Biografie Wer war Gustav Weißkopf?
Flugpionier, gelernter Schlosser, liebevoller Vater und Mittelfranke. Der Sohn eines deutschen Brückenbauers hat viel zur Entwicklung der amerikanischen Luftfahrt beigetragen. Sein Leben im Zeitstrahl.
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Januar 1874
Gustav Weißkopf
Januar 1874
Geburt
Gustav Albin Weißkopf (später Gustave Whitehead) wird in Leutershausen im Landkreis Ansbach geboren. Er ist der Sohn von Babette und Karl Weißkopf, der als Brückenbauer bei der Bahn arbeitet. Schon als Kind hat er ein großes Interesse für die Technik im Allgemeinen und die Luftfahrt im Speziellen entwickelt.
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Januar 1888
1888
Waise und Segler
Mit 13 Jahren verliert Weißkopf seine Eltern und muss zu Verwandten nach Ansbach ziehen. Kurz darauf beginnt er eine Lehre als Motorenschlosser in Augsburg. Nach Abschluss seiner Ausbildung zieht es ihn an Bord verschiedener Schiffe in die Welt hinaus. Wo genau er hinsegelt, ist heute nicht mehr bekannt.
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Januar 1894
Boston, Massachusetts
1894
Ankunft in den USA
Nach mehreren Jahren als Seemann landet Weißkopf schließlich Ende 1894 in Boston, Massachusetts. Dort arbeitet er als Assistent des Harvard-Professors William Pickering. Bei dieser Arbeit trifft er auf James Means, der ihm von seinem Plan erzählt, eine Fluggesellschaft zu gründen.
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Januar 1895
Ein Gleiter von Otto Lilienthal
1895
Weißkopf und die Boston Aeronautical Society
James Means gründet kurze Zeit später (1895) die Boston Aeronautical Society. Ziel dieses Clubs ist es, Gleiter nach dem Vorbild Otto Lilienthals zu bauen und Flugtests zu unternehmen. Gustav Weißkopf wird von Means angeheuert, nachdem Weißkopf behauptet hatte, er kenne Lilienthal.
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Oktober 1897
Ausstellung im Gustav Weißkopf-Museum in Leutershausen (Lkr. Ansbach)
4. Oktober 1897
Weißkopfs erste Flugversuche
Mittlerweile hat Weißkopf die Boston Aeronautical Society verlassen. In New York baut er eigene Fluggleiter. Am 4. Oktober unternimmt er in Anwesenheit von Journalisten einen ersten Flugversuch mit seinem Gleiter – erfolgreich. Nur zwei Tage später führt er seine Gleiter der Öffentlichkeit vor.
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November 1897
Lujza Weißkopf, Gustav Weißkopfs Ehefrau
24. November 1897
Hochzeit mit Lujza Tuba
Nach seiner Präsentation in New York zieht es Weißkopf nach Buffalo. Dort trifft er die aus Ungarn eingewanderte Lujza Tuba. Sechs Wochen später, am 24. Oktober 1897, heiraten sie.
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August 1901
Weißkopfs Flugzeug Nummer 21 alias Condor
14. August 1901
Der erste bemannte Motorflug
Mit seinem Flugzeug Nummer 21 setzt Weißkopf in der Nähe von Bridgeport zu einem ersten Testflug an. Zwei Propeller, die von einem 20 PS-Motor angetrieben werden, soll ihn durch die Luft tragen. Zusätzlich verfügt Condor über ein Fahrwerk, das von zehn Pferdestärken angetrieben wird. Mit dabei ist der Chefredakteur der Wochenzeitung Bridgeport Herald, Richard Howell.
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Januar 1902
Nachbau des Flugzeugs 21B im Gustav Weißkopf-Museum
17. Januar 1902
Nummer 22 fliegt
Weißkopf baut seine nächste Maschine mit der Nummer 22. Laut Augenzeugen hat Nummer 22 über einen 40 PS-Motor und ein Seitenruder verfügt, die von den Wrights erst später als ihre eigene Erfindung patentiert worden sind.
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Dezember 1902
1902
Weißkopf trifft die falschen Leute
Nach seinen Flügen avanciert Gustav Weißkopf zum Superstar der amerikanischen Flugbranche. Seine Bekanntheit wird für ihn zum Nachteil – er wird Opfer von Opportunisten, die sich an seinem Erfolg bereichern wollen. Sein schwerster Fehler ist die Partnerschaft mit Herman Linde, der Weißkopf später hintergeht. Weißkopf ist daraufhin finanziell am Boden und konzentriert sich darauf, Motoren zu bauen. Linde wird später wegen mehrerer Verbrechen angeklagt und in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert.
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Dezember 1902
Ausstellung im Gustav Weißkopf-Museum in Leutershausen (Lkr. Ansbach)
1902
Weißkopf-Motoren werden beliebt
Nicht zuletzt wegen der Qualität seiner Motoren wird Gustav Weißkopf ein gefragter Mann. In seiner Werkstatt laufen in den nächsten Jahren immer mehr Aufträge ein. Doch so gut seine Motoren auch sind, so schlecht ist er als Geschäftsmann. Er schafft es kaum, genug Gewinn zu erzielen, um seine Familie durchzubringen.
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Oktober 1927
Brunneninschrift in Bridgeport
10. Oktober 1927
Tod
Gustav Weißkopf stirbt schließlich im Alter von 53 Jahren in Fairfield, Connecticut, an einem Herzinfarkt. Zuvor hatte er bei einem Unfall ein Auge verloren. Viele seiner Erfindungen haben ihm kein Geld eingebracht. Deshalb hat er am Ende als Fabrikarbeiter geschuftet, um seine Familie zu ernähren. Er hinterließ ein Grundstück, ein selbstgebautes Haus und acht Dollar.