Fränkischer Krimi oder Kabarettprogramm auf 308 Seiten? Beim neuen Roman "Habakuk" von Helmut Vordran kann sich der Leser wieder nicht so ganz sicher sein. "Ich kann einfach nicht aus meiner kabarettistischen Haut", sagt der Autor, Unternehmer und  Kabarettist Vorndran selbst.

Und so ist auch der sechste Fall des ungleichen Ermittlergespanns Lagerfeld /Haderlein  eine typische Vorndran-Mischung mit viel oberfränkischer Lebensart und lokalpolitischem Kabarett rund um eine aktuelle Problematik. Und das ist typisch Vorndran, der sagt: Ein Eifersuchtsfall interessiert mich nicht, die Geschichte muss sich um ein globales Thema drehen, am besten um eines das der Menschheit noch gar nicht so bewusst ist."

Im neuesten Fall ist es die Partydroge Chrystal Meth. Oberfranken als Zentrum der Szene - da lag die Grundidee für den Oberfranken Vorndran im Prinzip vor der Haustür. Auch "Habakuk" ist, wie die Vorgängerromane ein Werk mit vielen Handlungssträngen und mit Fährten, die ins Nichts laufen. Dadurch kann sich Vorndran fast alles erlauben. Zum Beispiel kann der glühende Verfechter der fränkischen Unabhängigkeit einfach auch eine fränkische Gebietsreform und den Aufbau eines neuen Bundeslandes Franken konstruieren mit Protagonisten, die einem sehr bekannt vorkommen.

Das ist eine von vielen Nebengeschichten, die vielleicht am Ende doch mit dem Fall zu tun hat. Das wiederum schafft eine ganz eigene Spannungsebene für den Leser, der ständig grübelt, wo die Verbindungen liegen könnten. Als frech könnte man es dann empfinden, wenn sie im Sande verlaufen und der Autor einfach wieder mal den Kabarettisten ausgelebt hat. So funktioniert er aber dieser Vorndran-Mix, der sich ja auch eine Sau im Team der Kommissare erlaubt. Das Ermittlerschwein Riemenschneider. Kabarett oder Krimi? Mit Habakuk kann man beides haben.