Projekt "Radio in der Schule" TurnOn-Finale 2019 im Münchner Funkhaus
Rund 300 junge Schulradiomacher aus ganz Bayern und ihre Lehrer sind am Donnerstag, den 18. Juli 2019, ins Funkhaus des Bayerischen Rundfunks nach München gekommen zum großen Finale des TurnOn-Wettbewerbs mit Preisverleihung. Die Gewinner 2019 stehen fest!
Groß ist die Spannung bei der Preisverleihung zum Finale des TurnOn-Wettbewerbs: Die 40 teilnehmenden bayerischen Schulen hatten über 100 Beiträge eingereicht und sich mit ihnen einer Jury aus professionellen Radiomachern vom Bayerischen Rundfunk gestellt. 15 Beiträge, darunter Hörspielszenen, Comedys, Interviews, Reportagen und Collagen, erreichten die Endrunde und wurden mit Preisen oder lobenden Anerkennungen ausgezeichnet.
Führungen und Festprogramm
Den ganzen Tag über wurde der erfolgreiche Abschluss des TurnOn-Jahres gefeiert. Nach einer Runde mit der Jury standen für die jungen Schulradiomacher Führungen durchs Funkhaus und ein Festprogramm im Innenhof auf dem Programm.
15 Jahre gibt es "TurnOn - Radio in der Schule" nun schon. Und auch im Schuljahr 2018/19 hatten die Schulradioteams sich zusammen mit ihren Mediencoaches vom BR Themen überlegt, Umfragen gemacht, Interviews geführt und mit all diesem Material Radiobeiträge produziert und eingereicht zum TurnOn-Wettbewerb 2019.
Projektleiterin Elke Dillmann über 15 Jahre TurnOn
"Was ich grandios finde: In diesen 15 Jahren ist ein Netzwerk gewachsen von medienbegeisterten Lehrerinnen und Lehrern, die dieses Projekt an ihren Schulen am Leben halten. Und dadurch zieht es so unglaublich weite Kreise. Dieses Schulradionetzwerk ist etwas, das es, glaube ich, so wie in Bayern in keinem anderen Bundesland gibt. Und dazu beizutragen macht mich stolz."
Elke Dillmann, Projektleiterin TurnOn - Radio in der Schule
Ein dickes Dankeschön an alle, die bei TurnOn mitgemacht haben, und herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Und das sind die Gewinnerbeiträge zum Nachhören!
Erster Platz:
Sigmund-Schuckert-Gymnasium Nürnberg: "Interview mit 'Deine Freunde'"
Aus der Laudatio der Jury zu "Interview mit 'Deine Freunde'"
"Wie ist das, wenn ein*e Reporter*in zum ersten Mal eine Band interviewen darf? Schwer. Welche Fragen stellt man, was haben alle anderen schon gefragt, was könnte die Hörer*innen interessieren und was beobachtet man, was die Hörer*innen vielleicht von den Musikern noch nicht wissen. Zum Beispiel, dass einer von „Deine Freunde“ während des Interviews Gesichter auf Bananen malt. Das ist gleichermaßen gut beobachtet wie lustig. Und die Entweder- Oder-Fragen machen es den Musikern nicht leicht und gewähren einen kleinen Blick auf die Menschen hinter den Bandmitgliedern. Das lässt einen gerne zuhören, macht Spaß und Lust auf mehr. Weiter so!"
Martin Wagner, Hörfunkdirektor
Zweiter Platz:
Realschule Neubiberg: "Die Wiener Klassik"
Aus der Laudatio der Jury zu "Die Wiener Klassik"
"Euch ist es gelungen, ein sperriges Thema, das zunächst bei vielen eurer Mitschüler*innen Ablehnung hervorruft – nämlich die „Wiener Klassik“ – ins Heute zu übertragen und dadurch anhörbar zu machen. So kommunizieren die Stars der damaligen Musik-Szene – Beethoven, Mozart und Haydn – eben via Smartphone anstatt mit Briefen und Depeschen. Dabei sind dann „die Acts“ der gemeinsamen Sommershow oder die coole „Location“ die Themen, ebenso wie die „Likes“ in den sozialen Netzwerken für ihre Kompositionen. Super Umsetzung eines nicht leichten musikhistorischen Themas! Gratulation!"
Clemens Finzer, Leiter Ausbildungsredaktion
Dritter Platz:
Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München: "Hört auf damit!"
Aus der Laudatio der Jury zu "Hört auf damit!"
"Mobbing ist ein Thema, über das zu wenig gesprochen wird. Für Außenstehende ist es schwer zu erkennen und einfach zu ignorieren. Betroffene haben oft Angst, sich Hilfe zu suchen. Ihr habt die Relevanz dieses Themas für eure Zielgruppe erkannt, das Schweigen gebrochen und jemandem eine Stimme gegeben, der zu lange keine hatte. Das ist wahnsinnig viel wert. Ihr erfüllt damit eine wichtige Aufgabe, die Journalismus hat: Eine Geschichte zu erzählen, die Menschen berührt, die einen Konflikt sichtbar macht, die sensibilisiert und die das Potenzial hat, das Zusammenleben zu verbessern. Darauf könnt ihr stolz sein."
Teresa Fries, PULS
Gewinner im Sonderwettbewerb Spot zu einer BR-Jugendsendung:
- Mittelschule Fürstenfeldbruck West: Reihe "Ich mach’s – Schüler stellen ihre Hobbys vor"
Aus der Laudatio der Jury zu "Ich mach's - Schüler stellen ihre Hobbys vor"
"Oft kann man journalistische Perlen direkt vor den eigenen Füßen finden – wenn man nur genau genug hinschaut. Mit der ARD-alpha-Sendung “Ich mach’s“ habt ihr ein Format, das ohnehin eine Rolle in eurem Berufsfindungsprozess spielt, nicht nur als Informationsquelle genutzt, sondern darüber hinaus auch als Inspiration für euer eigenes Schulradio. In eurer “Ich mach’s“-Reihe berichtet ihr über die spannenden Interessen und ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigungen eurer Mitschülerinnen und Mitschüler. Die Reihe ist euch außerordentlich gut gelungen, sie ist bunt und abwechslungsreich und ihr schafft einen intensiven Einblick in die vorgestellten Themen. Uns hat das Zuhören sehr viel Spaß gemacht! Dass aus einem BR-Vorbild ein so schönes regelmäßiges Format bei euch geworden ist, freut uns sehr und wir sind schon gespannt auf weitere Beiträge aus eurer Reihe!"
Verena Meins, Beitragsservice
Sonderpreis der Jury: "Stolperstein-Audioguides"
Aus der Laudatio der Jury zu "Stolperstein-Audioguides"
"Radio kann einen weiterbringen, kann einen fesseln, kann neue Blickwinkel aufzeigen, kann zum Nachdenken anregen, lässt einen staunen, kann berühren. Im besten Fall kann Radio alles auf einmal. Und genau das ist den Schülerinnen und Schülern Otfried-Preußler-Mittelschule Stephanskirchen gelungen. Mit ihren beiden Beiträgen Beiträge „Wer war Johan Vogl?“ und „Tagebuch der Elisabeth Block“ haben sie zwei besonders gelungene Radiobeispiele geschaffen. Beide Beiträge der Otfried-Preußler-Mittelschule erinnern auf ganz besonders Weise an die alltägliche Grausamkeit der Nazi-Diktatur. Die hohe inhaltliche und gestalterische Qualität der Beiträge, die Zusammenarbeit mit der Stolpersteininitiative Rosenheim und nicht zuletzt das Vorhaben, wenigstens einen der beiden Beiträge auch als Audioguide zur Verfügung zu stellen, machen den besonderen Anspruch dieser Einreichungen deutlich. Beide Beiträge haben aber auch den zeitlichen Rahmen von rund vier Minuten deutlich überschritten. Das hat die TurnOn-Jury dazu bewogen, diese Beiträge außerhalb des eigentlichen Wettbewerbs auszuzeichnen. Zum einen würdigt die Jury beide Arbeiten mit einer lobenden Erwähnung. Zusätzlich bietet TurnOn den Macherinnen und Machern an, ihre Beiträge im Bayerischen Rundfunk zu senden. Durch die Ausstrahlung im Bayern-2-Notizbuch bekommen beide Einreichungen eine Aufmerksamkeit, die weit über den TurnOn-Wettbewerb hinausgeht. Herzlichen Glückwunsch!"
Stefan Maier, Programmbereichsleiter Bayern 2
Die "Stolpersteine-Audioguides" auf Bayern 2:
Zu hören sind die "Stolpersteine-Audioguides" in der Sendung "Notizbuch" auf Bayern 2 am 13. September 2019 ab 10:05 Uhr.
Lobende Erwähnungen:
- Gymnasium Berchtesgaden - "Tracht geht immer"
- Leonhard-Wagner-Mittelschule Schwabmünchen - "Schulmusical"
- Dürer-Gymnasium Nürnberg - "Groß & klein"
- Gymnasium Berchtesgaden - "Schulnoten"
- Viktor-Karell-Realschule Landau an der Isar - "Prüfungsangst"
- Emil-von-Behring-Gymnasium Spardorf - "Blindes Vertrauen"
- HochbegabtenModell Mittelfranken - "Künstliche Intelligenz"
Lobende Erwähnungen im Sonderpreis:
- Gymnasium München Nord - "radioMikro bzw. radio-Eisbär-Filmtipp"
- Gymnasium Ottobrunn - "PULS – 'Die Frage' zum Thema Alkohol"
Die TurnOn-Jury 2018/2019
TurnOn
Elke Dillmann, Projektleiterin TurnOn und Moderatorin: "Wie viel Konzentration, Neugier, Nervosität und Anspannung in den Gesichtern habe ich bei den Wettbewerben schon gesehen? Wie viel Erleichterung und Ausgelassenheit, wenn die Live-Sendung am Ende des Workshop dann doch gut gelaufen war. Radio machen mit jungen Leuten, das ist faszinierend."
PULS
Teresa Fries ist Redakteurin bei PULS, dem Jugendprogramm des Bayerischen Rundfunks. Ihr Herz schlägt fürs Internet, Popmusik und Mode. Als Puls-Redakteurin am Puls der Zeit zu bleiben und zu hören, was Jugendliche bewegt, ist essentieller Teil ihrer Arbeit. Deswegen war es für sie auch so spannend, Teil der Jury zu sein.
Bayern 1
Josef Böck ist Leiter des Studios Schwaben bei Bayern 1. Was das Spannende an seinem Beruf als Radiomacher ist? Ganz einfach: "Heute senden, was morgen in der Zeitung steht, das macht Radio für mich so einzigartig. Es ist einfach das schnellste Medium der Welt".
Bayern 2
Stefan Maier leitet die Welle "Bayern 2". Über seinen Job sagt er: "Das Schöne an meinem Beruf des Radiomachers: Jeder Tag ist anders, weil ich ständig mit neuen Themen, Menschen und Geschichten zu tun habe."
Bayern 2
Antonia Arnold, Redakteurin beim „Notizbuch“ auf Bayern 2: "Jeden Tag stehen wir wieder vor der spannenden Frage: Was interessiert unsere Hörerinnen und Hörer? Was beschäftigt Familien, wie wollen wir leben, wenn wir älter werden, wie kann Zusammenleben gelingen? Wir sprechen über die kleinen und großen Fragen, suchen Antworten und lassen uns gerne jeden Tag aufs Neue überraschen."
Bayern 3
Sybille Krug ist Chefin vom Dienst bei BAYERN 3 und dort hauptsächlich als Koordinatorin für das aktuelle Tagesprogramm zuständig. "Das Tolle an meinem Job? Ich weiß beim Aufstehen noch nicht, was heute auf mich zukommt. Was gibt's Schöneres, als jeden Tag ganz viele Menschen zu unterhalten, zum Nachdenken oder zum Lachen zu bringen?"
BR-Ausbildungsredaktion
Clemens Finzer ist als Leiter der BR-Ausbildungsredaktion für all jene verantwortlich, die später einmal als Journalistinnen und Journalisten im BR oder in der ARD arbeiten wollen. Zwar lernen seine Zöglinge alles rund um Fernsehen, Multimedia und Radio, doch sein Herz schlägt immer noch eindeutig fürs Radio, das schnellste Medium der Welt!
TurnOn
Kerstin Öchsner: "Boah, ich hätte nie gedacht, wie viel Arbeit in so einem Beitrag steckt … " - "das höre ich oft am Ende eines TurnOn-Workshops von erschöpften, aber stolzen Nachwuchsradiomachern. So was merkt man halt erst, wenn man's mal selber gemacht hat. Und man merkt es, wenn man am Ende des Schuljahrs die mit viel Kreativität und Herzblut gestalteten Wettbewerbseinsendungen anhört …"