Rosmarinöl selber machen Wärmendes Rosmarinöl – hilfreich bei Verspannungen und Kältegefühl
Sie haben noch grünen Rosmarin im Garten? Perfekt, mit nur ein paar Zweiglein davon können Sie sich ein wärmendes und entspannendes Rosmarinöl herstellen.
Für was ist Rosmarinöl gut?
"Rosmarinöl fördert äußerlich angewendet die Durchblutung, wirkt dadurch wärmend und entzündungshemmend", so Kräuterfachfrau Karin Greiner. Es wirkt lockernd auf die Muskulatur, entspannend und dadurch sogar ganz leicht schmerzlindernd - etwa bei Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich oder bei Muskelkater. Wenn Sie oft kalte Füße und/oder Hände haben (Warum ist mir immer kalt), helfen Einreibungen mit Rosmarinöl.
Und auch wenn Ihr Kreislauf manchmal nicht so recht in Schwung kommt, schwört Karin Greiner auf den mediterranen Strauch: "Rosmarin gilt ja auch als Wachmacher - ein paar Tropfen auf dem Handgelenk, der Ellbogenbeuge oder Nacken verreiben, das gibt wieder Energie! Und nicht vergessen, auch noch daran zu riechen." Wegen seiner muskelentspannenden Wirkung verspricht er zudem Linderung bei nervösen Verdauungsbeschwerden, den typischen Monatsbeschwerden vieler Frauen und auch in den Wechseljahren.
Der Tipp der Kräuterexpertin dazu:
"Ein (Taschen-)Tuch mit Rosmarinöl tränken, auf den Bauch legen, Tuch darüber und oben drauf eine Wärmeflasche - das intensiviert die Wirkung."
Wie kann ich Rosmarinöl selbst herstellen?
Eine wichtige Info vorab: Bei dem selbst hergestellten Rosmarinöl handelt es sich genau genommen um ein "Rosmarinauszugsöl" und nicht um ein "ätherisches Öl", das durch ein komplexeres Verfahren durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird.
Zutaten für Rosmarinöl
- Rosmarinzweige
- Pflanzenöl (je nach Vorliebe etwa Sonnenblumen-, Raps, Oliven-, Traubenkern- oder Mandelöl)
- weithalsige Flasche oder ähnliches, verschließbares Gefäß
Zubereitung Rosmarinöl
- Die Rosmarinnadeln vom Zweig abstreifen; jüngere, noch unverholzte Triebe einfach kleinschneiden. Zerhacken der Nadeln ist nicht nötig.
- Das Gefäß zu etwa einem Drittel mit Rosmarin füllen, dann bis ganz oben mit Öl auffülen.
- Das Gefäß verschließen und zimmerwarm an einen Ort im Blickfeld stellen (nur nicht in die pralle Sonne auf der Fensterbank, besser dunkel), denn: In den folgenden mindestens 2 bis 3 Tagen muss die Mischung mindestens einmal täglich bewegt werden. Leicht schwenken oder auf den Kopf drehen genügt.
- So verteilen sich die Inhaltsstoffe gleichmäßig im Öl und vor allem: Die Nadeln werden mit Öl durchtränkt und schwimmen nicht an der Oberfläche (Schimmelgefahr!)
- Nach ein, spätestens zwei Wochen die Mischung durch ein (Mull-)Tuch oder ein feines, mit einem Küchentuch ausgelegtem Sieb abgießen und die zurückbleibende Masse gut ausdrücken, um auch die letzte Essenz des Rosmarins mitzunehmen.
- In eine Flasche füllen, mit Namen und Datum beschriften und dunkel und kühl aufbewahren. Am besten zwischen 15 und 17 Grad, etwa in der Speisekammer beim Salatöl.
Wie lange ist Rosmarinöl haltbar?
Das Rosmarinöl ist so lange haltbar wie das Speiseöl, mit dem es gemacht wurde - bei guter Lagerung in etwa ein Jahr. Lesen Sie dazu auch Braten, kochen, frittieren - welches Öl wofür verwenden?
Wer sollte vorsichtig sein mit Rosmarinöl?
Schwangere, stillende Mütter, Babys und Kleinkinder sollten sicherheitshalber nicht mit Rosmarinöl in Kontakt kommen. Auch bei Vorerkrankungen oder chronischen Leiden sollten Sie in jedem Fall die Anwendung zuerst mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären.
Kann man Rosmarinöl auch mit getrocknetem Rosmarin machen?
Rosmarinöl lässt sich genauso gut aus getrocknetem Rosmarin herstellen - da den Nadeln durch das Trocknen Wasser entzogen wurde, benötigen Sie davon weniger: Es genügt, das Gefäß zu einem Viertel mit Rosmarinnadeln zu füllen und drei Viertel mit Öl aufzugießen - das übrige Vorgehen bleibt gleich.
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