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Kurzzeitgedächtnis trainieren So speichern Sie Namen, Fakten und Wissen am besten ab

Für die Filmzitate-Challenge hat BAYERN 1 Morgenmann Marcus Fahn mit Gedächtnistrainer Markus Hofmann gesprochen. Lesen Sie seine Tipps, wie man das Kurzzeitgedächtnis trainieren kann.

Stand: 04.09.2024

BAYERN 1 Morgenmoderator Marcus Fahn überlegt | Bild: BR, Bogdan Kramliczek

Gedächtnistraining - eine Technik für alles?

Solche Situationen kennen die meisten: Man trifft eine Bekannte oder einen Bekannten, den man vor längerer Zeit auf einer Party kennengelernt hat – nur leider hat man den Namen dieser Person vergessen, die einen ganz freundlich beim Namen ruft. Man kramt und kramt in seinem Gehirn, doch der Name bleibt unauffindbar. Nach der Begegnung fällt er einem dann meist schlagartig ein.

Marcus Fahn, Morgenmoderator von BAYERN 1, hat Gedächtnistrainer Markus Hofmann aus München gefragt, ob es die eine gute Technik gibt, wie man schnell eigentlich Gespeichertes in seinem Gehirn wiederfindet. "Es gibt so eine übergeordnete Technik. Da kann man sagen, dass ich Informationen in Bilder, in ein Gefühl verwandle, und das dann irgendwo ablege. Beispiel: Wenn ich eine Person treffe, dann muss ich diesen Namen in einen mentalen Briefkasten reingeben und das ist ein markantes Merkmal dieser Person. Also zum Beispiel eine markante Brille, eine dicke Nase, ein Mittelscheitel – das, was mir sofort auffällt. Und an dieses Merkmal hänge ich den Namen. Den Namen verwandle ich in ein Bild, mit dem mein Gehirn etwas anfangen kann", sagt Markus Hofmann im Interview.

Er nennt als Beispiel, wie er sich persönlich den Namen Marcus Fahn merken würde: "Also bei Marcus Fahn muss ich Marcus in ein Bild verwandeln, zu dem mein Gehirn sagt: 'Okay, das ist klar.' Marcus ist für mich immer ein Kuss. Angenommen, Sie hätten eine markante Brille auf der Nase, dann stelle ich mir vor, dass ich diese Brille permanent küsse. Beim nächsten Mal sagt mein Gehirn: 'Okay, das war der mit der Brille, die hab ich geküsst für den Marcus.'"

Filmzitate merken

Wenn man nicht nur einen Namen abspeichern will, sondern sich ganze Zitate merken soll, dann funktioniert das ähnlich. BAYERN 1 Moderator Marcus Fahn muss ja auf dem BAYERN 1 Summer of Music Festival am 13. September in Bad Wörishofen als Challenge Filmzitate aus 80-er Filmen richtig zuordnen. Deswegen ein Filmzitat-Beispiel: das Zitat "Ich möchte das, was sie hat" aus der Romantik-Komödie "Harry und Sally". Das sagte die Frau am Nebentisch, nachdem Meg Ryan in dem Schnellrestaurant einen Orgasmus imitiert hatte. Unser Experte löst das so:

Die Kult-Orgasmus-Szene aus "Harry und Sally" mit Meg Ryan und Billy Christal

"Jetzt brauche ich einen mentalen Briefkasten. In diesem Fall: Sie möchte irgendetwas essen. Jetzt nehme ich dieses Essen als mentalen Briefkasten und jetzt frage ich mich, was ist mit diesem Essen passiert? Und jetzt verwandele ich 'Harry und Sally' wieder in ein Bild. Entweder sage ich, ich sehe in diesem Essen lauter Haare, das ist also ziemlich hairy, Harry, oder das Essen verschlingt der Prinz Harry zum Beispiel. Und dann weiß ich - ah, das war haarig, und von 'haarig' kommt mein Gehirn wieder auf 'Harry und Sally'."

Kurzzeitgedächtnis trainieren

Wir alle können unser Gehirn also dazu bringen, dass es gespeicherte Informationen jederzeit parat hat. Das sind die Tipps von unserem Experten Markus Hofmann – viele weitere gibt es auf seiner Webseite www.unvergesslich.de.

  • Speichern Sie wichtige Informationen oder Namen in einem "mentalen Postfach"
  • Verknüpfen Sie dazu zum Beispiel mit einem Namen eine wichtige äußere Eigenschaft der Person mit einem Bild (Kuss für einen Marcus)
  • Denken Sie sich zu der Person eine Geschichte aus – je skurriler, desto besser (Sie küssen die Brille)
  • Komplexere Informationen können Sie sich besser merken, wenn Sie in einem Raum mentale Postfächer verteilen und sich in einem Rundgang erinnern
  • Wenn Sie zu denjenigen gehören, die Ihr Handy oft verlegen – gewöhnen Sie es sich an, wenn Sie es ablegen, sich von dem Handy zu verabschieden. Folge: Sie legen es ganz bewusst ab und werden es wiederfinden.

Wie wir unser Gehirn intelligent nutzen, wie es arbeitet und warum Pessimisten immer als schlau erscheinen, darüber spricht Neurologe Henning Beck in unserem Interview-Podcast "Blaue Coch". Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren.

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/henning-beck-neurowissenschaftler-ueber-die-intelligente-nutzung-des-gehirns/bayern-1/12832019/


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