Bayern 1


148

Rauchen ungesund So schnell erholt sich Ihr Körper, wenn Sie zu rauchen aufhören

Rauchen ist ungesund. Aber nach dem Aufhören reagiert unser Körper schnell sehr positiv. Plus: Wann Lunge, Herz und Co. wieder auf Nichtraucher-Level sind.

Stand: 21.02.2024

Nicht mehr rauchen: Mit dem Rauchen aufhören lohnt sich

Es ist das größte Gesundheitsrisiko, das wir selbst vermeiden können. Jedes Jahr sterben rund 127.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. "In Deutschland rauchen fast ein Viertel der Erwachsenen und etwa sechs Prozent der Jugendlichen Tabakprodukte", so das Aktionsbündnis Nichtrauchen.

Rauchen verursacht zwölf verschiedene Krebsarten und ist die Hauptursache für Lungenkrebs, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZfgA). Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich daher immer. "Aufhören lohnt sich in jedem Alter – egal, wie viel und wie lange man geraucht hat. Schon nach wenigen Stunden wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt, nach 24 Stunden verringert sich das Risiko von Herzanfällen, nach zwei bis drei Tagen kann man besser riechen und schmecken", so das Deutsche Krebsforschungszentrum in der Helmholtzgesellschaft (DKFZ). Wer aufhört zu rauchen, verlängert seine Lebenserwartung um durchschnittlich zehn Jahre.

Rauchen aufhören

Unser Körper erholt sich zusehends, wenn wir unseren Nikotinkonsum beenden. Bereits nach acht bis zwölf Stunden ohne Zigaretten sinkt der Anteil des giftigen Kohlenmonoxids im Blut auf Normalniveau, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Unsere Durchblutung und Sauerstoffversorgung verbessern sich messbar.

24 Stunden nach dem Rauchen aufhören

Bereits 24 Stunden nach der letzten Zigarette sinkt das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben.

Geschmackssinn nach Rauchstopp - wann wieder da

Nur zwei bis drei Tage nach der letzten Zigarette beginnen sich Geruchs- und Geschmackssinn zu erholen, so das Deutsche Krebsforschungszentrum. Wir schmecken zum Beispiel Scharfes wieder deutlich schärfer.

Was passiert nach 14 Tagen rauchfrei?

Zwei Wochen bis drei Monate nach dem Rauchstopp verbessern sich Durchblutung und Lungenfunktion. Der Kreislauf wird stabiler.

Wann ist der Husten weg ohne Rauchen

Im Zeitraum zwischen einem bis neun Monaten ohne Nikotin verschwinden Husten und Kurzatmigkeit, die Lungenfunktion verbessert sich weiter. Die Flimmerhärchen in den Atemwegen erlangen ihre Reinigungsfähigkeit wieder - deswegen sinkt die Gefahr für Infektionen der Atemwege. Auch die Verstopfung der Nasennebenhöhlen legt sich.

Hautalterung Rauchen

Rauchen schädigt die Haut, lässt sie schneller altern und fördert die Bildung von Hautkrankheiten und die Bildung bösartiger Tumore. Einer der Gründe ist, dass Nikotinkonsum die Durchblutung von Gewebe massiv verschlechtert, weil Nikotin die Blutgefäße verengt. Hören wir auf mit dem Rauchen, regeneriert sich unsere Haut.

Länger gesund bleiben

Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit Medizinerin Dr. Yael Adler, was Sie für eine gute Haut, eine bessere Ernährung und körperliche Fitness tun können:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/dr-yael-adler-aerztin-und-autorin-ueber-gesundes-altern/bayern-1/12666903/

Ein Jahr rauchfrei

Nach einem Jahr ohne Nikotin ist unser Körper sehr viel gesünder: Das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod zu erkranken oder zu sterben, hat sich halbiert im Vergleich zu Rauchern und Raucherinnen.

Fünf Jahre rauchfrei

Fünf Jahre nach der letzten Zigarette ist das Schlaganfallrisiko auf dem selben Niveau eines Nichtrauchers. Außerdem: "Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte. Das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden", so die BZgA.

10 Jahre rauchfrei

Nach zehn Jahren ist das Krebsrisiko für Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher stark gesunken: Das Risiko an Lungenkrebs zu sterben ist ungefähr um die Hälfte verringert. Auch die Gefahr, an Kehlkopfkrebs oder an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, geht zurück.

15 Jahre rauchfrei - Folgen Raucherentwöhnung

Nach 15 Jahren haben Ex-Raucher und Ex-Raucherinnen kein erhöhtes Riskio für Herz-Kreislauferkrankungen mehr, sind also auf dem Level von lebenslangen Nichtrauchern.

Rauchen aufhören vor Operation

Wer es nicht schafft, ganz aufzuhören, sollte zumindest in bestimmten Situationen das Rauchen sein lassen. Vor großen Operationen können Raucher und Raucherinnen durch Nichtrauchen die Heilung danach beschleunigen, denn, so das DKFZ: "Nachgewiesen ist, dass sich der Wundheilungsprozess durch einen Rauchstopp sechs bis acht Wochen vor einer geplanten Operation und fünf bis 28 Tage danach deutlich verbessert."

Entzugserscheinungen Rauchen

Rauchen macht körperlich und psychisch abhängig. Und das geht sehr schnell - eine Zigarette am Tag reicht schon, um nach vier Wochen abhängig zu sein. Nikotin sorgt für Kicks im Belohnungszentrum unseres Gehirns. Wenn Raucher und Raucherinnen längere Zeit nicht rauchen können, treten Entzugserscheinungen auf wie Schwitzen, innere Unruhe, Angst oder steigende Nervosität. Trost: Sieben bis zehn Tage nach dem Rauchstopp enden die körperlichen Symptome.

Psychisch gewöhnen wir uns ans Rauchen und es wird in unserem Gehirn als "positive Erfahrung" gespeichert. Ein sogenanntes Suchtgedächtnis entsteht und bleibt aktiv, auch lange nachdem wir mit dem Rauchen aufgehört haben und uns körperlich vom Nikotin entwöhnt haben. Und das erschwert das Aufhören stark: "Auf diese Weise können bestimmte typische Konsumsituationen wie beispielsweise der Kaffee am Morgen, der Moment nach dem Essen oder das gemütliche Beisammensein mit Freunden bei ehemaligen Rauchern sogar noch nach Monaten der Abstinenz ein Bedürfnis nach einer Zigarette hervorrufen. Auch Stresssituationen können ein solches Bedürfnis auslösen." Diese Situationen zu vermeiden oder sich abzulenken ist ein wichtiger Schritt bei der Entwöhnung.

Rauchen aufhören Tipps

Wer aufhören will, kann sich Unterstützung holen, das macht es leichter. Und erfolgreicher: Mit geeigneten Therapiemaßnahmen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausstieg aus dem Rauchen auch gelingt. Beratungen bei Ärzten und Ärztinnen oder auch Psychotherapeutinnen oder Psychotherapeuten, über Telefonhotlines oder in Selbsthilfegruppen, Verhaltenstherapie, qualitätsgesicherte Selbsthilfeprogramme, Therapie durch Nikotinersatzprodukte oder Medikamente - all das kann helfen.

Unterstützung und Beratung beim Rauchverzicht bietet die BZgA an unter der kostenlosen Telefon-Hotline: 0800 - 8 31 31 31


148