Fränkischer Reichskreis So entstand der "Tag der Franken"
Seit 2006 wechseln sich die fränkischen Regierungsbezirke als Austragungsort des "Tags der Franken" ab. Doch die Anfänge dieses "fränkischen Nationalfeiertages" reichen viel weiter in die Vergangenheit.
Der "Tag der Franken" erinnert an die Gründung des Fränkischen Reichskreises am 2. Juli 1500. Damals beschloss der Reichstag des Heiligen Römischen Reiches zu Augsburg unter Kaiser Maximilian I. eine neue sogenannte Reichsexekutionsordnung. Demnach wurde das Reich in zunächst sechs, später zehn überterritoriale Verwaltungseinheiten eingeteilt: die Reichskreise.
Fränkischer Flickenteppich
Im fränkischen Reichskreis waren zeitweise bis zu 27 selbstständige Herrschaftsgebiete vertreten: Das Markgrafentum Brandenburg, die Hochstifte Würzburg, Bamberg und Eichstätt sowie die übrigen reichsfreien Territorien, die in diesem Bereich lagen - darunter die Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weißenburg und Windsheim.
Sicherung des Landfriedens als gemeinsames Ziel
Trotz unterschiedlicher Interessen, lokaler Zwiste und der späteren Spaltung in katholische und evangelisch-lutherische Konfession herrschte 300 Jahre lang weitgehend Frieden in Franken. Dafür sorgten die geistlichen und weltlichen Fürsten sowie die Reichsstädte, die gemeinsam – wenn auch nicht immer erfolgreich – um die Sicherung des Landfriedens rangen und Truppen für das Reichsheer stellten.
Regierungsbezirke entstanden 1838
Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde 1806 auch der Fränkische Reichskreis aufgelöst. Franken wurde damals dem Königreich Bayern zugeschlagen, nach und nach ging das gesamte Gebiet der heutigen fränkischen Regierungsbezirke in Bayern über. Seit dem 1. Januar 1838 existieren die noch heute gebräuchlichen Bezeichnungen Ober-, Mittel- und Unterfranken.
Bürgerfest mit Kunst und Kulinarik
Tag der Franken 2013
Über Jahrhunderte hinweg war die Region ein Paradebeispiel für Kleinstaaterei und politisch völlig zersplittert. Rückblickend kann der gemeinsame Reichskreis deshalb als wichtige Basis für die Entstehung eines fränkischen "Nationalgefühls" gelten. Seit 2006 findet anlässlich der Gründung des mittelalterlichen Reichskreises jeweils am 2. Juli oder dem folgenden Wochenende abwechselnd in den drei fränkischen Regierungsbezirken der "Tag der Franken" statt: ein Bürgerfest mit einer bunten Mischung aus Kunst und Kultur, Handwerk und kulinarischen Spezialitäten – eben von all dem, was Franken in seinem Innersten zusammenhält.