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Bitterstoffe Warum unser Körper Bitteres nötig hat

Was Bitterstoffe für unseren Körper tun. Sie helfen beim Abnehmen, regen die Verdauung an und vertreiben den Hunger auf Süßes. Warum wir Bitteres brauchen und wo es zu finden ist. Wir haben da eine Liste für Sie.

Von: Astrid Hickisch

Stand: 18.12.2024

Eine Frau schneidet eine Artischocke | Bild: mauritius images / Johnér

Bitterstoffe gesund

Bitterstoffe sind Pflanzenstoffe, mit deren Hilfe sich Pflanzen vor Fraßfeinden schützen. Bitteren Geschmack empfinden wir meist als unangenehm - das ist evolutionär bedingt. Bitterer Geschmack war und ist seit Urzeiten mit Giftigem verknüpft, und es gibt ja auch giftige Bitterstoffe. Als Kinder müssen wir uns an bitteren Geschmack erst gewöhnen. Dabei sind Bitterstoffe, ganz anders als ihr Ruf, häufig sehr, sehr gesund. Besonders für unsere Verdauung und unsere Leber.

Bitterstoffe Lebensmittel Liste

  • Radicchio, Chicorée, Endiviensalat, Rucola
  • Artischocken
  • Oliven und Olivenöl
  • Spargel
  • Wirsing, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl
  • Mangold, Spinat
  • Löwenzahn, Brennnessel
  • Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen
  • Knoblauch
  • Walnüsse
  • Grapefruit, Pomelo, Orangen, Zitronen
  • bittere Gewürze wie Salbei, Rosmarin, Ingwer, Kurkuma, Senfkörner, Kümmel
  • Bitterschokolade
  • Kaffee
  • Bier
  • Schwarzer und grüner Tee, Salbeitee

Bitterstoffe Zitrusfrüchte

Zitrusfrüchte - das Weiße ist auch sehr gesund.

Ein gutes Beispiel sind die Bitterstoffe in Zitrusfrüchten: Die weiße Zwischenschale von Orangen, Mandarinen und Clementinen, das sogenannte Mesokarp, ist sehr gesund - denn es enthält neben Vitaminen auch noch den Bitterstoff Naringin. Also fieseln Sie Ihre Zitrusfrüchte am besten nicht allzu sorgfältig ab. Und es enthält neben den Bitterstoffen auch viel Vitamin C: "In der inneren Schale sind zum einen wertvolle Ballaststoffe und besonders viel Vitamin C vorhanden, das unser Immunsystem ganz wesentlich unterstützt", so das Bundeszentrum für Ernährung.

Bitterstoff

Radicchio und Wirsing

Bitterstoff ist nicht gleich Bitterstoff - es gibt ganz verschiedene Arten mit verschiedenen Wirkungen. Da gibt es das Quercetin, das in Brokkoli enthalten ist und zu den Flavonolen gehört. Zu den Bitterstoffen gehören auch Saponine, die zum Beispiel in Hülsenfrüchten wie Linsen vorkommen. Gemeinsam ist allen Bitterstoffen tatsächlich nur der bittere Geschmack.

Bitterstoffe Wirkung

"Bitterstoffe gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Diese Stoffe sind nicht wie Vitamine und Mineralstoffe notwendig, aber sie sind trotzdem sehr gesund für uns. Bitterstoffe regen die Galle an und die Verdauung, sie wirken aber auch antibakteriell und entzündungshemmend. Man sollte ruhig täglich Bitterstoffe aufnehmen", so Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin der Verbraucherzentrale Bayern.

Und natürlich gibt es auch Bitterstoffe, die giftig sind: Wenn Zucchini oder Gurken bitter sind - diese nie essen.

Bitterstoffe abnehmen

Die gesunden Bitterstoffe aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten regen nicht nur die Gallensaft- und Magensaft-Produktion sowie die Fettverdauung an, sie können auch den Heißhunger auf Süßes und allgemein den Appetit bremsen. Dann braucht man zum Beispiel nach dem Genuss des Espressos keinen süßen Nachtisch mehr. Und diese Effekte zusammen können auf längere Sicht beim Abnehmen helfen.

Bitterstofftropfen

Es gab sie schon immer - die Kräuterbitter, auf die unsere Großeltern schworen bei Völlegfühl und Verdauungsschwierigkeiten. Seit wieder bekannter ist, wie wichtig Bitterstoffe für unsere Gesundheit sind, gibt es einen wahren Boom an Bittertropfen. Man kann sie in jedem Drogeriemarkt kaufen.
Beim Kauf sollte man Folgendes beachten, so Daniela Krehl: "Bei den Bitterstoff-Präparaten muss man erst einmal unterscheiden, ob es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel oder um ein Arzneimittel handelt. Letzteres ist standardisiert. Eine weitere Unterscheidung liegt beim Lösungsmittel. Häufig wird Alkohol eingesetzt, dass sollte einem bewusst sein."
Auch die eigenen Verträglichkeiten auf die verwendeten Kräuter oder Extrakte muss man dabei im Blick haben. Viel besser sei es in jedem Fall, so die Ernährungswissenschaftlerin, das Bittere über eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung aufzunehmen.

Rezepte mit Bitterstoffen

Mehr Bitterstoffe in die tägliche Ernährung einzubauen ist leicht mit diesen Rezepten: Wirsing-Rezept - Rezeptideen für Wirsingpasta und mehr, Rezept für geschmorten Radicchio oder Endiviensalat. Oder lieber Rosenkohl aus dem Ofen?

Essen Sie viel und gerne Bitteres? Verraten Sie es uns gerne unten in den Kommentaren. Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, dann lassen Sie uns doch eine Sternchenbewertung da, danke schön.

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Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit Nelson Müller, wie er privat einkauft und kocht:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/nelson-mueller-koch-ueber-nachhaltige-koestlichkeiten/bayern-1/12065719/


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