Dirty Dozen Diese 12 Lebensmittel gelten als besonders belastet
Bei Gemüse- und Obstsorten aus konventionellem Anbau kann die Pestizidbelastung sehr hoch sein – zu hoch. Bei welchen Spitzenreitern Sie besser zu Bioqualität greifen sollten.

Trotz der Gesetzesvorgaben und hoher Standards der Supermärkte gibt es Obst-und Gemüsesorten, die besonders stark mit Pestiziden belastet sind. "Meistens sind nicht die einzelnen Pestizidmengen das Problem", weiß Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. "Diese sind gesetzlich geregelt. Das Problem ist der Mix aus verschiedenen Pestiziden, das sind echte Pestizidcocktails."
Was sind die Dirty Dozen Lebensmittel?
Der Begriff "Dirty Dozen" (deutsch: Das dreckige Dutzend) wurde von der amerikanischen non-profit Organisation "Environmental Working Group" (EWG) ins Leben gerufen. Diese führt seit 2004 jährlich Studien durch, unter anderem zu Pestizidrückständen auf Lebensmitteln, bestimmt das "Dreckigste Dutzend" sowie die "Clean Fifteen" (deutsch: sauberen fünfzehn) - und stellt die Ergebnisse den amerikanischen Verbrauchern und Verbraucherinnen zur Verfügung.
Dirty Dozen Deutschland
"Man kann die amerikanischen Studien nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen, unter anderem deshalb, weil dort auch andere Pestizide genutzt werden. Aber es gibt auch Studien in Deutschland, die auflisten, bei welchem Obst und Gemüse die Pestizidbelastung besonders hoch ist", so Daniela Krehl.
Pestizidbelastung: Diese Sorten sind in Deutschland am stärksten betroffen
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (kurz BVL) publiziert jährlich eine so genannte Nationale Berichterstattung zum Thema "Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln".
Für das Jahr 2021 wurde folgendes Obst, Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel mit den meisten Beanstandungen aufgelistet - hier wurden Rückstände über dem Rückstandhöchstgehalt nachgewiesen. "Der 'Rückstandshöchstgehalt' (RHG) ist die höchste zulässige Menge eines Pestizidrückstands in oder auf Lebens- oder Futtermitteln und wird für jede Kombination aus Erzeugnis und Wirkstoff einzeln festgelegt", erklärt das BVL in seiner Berichterstattung.
Berücksichtigt wurden die Sorten, von denen 100 oder mehr Proben untersucht wurden.
Lebensmittel | Anzahl der untersuchten Proben | Proben mit Rückständen über dem Rückstandshöchstgehalt – beanstandet [%] |
---|---|---|
Granatäpfel | 106 | 17.9 |
Frische Kräuter | 343 | 5.0 |
Sesamsamen | 138 | 4.3 |
Bohnen, mit Hülsen | 163 | 4.3 |
Grapefruits, Pomelos, Sweeties | 340 | 4,1 |
Mandarinen | 262 | 3.1 |
Auberginen/Eierfrüchte | 225 | 2.7 |
Paprika/Chilis | 515 | 2.5 |
Himbeeren | 130 | 2.3 |
Mangos | 134 | 2.2 |
Tee (schwarz und grün) | 442 | 2.0 |
Kirschen | 293 | 2.0 |
Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Aber auch Spinat, Gurken und Salatgurken, Orangen, Johannisbeeren folgen in der Liste. Die kompletten Ergebnisse sehen Sie hier.
Wie kann man Pestizidrückstände meiden?
"Regionale und saisonale Produkte sind in der Regel weniger mit Pestizid-Rückständen belastet als Lebensmittel aus Drittländern. Gleiches gilt für Lebensmittel aus biologischem Anbau", so die Verbraucherzentrale.
Das heißt: Greifen Sie insbesondere bei den oben gelisteten Lebensmitteln zu Bioware. Beim ökologischen Anbau werden generell weniger Pestizide eingesetzt, es dürfen auch keine chemisch-synthetischen Pestizide genutzt werden.
Haben Sie auch eine Frage für uns? Stellen Sie sie uns, einfach hier als Kommentar oder auch via Sprachnachricht unter +49 151 19589000.
Und hier hören Sie in unserem Besser Leben Podcast: Wie gut sind eigentlich Bio-Lebensmittel aus China?
Kommentieren
Gertraud M., Mittwoch, 12.März 2025, 14:29 Uhr
2. Herkunftsangabe Tomatenmark
Guten Tag,
direkt noch eine zweite Frage hinterher, nachdem ich auf meiner Tomatenmarktube von ALDI Nord keinerlei Herkunftsangabe gefunden habe. Was kann man daraus schließen? Und ist das überhaupt zulässig?
Ebenso auf einer Ketchupflasche eines deutschen Herstellers aus einem Supermarkt.
Danke und viele Grüße
Antwort von BAYERN 1, Mittwoch, 12.März, 16:25 Uhr anzeigen
Liebe Gertraud, es gilt Folgendes: Bei verarbeiteten Lebensmitteln - und dazu zählen auch Dosen - gibt es keine generelle Verpflichtung für Hersteller, die Herkunft der Zutaten anzugeben. Das gilt für Gläser und Dosen gleichermaßen.
Sie können auch gerne hier mal schauen, da haben wir es in einem Artikel nochmal ausgeführt: https://www.br.de/radio/bayern1/konserven-aus-china-erkennen-100.html
Gertraud M., Mittwoch, 12.März 2025, 14:16 Uhr
1. Pilze in Gläsern und Gefriergut auch aus China
Guten Tag!
Vielen Dank für Ihren interessanten Podcast.
Ich frage mich schon lange, wie es sich mit Champignons in Gläsern verhält? Kommen die auch aus China? Ich friere zur Vermeidung immer deutsche frische Champignons ein und kaufe nur noch ausnahmsweise konservierte.
Und wie ist es mit Gefriergut, z.B. Spargel oder Beerenobst usw.? Das könnte ja auch zunächst "frisch" oder vielleicht sogar bereits gefroren transportiert werden.
Danke für Ihre wertvolle Arbeit und eine Antwort!
Mit freundlichen Grüßen, Gertraud M.