Pflegeleichte Zimmerpflanzen Diese Zimmerpflanzen sind Überlebenskünstler
Sie haben keinen grünen Daumen - hätten aber trotzdem gern ein paar Pflanzen um sich? Kein Problem. Diese Zimmerpflanzen sind hart im Nehmen ...
Auf dem Schreibtisch sorgt eine Pflanze für gute Laune, im Wohnzimmer wirkt sie als Zierde und im Bad für etwas Dschungelatmosphäre. Aber wie ist das mit der Pflege? Viel zu schnell hat man die grünen Mitbewohner mal vergessen zu gießen. Doch unter der unüberschaubaren Palette der Zimmergewächse gibt es einige, die nehmen so schnell nichts übel – und gedeihen unter (fast) allen Umständen.
"Grundsätzlich gilt: Leute, die gerne zuviel gießen, sollten Zyperngras oder Tradeskantie halten. Alle, die das Gießen manchmal vergessen, sollten sich Bogenhanf, Schefflera oder einen Drachenbaum kaufen."
Karin Greiner, Pflanzenexpertin
Zamioculcas zamiifol
Die Zamioculcas zamiifolia wird umgangssprachlich auch Glücksfeder, Kartonpapier-Palme oder Zamie genannt. Sie wächst ursprünglich in den Wäldern Ostafrikas. Dort wird sie zwischen 30 und 90 cm groß. Ihre dicken, knollenartigen Triebe wachsen direkt aus der Erde und bilden dunkelgrüne Blätter aus. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig. Zamioculcas zamiifolia gibt es mittlerweile in jedem Blumenladen und Gartencenter zu kaufen.
Standort: Die Zamie gilt als eine der pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt. Die Pflanze kann sowohl an hellen als auch an schattigen Orten stehen. Tatsächlich werden erst bei Lichtmangel die Blätter richtig schön dunkelgrün. Deshalb ist sie die ideale Pflanze für Büroräume oder Arbeitszimmer. Auch trockene Heizungsluft macht der Pflanze nichts aus, denn die verdickten Blattachsen dienen ihr als Wasserspeicher. Was die Zamie nicht verträgt, ist Kälte und zuviel Wasser. Wenn Sie sie also im Winter in einem kalten Treppenhaus stehen lassen, dann verliert die Pflanze ihre Blätter.
Pflege: Grundsätzlich mag die Pflanze es lieber zu trocken als zu feucht. Vor allem in den Wintermonaten können Sie sehr sparsam gießen. Da reicht ein Schluck Wasser in der Woche. Ähnlich wie ein Kaktus Wasser in seinem Körper speichert, macht das die Zamie in ihren Wurzeln. Wichtig ist es also, Staunässe zu vermeiden. Die Pflanzen wachsen sehr schnell und füllen den Topf daher schnell aus. Setzen Sie junge Pflanzen im Frühjahr in ein etwas größeres Gefäß. Ideal wäre es, wenn Sie dabei Palmenerde oder eine Mischung aus normaler Blumenerde und Tongranulat verwenden.
Wie Sie die Zamie, aber auch weitere Zimmerpflanzen ganz einfach vermehren, lesen Sie hier: Ableger-Trick für Aloe Vera, Bogenhanf & Co.
Schefflera
Sie gilt als unkompliziert und beständig - ein Gewächs ideal für Pflanzen-Anfänger. Die Schefflera bevorzugt moderate Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad und wächst sehr schnell. Nass Füße mag sie nicht, also regelmäßig, aber nicht zu viel gießen.
Standort: Obwohl die Schefflera am liebsten helles Sonnenlicht mag, sollte sie nicht direkt in der Sonne stehen. Pflegeleicht wie sie ist, gedeiht sie aber auch an dunkleren Orten.
Achtung: Die Schefflera ist leicht giftig, also nichts für Haustiere und Kleinkinder.
Orchideen
Es gibt derzeit kaum eine pflegeleichtere Blühpflanze. Noch vor ein paar Jahren waren Orchideen nur besonders versierten Pflanzenkennern vorbehalten. Heute sind vor allem Nachtfalterorchideen, als Phalaenopsis bekannt, die absolute Massenblume. Dank intensiver Züchtungsarbeit ist die Pflanze sehr robust und genügsam.
Standort: Den Standort der Orchideen können Sie vollkommen frei wählen, nur nicht zu dunkel sollte es sein. Die ledrigen Blätter bewirken, dass Phalaenopsis sogar direkt über dem Heizkörper gedeihen und sich mit trockener Luft zufrieden geben.
Pflege: Die Orchidee ist sehr robust, es reicht, sie ab und zu gießen.
Porzellanblume
Die Hoya carnosa wird auch Porzellan- oder Wachsblume genannt. Besondere Freude macht einem die Porzellanblume, wenn sie Blüten ansetzt.
Das tut sie immer häufiger und üppiger, je älter sie wird. Dann öffnen sich an mehreren Stellen der langen, mit der Zeit verholzenden Triebe ganze Sträuße aus hellrosa Sternblüten, die jeweils in der Mitte ein rotes Krönchen ziert.
Standort: Diese Blume kann Sie ein ganzes Leben lang begleiten. Am liebsten steht sie an einer halbschattigen Stelle, gerne bei trockener Luft und sogar über einem Heizkörper. Volle Sonne mag die Porzellanblume nur bedingt, ist sie vor allem im Sommer den Strahlen zu lange ausgesetzt, bekommt sie einen Sonnenbrand.
Pflege: Immer wieder mal ein Schluck Wasser, kalkfrei oder kalkhaltig, im Sommer auch eine kleine Portion Dünger, das stellt die asiatische Kletterpflanze schon zufrieden.
Grünlilie gießen
Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) ist ein völlig unkomplizierter, pflegeleichter Mitbewohner.
Standort: Die Grünlilie mag es am liebsten hell und gemütlich warm am Fensterbrett. Die lässt sich aber auch schon mal vom Schreibtisch auf den Schrank rücken. Im Dämmerlicht wächst sie zwar sehr bescheiden und bekommt keine Blüten, trotzdem wächst sie weiter. Je dunkler die Grünlilie steht, desto weniger kräftig zeigen sich die Blattmuster, desto heller wirkt das Blattgrün, desto länger werden die Blätter.
Pflege: Dank ihrer knollenförmigen Wurzeln kann die Grünlilie gut Wasser speichern. Sie ist also keineswegs beleidigt, wenn sie mal wenig Wasser bekommt. Braune Blattspitzen deuten an, dass der Grünlilie die Luft zu trocken ist. Oft werden dann einzelne Blätter braun und vertrocknen. Macht nichts, einfach heraus zupfen und auf neue Blätter warten. Übergossen? Keine Panik, einfach eine Weile vergessen und nicht mehr gießen, die Grünlilie erholt sich rasch.
Auch die Monstera deliciosa, auch Fensterblatt genannt, gehört zu den eher pflegeleichten Pflanzen. Wichtige Tipps zur Pflege der Monstera und was man mit den Luftwurzeln machen kann, erfahren Sie hier: Monstera gießen
Kletter-Philodendron
Der Philodendron scandens wird auch Stachelspitziger Baumfreund oder Kletternder Philodendron genannt.
Er klettert gerne nach oben und kann so bis zu fünf Meter hoch werden. Aber auch in Blumenampeln fühlt er sich sehr wohl, wenn er seine Blätter einfach hängen lassen kann.
Standort: Der Philodendron mag es nur in geschlossenen Räumen. Die Zimmertemperatur sollte bei etwa 20 bis 25 Grad Celsius liegen. Er mag es gerne etwas warm von unten, deshalb fühlt er sich auf Fußbodenheizung im Badezimmer pudelwohl.
Pflege: Gießen Sie den Philodendron nur dann, wenn die Erde völlig ausgetrocknet ist. Ideal wäre zimmerwarmes Gießwasser. Ihr Philodendron freut sich, wenn Sie hin und wieder seine Blätter entstauben und mag es auch, wenn er etwas mit Wasser besprüht wird. Auch hier ist das Badezimmerklima ideal.
"Meine Tipps für dunkle Stellen sind Efeutute, Baumfreund (Philodendron selloum), Kolbenfaden, Fensterblatt und Steckenpalme. An extrem sonnige und heiße Plätze stellen Sie Aloe oder den Pfennigbaum."
Karin Greiner, Pflanzenexpertin
So machen Sie einen hübschen Beton-Blumentopf für Ihre Pflanzen ganz einfach selbst. Auch interessant: Diese Topfpflanzen verbessern die Luft bei Ihnen zu Hause: Pflanzen fürs Raumklima.