Franken - Buchtipps


0

Dirk Kruse Tod im Augustinerhof

Im Augustinerhof, einer leerstehenden, umstrittenen Immobilie mitten in der Nürnberger Altstadt, wird ein Toter gefunden. Der Mann ist der Vorsitzende des Vereins "ProNürnberg", der sich gegen einen Verkauf des Augustinterhofs gewehrt hatte. Beaufort nimmt die Ermittlungen auf.

Von: Evi Lell

Stand: 08.07.2008

Buchcover: Tod im Augustinerhof, Dirk Kruse | Bild: Ars Vivendi

Frank Beaufort ist Privatier und Bücherfreund. In seiner schicken Wohnung in der Nürnberger Altstadt sammelt er Bücher, bereitet eine Buchkunst-Ausstellung für die Stadtbibliothek vor und lässt sich ansonsten von seiner Haushälterin mit edelsten Speisen versorgen.

Doch dann passiert etwas wirklich Ungewöhnliches: Im Augustinerhof, einer leerstehenden, umstrittenen Immobilie mitten in der Nürnberger Altstadt, wird ein Toter gefunden. Der Mann ist der Vorsitzende des Vereins "ProNürnberg", der sich gegen einen Verkauf des Augustinterhof gewehrt hatte. Beaufort lernt die BR-Radioreporterin Anne Kamlin kennen und beginnt, mit ihr gemeinsam in diesem Fall zu ermitteln. Die Handlung ist bis zur Auflösung spannend und mitreißend.

Lesenswert machen das Buch auch die lebendigen und teils sehr verschrobenen Charaktere und die manchmal slapstickartigen Szenen: Wenn Beaufort etwa fast verhaftet wird, als er in einem Juweliergeschäft einen Ring kaufen will und die Verkäuferin beim Öffnen des Safes versehentlich auf die Notruftaste kommt. Oder wenn er bei der Polizei seine Personalien zu Protokoll gibt und auf die Frage "Beruf" mit "Privatier" antwortet, was der diensthabende Beamte mit einem "Allmächd" kommentiert. Um falsche Schreibweisen zu verhindern, einigen sich Privatier und Polizist schlussendlich auf die Berufsbezeichnung "Privatgelehrter".

Info und Bewertung

Wertung: 4 Frankenrechen von 5 | Bild: BR

Dirk Kruse: Tod im Augustinerhof. Frank Beauforts erster Fall, Ars Vivendi Verlag 2008, 331 Seiten, 14,90 Euro.

Nicht zuletzt freut sich der Leser, ob Nürnbergkenner oder nicht, über die Spaziergänge durch die Altstadt bis zum Wöhrder See oder zum Justizpalast. Manchmal wirken die Dialoge zwischen den Figuren etwas hölzern.

Doch das verzeiht der Leser diesem spannenden und humorvollen Buch gerne und hofft, dass bald Frank Beauforts zweiter Fall folgen möge.


0