Franken - Kultur


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Leckeres zu Fasching Der Krapfen historisch

Sie gehören zu Fasching wie Plätzchen zu Weihnachten: die Krapfen. Gerade haben sie Hochkonjunktur. Bezeichnet wird das Siedegebäck aus Hefeteig in Deutschland aber unterschiedlich. Woher der Krapfen eigentlich stammt - eine Spurensuche. Von Daniel Peter

Von: Daniel Peter

Stand: 23.02.2017 | Archiv

Krapfen mit Marmelade gefüllt | Bild: colourbox.com

Woher der Krapfen ursprünglich kommt ist nicht zweifelsfrei bewiesen. Eine Theorie besagt, dass bereits die Römer ein dem Krapfen ähnliches Gebäck zubereitet haben. Die sogenannten "Globulli" (Kügelchen), ein Fettgebäck,  wurden mit Mohn und Honig verfeinert. Im 12. Jahrhundert tauchte in den europäischen Klöstern erstmals der Begriff "craphun" auf. Dieser bezeichnet wohl einen Bauernkrapfen (Knieküchle), der allerdings noch nicht die Form eines Krapfens besaß und auch nicht gefüllt war, so wie wir es heute kennen. Wann der Krapfen seine runde Form und den typischen hellen Ring bekam ist nicht überliefert - jedoch, dass es bereits zu Zeiten Karl des Großen ein Gebäck Namens "Crapho" gab.

Der Mythos um Cäcilia Krapf

Der Legende nach ist die Wiener Bäckerin Cäcilia (oder Cäcilie) die Erfinderin des leckeren Siedegebäcks. Bei einem Streit mit ihrem Mann habe sie aus Wut ein Stück Hefeteig nach ihm geworfen. Der Mann duckte sich allerdings und der Teig fiel in einen Topf mit heißem Fett – so war der Krapfen geboren. Eine andere Variante berichtet davon, dass nicht der Mann Grund für den Wutausbruch der Bäckerin Krapf war, sondern der faule Lehrling. Das Ergebnis war jedoch das selbe.

In vielen Erzählungen werden die Krapfen als sogenannte "Cillykugeln" bezeichnet, benannt nach der Bäckerin. Auch um das Datum der Ereignisse gibt es unterschiedliche Angaben, sie reichen vom 15. bis hin zum 19. Jahrhundert. Sicher überliefert ist allerdings, dass das Hefegebäck beim Wiener Kongress 1815 am Hofe sehr beliebt war. Rund zehn Millionen Stück sollen verspeist worden sein. Erfunden hat Cäcilia Krapf die Krapfen also nicht und auch der Name kam nicht von ihr, aber zumindest hatte sie dafür gesorgt, dass das Hefegebäck wieder an Beliebtheit gewonnen hatte.

Warum Krapfen zur Faschingszeit?

Dass Krapfen besonders in der Faschingszeit gegessen werden hat einen historischen Hintergrund. Bereits im Mittelalter aßen die Menschen um diese Jahreszeit, also vor dem Fasten, besonders fetthaltige Nahrung. Der Krapfen, damals noch anders bezeichnet, zählte genau zu diesen besonders fetthaltigen Lebensmitteln und stand deshalb bei vielen auf dem Speiseplan. Auch wenn sich heute viele dieser Tradition nicht mehr bewusst sind, hat das süße Hefegebäck in der Faschingszeit Hochkonjunktur.

"Ein guter Krapfen muss innen schön flaumig sein, groß und frisch gebacken sein und vor allem gut gefüllt."

Florian Neef, Konditormeister

Bezeichnet wird es in Deutschland aber unterschiedlich. In den südlichen Bundesländern spricht man häufig vom Krapfen, in den östlichen vom Pfannkuchen, in den westlichen auch vom Kräppel und im Norden oft von Berlinern. Verfeinert werden die Krapfen überall mit einer Vielzahl an Füllungen. Vom klassischen Hiffenmark bis hin zur Nuss-Nougat Creme oder sogar Senf ist alles möglich.

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Artus, Freitag, 24.Februar 2017, 07:07 Uhr

1. Krapfen ?

Ich bin ein Börliner.