Eco Programm Spülmaschine Wie gut reinigt das Eco-Programm der Spülmaschine?
Machen Eco-Programme das Geschirr genau so sauber wie normale Programme? Warum dauert das viel länger - und wie viel Strom spare ich wirklich damit? Plus: Spülmaschinen-Test der Stiftung Warentest.
Spülmaschinen Test Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 8/2024 insgesamt 18 Geschirrspüler getestet, darunter voll- und teilintegrierte Modelle sowie Geräte mit Standardhöhe (80–82 cm) und XXL-Höhe (84–86 cm). Bewertet wurden unter anderem Reinigung, Trocknung, Energie- und Wasserverbrauch in den Programmen Eco, Automatik und Kurz. Auch die Handhabung, Sicherheit und Lautstärke flossen ins Gesamturteil ein.
Der Siemens SN65ZX07CE (Note 2,2) überzeugte in der Kategorie Standardhöhe durch seine gute Reinigungs- und Trockenleistung im Eco- und Automatikprogramm. Auch die Handhabung wurde gelobt, insbesondere die klare Programmwahl und die gut verstellbaren Körbe. Ein Kritikpunkt war das Kurzprogramm, das nur befriedigend abschloss. Als Testsieger XXL-Höhe setzte sich der Bosch SBV6ZCX16E (Note 2,2) durch. Er zeigte besonders gute Reinigungsergebnisse und eine sehr leise Arbeitsweise (nur 40 dB). Die Energieeffizienz der Maschine (Klasse B) fiel positiv auf, während das Kurzprogramm leichte Schwächen zeigte. Bei den teilintegrierten Geschirrspülern führte der Miele G 7205 SCi XXL (Note 2,2). Die Maschine punktete mit herausragender Verarbeitung, guter Leistung im Automatikprogramm und niedrigen Betriebskosten. Die Trockenleistung wurde im Vergleich zu Konkurrenzmodellen besser bewertet. Allerdings ist der hohe Anschaffungspreis ein Nachteil.
Der Test zeigt: Alle drei Testsieger bieten gute bis sehr gute Reinigungsergebnisse und sind für verschiedene Ansprüche geeignet. Hinsichtlich Betriebskosten und Lautstärke gibt es jedoch Unterschiede, die je nach Nutzung eine Rolle spielen können.
Energiesparende Spülmaschinen - Eco-Programm besser als normales
Beim neuen Energielabel A bis G waren die beiden Miele-Modelle mit "B" noch am besten klassifiziert. Das zahlt sich langfristig aus. Über zehn Jahre, rechnet Jonas Krumbein vor, verursachen diese im Eco-Programm fast 300 Euro weniger Betriebskosten als das vergleichbare D-Label-Modell von Ikea. Überraschendes Ergebnis insgesamt: "Die meisten Maschinen haben im Eco-Programm sogar sauberer gespült als im Automatik- oder Kurzprogramm", sagt Jonas Krumbein von der Stiftung Warentest. Dennoch lautet auch hier die Empfehlung, einmal im Monat mit dem heißen Intensivprogramm zu spülen, um Rückstände in Maschine und Schläuchen zu entfernen, die die Sparprogramme möglicherweise hinterlassen.
Eco-Programm Spülmaschine Stromverbrauch
Für den Verbrauch, der auf dem Energielabel ausgewiesen ist, nehmen die Hersteller die Ergebnisse der Öko- bzw. Sparprogramme her. Die laufen zwar länger als die Standardprogramme, aber eben auch mit wesentlich niedrigeren Temperaturen und einem geringeren Verbrauch. Unter Stromverbrauch wird dabei angegeben, wie viel Strom pro 100 Reinigungszyklen verbraucht wird; der Wasserverbrauch wird pro einzelnem Spülgang angegeben.
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Wie lange dauert das Eco-Programm bei Geschirrspüler?
BAYERN 1 Hörerin Andrea aus Loeben in der Steiermark fragt uns: "Ist das Eco-Programm günstiger, obwohl die Waschmaschine fast 5 Stunden dauert?"
Im Unterschied zu früheren Tests (etwa 06/2017) haben die Tester von Warentest 2021 festgestellt, dass sich die Dauer der eco-Programme deutlich verlängert hat - statt zwei oder drei Stunden, wie früher, laufen die Maschinen jetzt vier oder sogar fünf Stunden; dafür machen aber etwa längere Einweichzeiten das Geschirr auch bei niedrigeren Temperaturen sauber. Und die Reinigungsergebnisse sind nach wie vor sehenswert. So wie es Stephan Scherfenberg von der Stifrtung Warentest schon 2017 gesagt hatte:
"Die meisten waschen und spülen total gut in diesen ECO-Programmen. Also selbst hartnäckigen Schmutz, den wir da raufbringen, wie angebrannte Haferflocken oder eingetrocknete Hackfleischsauce, kriegen die weg. Das machen die halt durch die Länge der Zeit. Damit gleichen die die niedrigeren Waschtemperaturen wieder aus."
Stephan Scherfenberg, Stiftung Warentest
Warum dauert das Eco-Programm bei Geschirrspülern so lange
BAYERN 1 Hörer Pascal und Sarah aus Krumbach wollen wissen: "Wieso sind bei Spülmaschinen und Waschmaschinen und weiteren Geräten die so genannten Eco Mods deutlich länger als normale Programme? Das macht doch keinen Sinn oder?"
Im Gegensatz zum Standardprogramm heizt die Spülmaschine das Wasser im Eco-Modus nicht ganz so schnell und nicht ganz so hoch auf. Dies spart Strom und Wasser, dauert aber eben länger. Damit trotz niedrigerer Temperaturen und weniger Wasser die gleiche Reinigungsleistung erreicht werden kann, braucht die Maschine im Eco-Programm aber auch länger. Nur so kann das Geschirr im (etwas) kälteren Wasser lange genug einweichen. Zudem ist am Ende mehr Zeit eingerechnet, damit das Geschirr trotz Energiesparmodus nicht nur sauber, sondern auch trocken ist.
Spülmaschine Eco-Programm schädlich
Auch in den so genannten Eco-Programmen werden noch Temperaturen erreicht, die Pulver oder Tabs optimal auflösen, sagt Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest: "Wir haben die Temperaturen in der Lauge oder im Wasser gemessen und da wurden Temperaturen zwischen 45 und 55 Grad erreicht. Das ist ausreichend warm, damit die Wirksubstanzen den Schmutz lösen."
Energiesparen im der Küche
Das bedeutet für die Verbraucher, dass auch in den Sparprogrammen die Hygiene gewährleistet ist. Grundsätzlich gehen die Experten sogar davon aus, dass Geschirrspüler Bakterien und Keime besser entfernen, als bei Geschirr, das von Hand gewaschen wird. Mikrobiologe Dirk Bockmühl hat jedenfalls in den untersuchten Spülmaschinen nichts Besorgniserregendes gefunden: "Wenn man wirklich Bakterien und Pilze loswerden will, auf Besteck und Geschirr, ist eigentlich der Geschirrspüler immer noch das Mittel der Wahl. Das heißt: So was gehört in den Geschirrspüler und das kommt dann auch nahezu keimfrei raus." Weder auf den Innenwänden der Spüler noch auf dem Geschirr oder dem Besteck selbst fanden sich nach den Spülprogrammen noch Keime, die als Krankheitserreger gelten.
Einzig im Bereich des Siebs ist der Mikrobiologe fündig geworden, aber das Sieb ist schon konstruktionsbedingt prädestiniert dafür: "Weil da nach dem Spülen immer Wasser steht. Das heißt bezeichnenderweise auch 'Sumpf'. Man muss sich da jetzt keine Sorgen machen, wenn man da Keime findet, weil dieses Wasser kommt dann im nächsten Spülgang mit dem Geschirr nicht mehr in Berührung."
Schimmel in der Spülmaschine
Ende 2016 verunsicherten Forscher der Universität Ljubljana in Slowenien die Verbraucher, als sie plötzlich den "schwarzen Hefepilz" auf den Dichtungen von Geschirrspülern nachgewiesen haben. Der Schimmelpilz Exophiala dermatitidis sollte Krankheiten auslösen und galt als unempfindlich gegenüber Kälte, Säuren und Laugen.
Tatsächlich wurde in zahlreichen Artikeln und Internetforen ausdrücklich davor gewarnt, die Öko- oder Sparprogramme zu nutzen, weil der Monsterhefepilz damit nicht vernichtet werden könne. Alles Quatsch, meint Prof. Dirk Bockmühl von der Uni Rhein-Waal:
"Das mit dem schwarzen Hefepilz hat uns sehr beschäftigt, weil das waren Forschungsergebnisse. Was hier ein bisschen vernachlässigt wurde, ist der Infektionsweg. Die Tatsache, dass Sie irgendwo auf der Dichtung ihres Geschirrspülers Keime finden, die möglicherweise Krankheiten auslösen können, heißt ja nicht, dass wir krank werden. Denn niemand, ich mache das immer sehr plakativ, leckt ja an den Dichtungen seiner Geschirrspüler."
Dirk Bockmühl, Mikrobiologe
Was Sie tun können, wenn Ihre Spülmaschine unangenehm riecht, lesen Sie hier: Was hilft gegen stinkenden Geschirrspüler?
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