Paprika Sodbrennen Warum vertrage ich Paprika so schlecht?
Paprikaschoten sind eigentlich sehr gesund. Doch für viele Menschen sind sie schwer verdaulich und können zu Sodbrennen führen. Warum das so ist und was da hilft. PLUS: Ein ganz einfacher Trick zum schnellen und sauberen Schneiden von Paprikas.
Paprika macht Sodbrennen
Viele Menschen reagieren empfindlich auf Gemüsepaprika mit Aufstoßen oder Sodbrennen, vor allem, wenn sie roh gegessen werden. Schuld ist ihre Schale.
Paprika schwer verdaulich
"Bei Gemüsepaprika ist es vor allem die Schale, die besonders viel Verdauungsenzyme verlangt und Schwierigkeiten macht. Spitzpaprika wird dagegen häufig besser vertragen", sagt Ernährungswissenschaftlerin Danile Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.
Paprika verträglicher machen
Deswegen: Rohe Paprikaschoten, zum Beispiel im Salat, sind nur mittags empfehlenswert, aber nicht abends. Wer empfindlich auf Paprika reagiert, kann sonst eine unruhige Nacht mit Verdauungsproblemen erleben. Und: Schälen und Dünsten macht Gemüsepaprika verträglicher. Dazu kann man die Schoten halbieren, auf ein Backblech legen und bei 180 Grad Oberhitze im Ofen so lange grillen, bis die Schale dunkel wird und Blasen wirft - dann lässt sich die Haut der Schoten ganz einfach abziehen.
Übrigens, mit diesem Trick schneiden sich Paprika wie von selbst und sind direkt bereit zum Verzehr:
Paprika gesund
Paprika oder genauer Gemüsepaprika sind Nachtschattengewächse mit ursprünglicher Heimat in Mittel- und Südamerika. Sie gehören rein botanisch gesehen zum Obst und zwar zu den Beeren. Gemüsepaprika ist sehr gesund: Die grünen, noch unreifen, Paprikaschoten haben dabei zwei Mal so viel Vitamin C wie Zitronen. Die roten, reifen Schoten tragen drei Mal so viel Vitamin C wie die Zitrusfrüchte in sich. Auch mit Vitamine E, Beta-Carotin und Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium.
Trotz aller gesunden Bestandteile haben viele Menschen Probleme, Paprikaschoten zu verdauen.
Paprika Allergie
Menschen, die auf bestimmte Pflanzenpollen allergisch reagieren, können eine Kreuzallergie entwickeln und auch auf Gemüsepaprika oder Paprikapulver mit Beschwerden reagieren. Davon betroffen sein können vor allem Menschen mit einer Allergie auf Birken- oder Beifußpollen. Wer gegen Latex allergisch ist, der könnte auch auf Paprika empfindlich reagieren. Dazu muss man wissen: Die meisten Allergien auf Nahrungsmittel sind Kreuzallergien.
Allergien auf Gemüsepaprika sind extrem selten - denn die Schoten enthalten hauptsächlich Wasser und verschiedene Kohlehydrate und eben wenig Eiweiß, auf das der menschliche Körper allergisch reagieren kann.
Paprika gesund - aber mit Pestiziden belastet
Gerade Paprikaschoten aus konventionellem Anbau sind nach wie vor oft mit einem wahren Chemie-Cocktail belastet. Die Situation habe sich in den vergangenen Jahren aber schon gebessert, so Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersucht regelmäßig Gemüsepaprika auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. 2019 wurden 84 Proben untersucht, die meisten stammten aus den Niederlanden und Spanien. Fazit: "In gut 2/3 der 84 Gemüsepaprikaproben wurden bis zu maximal fünf verschiedene Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen. (...) Insgesamt gehören Gemüsepaprika zu den Gemüsearten, die relativ häufig Pestizidrückstände enthalten."
In Bezug auf die Verträglichkeit sind Bio-Paprika immer die bessere Wahl, sagt Daniela Krehl. Bei Gemüsepaprika mache das wirklich einen Unterschied.
Bei Paprika sollte man bio kaufen - aber generell? In unserem Besser Leben Podcast hören Sie, warum regionale Produkte so gut sind:
https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/muss-es-wirklich-immer-bio-sein/bayern-1/85318676/
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