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Warum kann ich mich nicht konzentrieren Haben Sie ein Popcorn-Brain?

Bücher lesen, Unterhaltungen führen oder einfach nur etwas länger fokussiert arbeiten - es geht nicht mehr so lang, wie früher. Wenn Sie das kennen, dann haben Sie womöglich ein Popcorn-Brain. Was das ist und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

Von: Nadine Lang

Stand: 18.03.2024

Eine Frau greift in eine Schale mit Popcorn und blickt dabei mit überraschtem Blick in die Kamera | Bild: mauritius images / Vadym Drobot / Alamy / Alamy Stock Photos

Sich nicht lange auf ein Thema fokussieren zu können oder bei einer Unterhaltung schnell abzuschweifen, sind nur zwei Beispiele für ein mögliches Popcorn-Brain. Das Phänomen, das unser Gehirn mit aufpoppenden Maiskörnern vergleicht, wurde erstmals im Jahr 2011 von Professor David M. Levy benannt. Der Dozent an der Informations Schule (iSchool) der Universität in Washington beschreibt damit die Art, wie unsere Aufmerksamkeit von einem Ding zum nächsten wechselt und springt. Wie aufpoppende Maiskörner eben. Der Grund dafür ist unsere Social Media bzw. Handynutzung. Durch das konstante Multitasking werden unsere Aufmerksamkeitspannen immer kürzer.

Was ist ein Popcorn-Brain?

Ein Gehirn wie Popcorn hat man, wenn man Schwierigkeiten bei der Konzentration auf längerfristige Aufgaben hat, wie zum Beispiel beim Lesen eines Buches. Weitere Symptome können sein:

  • verkürzte Aufmerksamkeitspannen
  • ständiges Bedürfnis nach Stimulation
  • Unruhe, wenn man nicht mit digitalen Medien verbunden ist oder sein Handy zur Hand hat
  • Herausforderung seine Zeit effizient einzuteilen, wegen ständiger Ablenkungen

Popcorn-Brain ist kein offizieller medizinischer Terminus, er beschreibt aber sehr gut die Entwicklung, die unser Gehirn durch den ständigen Social Media-Konsum macht. Eine Studie von 2019, erschienen auf Nature Communications mit dem Titel "Beschleunigung der Dynamik der kollektiven Aufmerksamkeit" ("Accelerating dynamics of collective attention") deckte auf, dass die allgemeine Aufmerksamkeitsspanne zunehmend kürzer wird. Ursache ist laut der empirischen Studie der schnelle Konsum von Social Media. Das ständige Scrollen auf dem Smartphone schafft es, dass Lesen, direkte Unterhaltungen oder Aktivitäten die grundsätzlich Konzentration erfordern, immer schwieriger werden. Schnell wird man vom Ping des Handys oder Benachrichtigungen, die auf dem Bildschirm auftauchen abgelenkt und bleibt dann auf dem Smartphone hängen. Dadurch kann sich eine Überforderung einstellen, da man sich schnell von Informationen überladen fühlt. Auch schafft man es durch das ständige Multitasking nicht, anstehende Aufgaben zu bewältigen. Somit kann sich auch ein Gefühl der Überwältigung einstellen.

Was kann man gegen das Popcorn-Brain tun?

Eigentlich ist es recht einfach, gegen das sogenannte Popcorn-Brain vorzugehen. Die beste Hilfe gegen die schwindende Aufmerksamkeit, ist das Handy einfach mal wegzulegen. Leichter gesagt als getan. Deshalb raten die Experten dazu, sich feste Zeiträume für die Social Media-Nutzung festzulegen und diese auch möglichst einzuhalten.
Unbedingt auch mal Pausen einlegen und Sport oder Meditation als festen Bestandteil in den Tagesablauf aufnehmen. Und wenn man mal nichts zu tun hat und somit das Gehirn eine Pause bekommt, dann ist das auch förderlich. Also bei Langweile einfach mal das Handy liegen lassen und die Wand anstarren.

Sie wollen noch mehr über unser Gehirn erfahren, dann hören Sie doch mal rein in diese Episode unserers Interview-Podcasts "Die Blaue Couch":

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/henning-beck-neurowissenschaftler-ueber-die-intelligente-nutzung-des-gehirns/bayern-1/12832019/


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