Josef Neckermann Stationen seines Lebens
Josef Neckermann ist eine der Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Deutschland der Nachkriegszeit. In seinem Leben hat der mehrere Höhen und Tiefen durchlebt. Auch im Spitzensport konnte er mehrere Erfolge feiern.
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1912
Kinderbettchen
1912
Geburt Neckermanns
Josef Neckermann kommt am 5. Juni 1912 als Sohn von Jula und Josef Carl Neckermann in Würzburg zur Welt. Die Eltern betrieben einen Kohlengroßhandel.
Quelle: colourbox.com
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1928
Weiße Lilien
1928
Tod des Vaters
Neckermann ist 16 Jahre alt, als der Vater am 20.12.1928 stirbt. Neckermann senior übertrug dem Prokuristen die Leitung der Firma. Neckermann sollte nach einer Ausbildung das Unternehmen übernehmen. "Es gab für mich eigentlich nur eine Laufbahn: Einmal in die Fußstapfen meines Vaters einzutreten und meine Mutter zu entlasten", berichtete er.
Quelle: colourbox.com
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1931
1931
Ende der Ausbildung
Nach der Mittleren Reife absolvierte Neckermann bis 1931 eine Banklehre bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in Würzburg. Als 19-Jähriger verlässt er seine Heimatstadt, um andernorts Praxiserfahrung zu gewinnen.
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1933
Der Obere Markt in Würzburg in den 1930er Jahren
1933
Rückkehr nach Würzburg
Nach Aufenthalten in Stettin, Newcastle, London, im Kohlerevier von Wales und im belgischen Kohlerevier kehrt Neckermann im Herbst 1933 in seine Heimatstadt Würzburg zurück.
Quelle: Stadtarchiv Würzburg
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1934
Eheringe
1934
Heirat
Am 16. August 1934 heiratete Josef Neckermann in der Würzburger Neubaukirche Annemarie Brückner.
Quelle: colourbox.com
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1935
Das "Textilkaufhaus Ruschkewitz" in Würzburg
1935
Erwerb des ersten Kaufhauses
Neckermann übergibt den Kohlenhandel an seinen Bruder Walter, lässt sich mit 200.000 Reichsmark auszahlen und erwirbt am 25. Oktober 1935 vom jüdischen Unternehmer Ruschkewitz dessen Textilkaufhaus sowie das Niedrigpreisgeschäft Wohlwert-Merkur in Würzburg für 100.000 Reichsmark.
Quelle: Stadtarchiv Würzburg
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1936
Deutsche Reichsmark
1936
Umsatz übersteigt Millionengrenze
Im Jahr 1936 macht Neckermann mit seinen Kaufhäusern erstmals mehr als eine Million Reichsmark Umsatz. "in Würzburg machte ich meine erste Million", schreibt Neckermann in seinen Memoiren.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1937
Tuch mit Stickereien
1937
Erwerb des "Textilfachgeschäfts Vetter"
1937 übernahm Neckermann das von den Nationalsozialisten arisierte "Textilfachgeschäft Vetter" in Würzburg.
Quelle: colourbox.com
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1938
Nazi-Plakat mit Aufschrift "Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden"
1938
Erwerb der "Wäschemanufaktur Carl Joel"
1938 kauft Neckermann die Berliner "Wäschemanufaktur Carl Joel" des jüdischen Unternehmers Karl Amson Joel, die er in "Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann" umbenennt. Er besitzt damit das viertgrößte Textil-Versandhaus im Deutschen Reich.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1945
Stacheldraht
1945
Verurteilung und Arbeitslager
Am 1. Dezember 1945 wird Neckermann von einem US-Militärgericht wegen Verletzung des Kontrollratsgesetzes angeklagt und anschließend zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt. In der Haftanstalt Ebrach (Lkr. Haßberge) erkrankt er im Sommer 1946 an Tuberkulose, dass er – auf 43 Kilo abgemagert – in ein Krankenhaus verlegt werden muss. Ende 1946 wird er entlassen.
Quelle: colourbox.com
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1948
1948
Gründung der Textilgesellschaft Neckermann KG
Im Herbst 1948 gründet Neckermann in Frankfurt am Main die Textilgesellschaft Neckermann KG.
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1950
Der erste Neckermann-Katalog der Nachkriegszeit
1950
Gründung der Neckermann Versand KG
Am 1. April 1950 gründet Josef Neckermann die Neckermann Versand KG in Frankfurt am Main. Das neue Versandunternehmen geht aus der 1948 gegründeten Textilgesellschaft Neckermann KG hervor. Der erste Katalog − zu seiner Zeit noch "Preisliste" genannt − umfasst zwölf Seiten und 133 Textilangebote bei einer Auflage von 100.000 Exemplaren.
Quelle: neckermann.de GmbH
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1951
Das erste Neckermann-Versandhaus am Frankfurter Ostbahnhof
1951
Einzug in das erste Versandhaus
Am 11. Juni 1951 bezieht der Neckermann-Konzern das erste Versandhaus am Frankfurter Ostbahnhof.
Quelle: neckermann.de GmbH
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1953
Alte D-Mark-Scheine
1953
100 Millionen-Umsatzmarke durchbrochen
Die Neckermann Versand KG macht im Jahr 1953 erstmals 100 Millionen DM Umsatz.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1960
Neues Versand- und Verwaltungsgebäude des Neckermannkonzerns
1960
Umzug der Firmenzentrale
Der Neckermann-Konzern bezieht am 15. September 1960 das Versandhaus an der Hanauer Landstraße in Frankfurt.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1963
Friedrich Flick
1963
Aderlass
1963 zieht der Großindustrielle Friedrich Flick 70 Millionen D-Mark aus dem Konzern. Ab 1963 bietet Neckermann mit dem Neckermann−Reisedienst Urlaubsreisen an.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1965
Josef Neckermann vor seiner Konzernzentrale
1965
Quantensprung
1965 erreicht der Umsatz der Neckermann−Gruppe erstmals eine Milliarde D-Mark. Gründung der Tochtergesellschaft N−U−R Neckermann und Reisen GmbH & Co.
Quelle: neckermann.de GmbH
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1967
Josef Neckermann (l.) und Willi Daume (r.)
1967
Vorsitz der Deutschen Sporthilfe
Willi Daume, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB) und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) kann Neckermann im Mai 1967 als Vorsitzenden der neugegründeten Deutschen Sporthilfe gewinnen.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1975
Neckermann in seinem Büro
1975
25-jähriges Firmenjubiläum
1975 feiert der Neckermann-Versand 25-jähriges Jubiläum. Der riskante Jubiläumsverkauf führte mit zehn Millionen Mark Verlust erstmalig zu einem negativen Jahresergebnis.
Quelle: neckermann.de GmbH
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1976
Bei der Pressekonferenz am 19.07.1976 gibt Neckermann die Beteiligung der Karstadt AG bekannt.
1976
Einstieg von Karstadt
1976 schreibt der Neckermann-Konzern einen Verlust von 221,95 Mio. DM. Im Juli 1976 steigt die Karstadt AG mit einem 25-Prozentanteil in die Neckermann Versand KG (Umsatz: 3,5 Milliarden) ein.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1977
Kaufhaus der Karstadt AG
1977
Übernahme durch Karstadt
Die Karstadt AG erwirbt 1977 51,2 Prozent des Kapitals der Neckermann Versand AG.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1978
Das Neckermann-Kaufhaus in der Würzburger Schönbornstraße in den 1970er Jahren
1978
Abstoßen der Warenhäuser
Der Neckermann-Konzern trennt sich 1978 von seinem Warenhausbereich und entwickelt stattdessen die regionalen Vertriebswege "KatalogWelt + Reisebüros".
Quelle: Stadtarchiv Würzburg
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1988
Neckermann 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul.
1988
Ausscheiden aus der Deutschen Sporthilfe
1988 gibt Neckermann nach 21 Jahren den Vorsitz der Deutschen Sporthilfe ab. Durch die Stiftung konnten unter seinem Vorsitz rund 18.000 Sportler mit 220 Millionen D-Mark (112,5 Millionen Euro) unterstützt werden.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1990
Josef Neckermann präsentiert seine Memoiren.
1990
Memoiren erscheinen
Am 15.11.1990 präsentiert Josef Neckermann in Frankfurt am Main seine Autobiografie. Was sein berufliches Engagement in der Zeit des Nationalsozialismus angeht, ist er selbst zeitlebens frei von jedem Schuldbewusstsein.
Quelle: picture-alliance/dpa
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1992
Beerdigung Josef Neckermanns
1992
Tod Neckermanns
Am 13. Januar 1992 stirbt Josef Neckermann im Alter von 79 Jahren im hessischen Dreieich-Götzenhain.
Quelle: picture-alliance/dpa