Skamper ist ein Einzelgänger und Ruheloser, ein Abenteurer. Getrieben wird er vom Gedanken, irgendwann mal den großen Coup seines Lebens zu landen. Von einer Reise nach Südamerika hat der ehemalige Angehörige einer Bundeswehr Spezialeinheit, einen Stein mitgebracht  - und der bringt die Geschichte ins Rollen.

Autor Gunnar Schubert hat um zwei Steine eine überaus spannende Schatzsuche konstruiert - und dafür auch zwei weitere Erzählebenen eingebaut. Eine soll dem Krimi ein historisches Fundament geben und auflösen weshalb hinter den Steinen auch noch eine mysteriöse Nazisekte her ist. Die Steine sind der Schlüssel zum Versteck eines Nazischatzes,  inklusive der heiligen Lanze, der magische Kräfte nachgesagt werden.  Alle jagen dieser heiligen Lanze nach, die ja, der Legende nach mit dem Blut Jesu getränkt sein soll. Auch Hitler hatte ein Interesse an der Lanze und ließ sie kurz vor dem zweiten Weltkrieg nach Nürnberg bringen. Für Autor Gunnar Schubert eine spannende Krimi Idee.

Das wäre auch ein interessanter Ansatz für einen historischen Regionalkrimi gewesen. Das ist "Der Kreuzweg aber nicht". Auf mehreren Erzählebenen begegnen dem Leser mystische Figuren, halluzinierende Hauptakteure, Fantasy-Elemente. Der Roman ist ein Mix aus Literatur-Genres rund um einen gestrauchelten Indiana Jones in Franken. Das Samelsurium von Thriller Elementen, Abenteurerideen, überlagert das Geheimnisse und Legenden um die Heilige Lanze und ihre Verbindung zu Nürnberg. Leider!

Der Kreuzweg ist ein wirklich spannender Action- und Abenteuerroman, ein bisschen  Science Fiction, ein Hauch historisches Drama. - Wer glaubt einen Nürnberg Krimi, wie es der Untertitel am Cover angibt, in Händen zu haben kommt schon wieder ins Grübeln und wird letztendlich beim Roman "Der Kreuzweg" nahezu alle Attribute, die für ihn einen Nürnberg Krimi ausmachen könnten, verwerfen. Leider eine zusätzliche Ablenkung von der so spannenden Grundidee.