Igel überwintern helfen Igel im Winterschlaf schützen
Damit Igel gut überwintern können, brauchen sie einen geeigneten Unterschlupf. Wo kein Platz für Totholz- oder Laubhaufen ist, kann auch ein Igelhaus helfen. Hier finden Sie Tipps für ein selbst gebautes Igelhaus.
Erst fressen sich Igel ihren Winterspeck an, aber sobald die Temperatur dauerhaft unter fünf Grad sinkt, beginnen sie ihren Winterschlaf. Eigentlich brauchen die Tiere dafür nur natürliche Verstecke, in denen sie ungestört schlafen können: dichte Hecken, Laub- und Reisighaufen oder alte Baumstümpfe. Da diese aber oft Mangelware sind, können wir Menschen ein bisschen nachhelfen, damit die Tiere auch in unserer Umgebung genügend Unterschlupfmöglichkeiten finden - mit einem Igelhaus.
Und wenn Sie einen Igel in Ihrem Garten entdeckt haben, dann können Sie ihn von 01. Oktober 2024 bis zum 30. September 2025 beim Bund Naturschutz melden: Igel-Challenge -hier mitmachen
Igel Winterschlaf - wie lange?
Igel halten etwa bis März Winterschlaf. Es muss schon einige Tage lang 10 Grad Celsius gehabt haben, damit die stacheligen Kerlchen aufwachen. Es sind schon schlafende Tiere im Auffangsack eines Laubsaugers gefunden worden, die sonst mit den Blättern entsorgt worden wären. Sollten Sie einen Igel aus Versehen geweckt haben, legen Sie ihn sofort wieder zum Schlafen zurück.
Igel im Garten überwintern - das müssen Sie wissen
Ältere Igel fallen in der Regel und abhängig von der Witterung ab Anfang Dezember in den Winterschlaf, junge Tiere bleiben auch mal ein paar Wochen länger wach. Um gut durch den Winter zu kommen, müssen sich die Tiere ausreichend Reserven anfressen. Je mehr Ihrer natürlichen Nahrungstiere, wie Käfer, Raupen, Schnecken, Regenwürmer in Ihrem Garten leben, desto besser für den stacheligen Gast. Nachhelfen können Sie mit Katzenfutter oder Rührei, das sie zusammen mit einem Wasserschälchen draußen parat stellen (tägliches Reinigen bitte nicht vergessen).
Wichtig: Keine Milch und keine rohen Eier anbieten! Die Igel fressen all das zwar, können aber davon Durchfall bekommen und werden somit geschwächt.
Worauf Sie grundsätzlich achten sollten, wenn Sie dauerhaft Igel in Ihrem Garten haben wollen, lesen Sie hier: So fühlen sich Igel in Ihrem Garten wohl
Wie baut man ein Igelhaus?
Ganz einfach ist es zum Beispiel, das Laub im Garten nicht auf den Kompost zu werfen, sondern es in einer ruhigen Ecke zusammenzutragen und dort zusammen mit Holzschnitt aufzuschichten. Dort finden Igel ein Winterquartier - ohne viel Aufwand für den Menschen. Wichtig hierbei ist nur, dass Sie den Unterschlupf im Lauf des Winters nicht mehr verschieben und dieser nicht aufgewirbelt wird, weder von einem Hund, noch von Kindern.
Aber auch in kleinen Gärten ohne Bäume oder Hecken können Sie Igeln ein schönes Winterquartier bieten. Sinnvoll ist es, das Igelhaus auf einer etwas erhöhten Unterlage im Garten aufzustellen, damit es bei starkem Regen oder Schneeschmelze nicht voll Wasser läuft. Auch sollte es so gestaltet sein, dass der Igel durch einen schmalen, verlängerten "Eingangsbereich" sicher gegen Marder oder Katzen geschützt ist.
Wie muss ich ein Igelhaus aufstellen?
Schön rustikal können Sie das Igelhaus aus Steinen bauen. Diese schützen optimal gegen Frost und verwittern kaum. Dazu taugen Backsteine genauso wie Natursteine. Das Winterhaus sollte etwa 40x40 cm groß sein, mit Reisig, Laub oder Heu ausgelegt und mit einer stabilen (Stein-)Platte abgedeckt werden, die über die Seitenwände ragt. Auch hier sollte der Eingang nicht breiter als 10 cm sein.
Je nach Ihren handwerklichen Fähigkeiten können Sie auch ein Igelhaus aus Holz bauen, als Anregung die Bauanleitung des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). Auf Styropor zur Isolierung des Verschlags sollten Sie immer verzichten, weil sich Kondenzwasser bildet, und so das Häuschen feucht und faulig wird.
Anders als in der Bauanleitung beschrieben, können Sie auch eine sogenannte Siebdruckplatte als Dach verwenden. Diese Holzplatten sind recht haltbar und gefallen manchen besser als Dachpappe.
Wichtig: Das Igelhaus sollte einmal im Jahr - und zwar nach dem Winterschlaf - gründlich sauber gemacht und mit neuem Nistmaterial ausgelegt werden. Ziehen Sie sich Handschuhe an und achten Sie auf sich - die meisten Igel haben Flöhe, Zecken und Würmer.
Welche Hilfe brauchen Igel?
Übrigens, die Initiative "Igel in Bayern" sammelt alle Sichtungen von Igeln - egal, ob quicklebendig oder auch tot. Sollten Sie dagegen kranke oder verletzte Igel finden, wenden Sie sich am besten direkt an einen Igelschutzverein in Ihrer Nähe. Eine Linkliste mit regionalen Anlaufstellen hat der Verein "Pro Igel". Diese Igelstationen bieten professionelle Hilfe an und nehmen die Tiere auf. Denn Igel sind Wildtiere, und ihre Pflege ist schwieriger und aufwändiger als man vielleicht denkt.