1991 selbstständig. Am MPE arbeiten Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker eng zusammen. Nicht nur für die Röntgenastronomie entwickelt das Institut selbst Instrumente, sondern auch für die anderen drei Abteilungen, z.B. für satelliten- und bodengestützte Beobachtungen von Infrarotstrahlung bis hin zu höchsten Energien, um damit die Physik und Chemie von Sternen oder Schwarzen Löchern zu untersuchen.

Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE)

Standort: Garching
Mitarbeiter: 460
Forschungsschwerpunkte:
Hochenergie-Astrophysik
Infrarot-Astronomie
Optische und interpretative Astronomie
Zentrum für astrochemische Studien


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