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Kaffee Inhaltsstoffe Warum Kaffee uns so gut schmeckt

Unser geliebter Kaffee hat mehr als 1.000 Inhaltsstoffe, manche sind immer noch nicht entschlüsselt. Warum es einen großen Unterschied macht, wie wir unseren Kaffee zubereiten und warum Kaffee uns so gut schmeckt.

Stand: 06.12.2024

Eine Frau trinkt Kaffee aus einer Tasse und sieht aus dem Fenster | Bild: mauritius images / Dmitry Marchenko / Alamy / Alamy Stock Fotos

Darum schmeckt Kaffee so gut - die Inhaltsstoffe

Kaffee ist ein ganz besonderes Getränk mit einem ganz besonderen, vielschichtigen Geschmack. Und es sind nicht nur die Bitterstoffe im Kaffee, die wir schmecken. Über 1.000 Substanzen enthält er und immer noch viel Unbekanntes: Auch heute sind längst nicht alle Inhaltsstoffe von Kaffee chemisch entschlüsselt, so Birgit Warnecke vom Deutschen Kaffeeverband.

"Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kaffeebohne sind: Kohlenhydrate, Fettstoffe, Wasser, Eiweißstoffe, Säuren, Alkaloide wie Koffein, Mineralstoffe und Aromastoffe."

Birgit Warnecke, Diplom-Oecotrophologin beim Deutschen Kaffeeverband

Eine Tasse Kaffee zu trinken ist für viele ein liebgewonnenes, tägliches Ritual. Wir schätzen den Wachmacher für seine anregende Wirkung am Morgen. Was wir am Ende in unserer Kaffeetasse haben, hängt natürlich davon ab, welche Kaffeebohnen-Sorte wir wählen, wie die Bohnen geröstet wurden: Von den Stoffen, die für das Aroma unseres Kaffees zuständig sind, entstehen 800 tatsächlich erst beim Rösten der Kaffeebohnen, so der Deutsche Kaffeeverband.

Außerdem entscheidet die Zubereitungsart, was wir schmecken, also, ob wir uns einen Mokka machen, das Kaffeepulver im Wasser also richtig aufkochen, ob wir unseren Kaffee klassisch filtern oder in der French Press ziehen lassen.

Enthält Kaffee Vitamine

Ja, Kaffee enthält auch Vitamine und Mineralstoffe: An Vitaminen sind das Vitamin B2 (Riboflavin), Niacin, Pantothensäure, Vitamin B6 (Pyridoxin). Eine Tasse Kaffee enthält ein Zehntel des Tagesbedarfs an Niacin.
Kaffeebohnen enthalten vier Prozent Mineralstoffe - diese sind zu 90 Prozent auch in der Tasse zu finden. Die wichtigsten sind Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor.

Und noch eine gute Nachricht: Schwarz und ohne Zucker genossen ist Kaffee sehr kalorienarm. Lediglich vier Kalorien pro 200 ml-Tasse.

So verändern sich die Inhaltsstoffe je nach Kaffee-Zubereitung

Das, was als Kaffee in unserer Tasse landet, unterscheidet sich tatsächlich im Gehalt von bestimmten Fettstoffen.

"Kaffee selbst ist als pflanzliches Lebensmittel cholesterinfrei. Er enthält jedoch die beiden Diterpene 'Kafestol' und 'Kahweol', von denen bekannt ist, dass sie die Cholesterinwerte im Blut indirekt erhöhen können. Der Diterpengehalt des Kaffees ist allerdings abhängig von der Zubereitungsart."

Birgit Warnecke, Deutscher Kaffeeverband

Cholesterin im Kaffee?

Bei diesem Thema sind Filterkaffee-Trinker fein raus: Eine Studie aus dem Jahr 2011 wies nach, dass Diterpene in Filterkaffee nur in geringen Mengen zu finden sind. Grund: Die Stoffe bleiben schlicht im Filter hängen. Das gilt auch für Pad-Maschinen. Filterkaffee erhöht somit den Cholesterinwert nicht.

Anders sieht es bei türkischem Kaffee oder Kaffee aus der French Press (auch Pressstempelkanne genannt) aus. Viele schätzen diese Zubereitungsarten, weil der Kaffee besonders aromatisch schmeckt. Hier finden sich mehr Diterpene als in Filterkaffee. "Fünf Tassen auf diese Weise zubereiteten Kaffees konnten den Serumcholesterinwert leicht erhöhen," so unsere Expertin.

Für Espresso gab eine Untersuchung von 2015 Entwarnung: Espresso erhöht den Cholesterinwert nicht. Obwohl die "Crema" eines Espressos auch Kaffeeöle enthält.

Espresso Mahlgrad

In einer Studie haben Forscher gemeinsam mit Baristas untersucht, wie man gleichbleibend guten Espresso macht. Die Ergebnisse zeigen überraschenderweise, dass Kaffeepulver nicht zu fein gemahlen sein sollte. Sonst verklumpt es im Siebträger und das heiße Wasser kann unter Druck nur ungleichmäßig durchlaufen. So bekommt man Espresso, der von Mal zu Mal unterschiedlich schmeckt. Zudem dauert es mit sehr fein gemahlenem Pulver länger, bis der Espresso durchgelaufen ist. Dadurch kann er bitter werden. Wer den Mahlgrad etwas gröber einstellt, bekommt gleichbleibend aromatischen Espresso.

Säurearmer Kaffee

Noch vor kurzem ging man davon aus, dass es die enthaltenen Chlorogensäuren sind, die manchen Menschen nach dem Genuss von Kaffee Magenschmerzen oder Sodbrennen bereiten. Deswegen empfahl man empfindlichen Kaffeetrinkern Bohnen, die lange und schonend geröstet worden waren. Grund: Durch die Röstung der Kaffeebohnen entsteht nicht nur das Vitamin Niacin, auch die Chlorogensäuren werden zu zwei Dritteln abgebaut.

Heute weiß man, dass diese Säuren antioxidativ wirken und deswegen sind sie gewünscht. Sie spielen auch eine wichtige Rolle beim Aroma des Kaffees. Und noch etwas weiß man heute:

"Es scheinen eher bestimmte andere Inhaltsstoffe, die vor allem aus dem Kaffeewachs stammen, bei einigen Menschen magenreizend wirken zu können. Hier muss also individuell getestet werden, welcher Kaffee gut vertragen wird, eine pauschale Aussage kann nicht getroffen werden."

Birgit Warnecke, Deutscher Kaffeeverband

400 mg Koffein am Tag, das ist so viel wie in vier kleinen Tassen Kaffee, sind völlig in Ordnung, so die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Genießen Sie also Ihre Tasse Kaffee.

Warum Kaffee nicht nur unser Wohlbefinden hebt, sondern auch einigen Krankheiten vorbeugt, das erfahren Sie hier: Kaffee gesund – Drei Gründe, warum Kaffee gut für uns ist.

Wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten? Verraten Sie es uns in den Kommentaren und lassen Sie uns gern eine gute Sternchenbewertung da, dankeschön.

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