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Vitamin D Nebenwirkungen Vitamin D - wer braucht es

Wann wir ein Vitamin D-Präparat brauchen und welche Nebenwirkungen das Sonnenvitamin in hoher Dosierung hat.

Stand: 31.01.2024

Eine Frau genießt im Herbst mit geschlossenen Lidern die Sonne | Bild: mauritius images / Camera Craft / Alamy / Alamy Stock Photos

Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass unser Immunsystem gut funktioniert. Außerdem wirkt es auf die Härte unserer Knochen und die Kraft unserer Muskeln. Beim sogenannten "Sonnenvitamin" sind sich Mediziner und Wissenschaftler allerdings nicht ganz einig, wie hoch die Dosen sein sollten. Und was eine hohe Dosierung von Vitamin D-Präparaten für unsere Gesundheit tatsächlich leisten kann, ist auch noch nicht ganz geklärt. In Studien klar bewiesen ist, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D bei älteren Menschen vorbeugend gegen Stürze, Knochenbrüche und Kraftverlust wirken kann.

Bei Atemwegsinfekten soll Vitamin D ebenfalls vorbeugend wirken, allerdings nur bei Menschen, die bereits einen Vitamin D-Mangel haben.

"Dagegen gibt es keine hohe Beweiskraft für eine Risikosenkung für Krebskrankheiten, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes mellitus Typ 2 durch Vitamin D."

Robert Koch-Institut (RKI)

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/dr-yael-adler-hautaerztin/bayern-1/78783440/

Vitamin D durch Sonneneinstrahlung

Vitamin D kann der menschliche Körper unter Einwirkung von UV-Licht selbst bilden. In unseren Breiten funktioniert das nur in den Monaten von März bis Oktober gut. In den Wintermonaten oder bei Menschen, die sich generell selten draußen aufhalten, kann es zu einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin D kommen. Regelmäßig draußen zu sein, hilft, die eigene Vitamin D-Versorgung deutlich zu verbessern. Das gilt in den Sommermonaten in unseren Breiten als ausreichend - das eigene Sonnenbrandrisiko bitte im Blick haben:

"Demnach reicht es auch in Deutschland, das sich von Breitengrad 47 bis 55 N° erstreckt, für ungefähr die Hälfte des Jahres für Erwachsene aus, pro Tag ein Viertel der Körperoberfläche (Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen) je nach Hauttyp und Jahreszeit 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen."

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Übrigens: Wenn wir uns exzessiv sonnen, führt dies nie zu einem zu großen Vitamin D-Gehalt im Körper. Das könne nur durch eine "eine überhöhte orale Zufuhr (dauerhaft > 100 Mikrogramm pro Tag)" geschehen, so das BfR.

Wann besteht ein Vitamin D-Mangel

Hält man sich von März bis Oktober häufig im Freien auf, füllt man seine Vitamin D-Speicher auf. Im Winter greift dann der Körper auf das gespeicherte Vitamin D zu. Das Bundeszentrum für Ernährung schreibt über die Speicherfähigkeit des Vitamins: "Die Speicherkapazität ist insgesamt relativ groß, so dass auch in Wintermonaten in der Regel eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist."
Generell gilt: Erst, wenn eine Ärztin oder ein Arzt durch eine Blutabnahme tatsächlich einen Vitamin D-Mangel festgestellt hat und Vitamin D in Tablettenform verordnet, sollte man ein Vitamin D-Präparat einnehmen.

Davon, vorbeugend hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D einzunehmen, raten Mediziner und Medizinerinnen ab. Die Bestimmung des Vitamin D-Spiegels aus dem Blut wird von vielen Krankenkassen nicht übernommen und kostet zwischen 20 und 30 Euro.

Marker im Blut ist das 25-Hydroxy-Vitamin-D (25-OH-D). "Von einem Vitamin-D-Mangel spricht man bei Serumkonzentrationen des Markers 25-Hydroxyvitamin-D unterhalb von 30 Nanomol pro Liter Serum (30 nmol/l)", so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Eine ausreichende Versorgung im Hinblick auf die Knochengesundheit wäre ein Wert von 50 nmol/l, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI).

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin D

Vitamin D wird nur in geringen Teilen über die Nahrung aufgenommen, nämlich nur zu zehn bis 20 Prozent. "Wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D, zum Beispiel Fettfische wie Lachs, Hering und Makrele, Leber, Eigelb, Wildpilze, Margarine mit Vitamin-D-Anreicherung", so die Stiftung Warentest.

Einige Länder setzen Vitamin D bestimmten Grundnahrungsmitteln zu, Schweden und Finnland zum Beispiel reichern Milchprodukte damit an. In Deutschland darf Vitamin D nur in Margarine zugesetzt werden, für alle anderen Lebensmittel ist ein Vitamin D-Zusatz nicht zugelassen. Dennoch halten sich manche Lebensmittehersteller nicht daran und werben sogar mit dem Vitamin D-Zusatz, das hat die Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt - darunter Getränke und sogar Süßigkeiten. Hier geht es zu den Ergebnissen der Verbraucherzentrale Hamburg.

Vitamin D-Dosierung - wer braucht Vitamin D-Präparate?

Die Fähigkeit des menschlichen Körpers, Vitamin D zu bilden, nimmt mit dem Alter deutlich ab - ab einem Alter von ungefähr 65 Jahren verringert sich die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden. Doch nicht nur ältere Menschen gehören zu den Risikogruppen, die leichter eine Unterversorgung entwickeln, dazu zählen auch:

"Personen, die sich bei Sonnenschein kaum oder gar nicht bzw. nur mit gänzlich bedecktem Körper im Freien aufhalten oder Personen mit dunkler Hautfarbe. Zu den Personen, die nicht ausreichend und regelmäßig in die Sonne gehen, gehören insbesondere mobilitätseingeschränkte, chronisch kranke und pflegebedürftige ältere Menschen."

Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Vitamin D und K2

Oft werden Vitamin D3 und K2-Kombipräparate im Handel angeboten. Mit dem Argument, diese Kombination garantiere eine größere Wirkung auf die Knochengesundheit. Das ordnet die Verbraucherzentrale ein: Ein solcher Zusammenhang sei "wissenschaftlich nicht belegt".

Hochdosiert Vitamin D - Nebenwirkungen

Zwar sorgt ein ausreichend hoher Vitamin D-Spiegel zusammen mit einer guten Versorgung mit den Vitaminen C, A, B12, B6 und Folat für ein gut funktionerendes Immunsystem, die Verbraucherzentrale Bayern warnt aber vor hohen Dosierungen, für die immer wieder stark geworben wird:

"Empfehlungen wie 'jetzt 5.000 I.E. Vitamin D täglich' (= 125 µg) sind gefährlich, ist das doch mehr als die absolute Obergrenze für eine sichere Zufuhr (Upper Intake Level)."

Verbraucherzentrale

Eine Einnahme von Vitamin D sollte auf jeden Fall mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden - gerade wegen der benötigten Dosis. Das Problem ist, dass für freiverkäufliche Vitamin D-Präparate keine verbindlichen Höchtsmengen festgelegt sind.

Vitamin D Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu sprechen ist auf jeden Fall wichtig vor einer zusätzlichen Einnahme von Vitamin D, vor allem, wenn man regelmäßig bestimmte Medikamente einnimmt - zum Beispiel Kortison oder entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika.

Vitamin D Tagesbedarf

Wer von sich aus Vitamin D ergänzen möchte, ohne die Gefahr einer Überdosierung, sollte sich an die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) halten:

"Wer Vitamin D ergänzen möchte, kann auf Präparate mit einer Tagesdosis von bis zu 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten) Vitamin D zurückgreifen. Bei dieser Menge sind gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten."

Vitamin D Überdosierung - Nebenwirkungen von Vitamin D

Wenn Vitamin D längere Zeit überdosiert wird, wird das überschüssige Vitamin D in unserem Gewebe gespeichert. Die EFSA hat die tolerierbare Gesamtzufuhrmenge auf 100 Mikrogramm/Tag, das sind 4.000 Internationale Einheiten (IE) festgelegt. Eine starke Überdosierung kann schwere Nebenwirkungen hervorrufen, so das RKI: "Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können."

Auch bei diesen Vitaminen kann eine Ergänzung sinnvoll sein. Für wen Schwarzkümmelöl zu empfehlen ist.

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