Wie lange hält eine Matratze? Wann eine neue kaufen und welche?
Wann muss ich mir eine neue Matratze kaufen? Und wie pflege ich sie am besten? Tipps für Reinigung und Kauf.
Wie oft sollte man die Matratze wechseln?
Auch wenn unsere Matratzen jede Nacht mehr oder weniger Schwerstarbeit leisten müssen - der Hauptgrund für den Austausch ist nicht etwa mechanischer Verschleiß: "Aus hygienischen Gründen sollten Sie die Matratze etwa alle 8 bis 10 Jahre austauschen", empfiehlt die Stiftung Warentest, wie auch viele Matratzenhersteller. Selbst bei kühlen Außentemperaturen verliert ein gesunder Mensch in etwa einen halben Liter Flüssigkeit pro Nacht - eine Menge, die individuell natürlich variieren kann, erst recht bei Hitze oder Krankheit. Zusammen mit den Hautschuppen, die sich natürlicherweise auch nachts von unserer Haut lösen. Nicht alles davon fängt sich in der Bettwäsche und im Bezug, sondern erreicht auch die Matratze.
Wer seine Matratze regelmäßig reinigt und pflegt, kann allerdings den Zeitraum bis zur Neuanschaffung verlängern.
Schaumstoffmatratzen im Test (3/2022)
Gut und relativ günstig liegt es sich auf der Badenia Trendline (179 Euro/ Note 2,4), die preislich die Testsiegerin MFO VitaSan Komfort (450 Euro/ Note 2,0) deutlich sticht. Dazwischen die Schlaraffia myNap (300 Euro/ Note 2,1) und die Billerbeck Hermine (350 Euro/ Note 2,2).
Schaumstoffmatratzen, auf denen Menschen unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Schlafpositionen (Bauch oder Seite) gleichermaßen gut liegen sind die MFO VitaSan Komfort (450 Euro), Billerbeck Hermine (350 Euro) und die Allnatura Sanastar-Comfort (760 Euro). Bei den Federkernmatratzen schafft das die MFO Classic (350 Euro) vom Test 3/2019.
Matratze reinigen - wie?
Die Stiftung Warentest empfiehlt, jedes Mal beim Bettenbeziehen die Matratze zu drehen (Kopf- und Fußende vertauschen) und zu wenden (auf Vorder- bzw. Rückseite), es sei denn, sie hat ausgewiesene Liegezonen.
Den waschbaren Bezug der Matratze sollten Sie alle drei Monate waschen, wobei normales Waschmittel genügt. Für Allergiker können sogenannten "Encasings" sinnvoll sein - Bezüge, die für besonderen Schutz gegen Hausstaubmilben und ihre Ausscheidungen sorgen. Tipp: Manche Krankenkassen übernehmen die Anschaffungskosten für Allergiker teilweise oder sogar ganz.
Sie gehören auch zu den Heuschnupfen-Geplagten? Lesen Sie dazu: So schlafen Sie trotz Heuschnupfen besser
Was bringt der Staubsauger?
Wenn Sie auch zu denjenigen gehören, die Ihre Matratzen regelmäßig mit dem Staubsauger reinigen: Lassen Sie es vorsichtig angehen. Zwar entfernt der Staubsauger zuverlässig Staub und Kleinpartikel; auf zu hohe Leistung gestellt kann er allerdings der Matratze schaden - weshalb die Stiftung Warentest von einer Reinigung mit dem Staubsauger abrät: "Durch den Saugvorgang verschieben sich Teile der Unterpolsterung und in der Zwischenlage können sich Dellen bilden."
Wichtige Pflegemaßnahme: Luft an die Matratze lassen
Tagsüber sollte man die Matratze nicht abdecken und das Bett aufgeschlagen lassen. So kann Luft an die Matratze und Feuchtigkeit abtransportieren. Das hält die Hausstaubmilben in Schach und beugt Schimmelbildung vor. Lesen Sie dazu auch: Betten richtig machen - warum es besser ist, das Bett nicht zu machen.
Wichtig ist auch, dass von unten Luft an die Matratze kommen kann. Also besser keine Unterbettkommoden verwenden und lieber auch keine Betten mit Bettkasten anschaffen.
Matratze Liegekuhle
Wenn sich in der Matratze Kuhlen gebildet haben, und zwar auf beiden Seiten, hat sie das Ende ihrer Haltbarkeit erreicht. Ob eine Matratze früher oder später Kuhlen bildet, hängt dabei laut Stiftung Warentest aber nicht etwa vom Gewicht des Schläfers ab, sondern primär vom Material der Matratze: Auf Kaltschaummatratzen bilden sich eher Kuhlen als auf Latexmatratzen, da manche Kaltschaumarten angesichts der Kombination von Wärme und Feuchtigkeit schneller weich werden. Schwerere Menschen sind daher besser auf einer Latexmatratze aufgehoben.
Welcher Matratzen Härtegrad für welches Gewicht?
Wenn Sie sich auf die Suche nach einer neuen Matratze machen, sollten Sie sich unbedingt Zeit nehmen - und auf Ihr Körpergefühl achten: Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene Modelle und Hersteller zu vergleichen. Und vor allem: Liegen Sie Probe! Und zwar ausgiebig. Die Stiftung Warentest hat in Untersuchungen von 2019, 2020 und auch 2022 festgestellt: Die Härteangaben der Hersteller bei Federkern- oder Kaltschaummatratzen stimmen oft nicht. Deshalb ist beim Matratzenkauf Ihr voller Körpereinsatz gefragt: Liegen Sie auf dem Bauch genauso bequem wie auf der Seite oder dem Rücken? Wie tief sinken Sie ein - und ist das für Sie angenehm oder eher nicht? Ihr Körpergefühl sollte letztendlich den Ausschlag für Kauf oder Nicht-Kauf geben.
Matratze kaufen - Tipps
Diese Tipps helfen bei der Kaufentscheidung für eine neue Matratze:
- Ein hoher Preis einer Matratze sagt nichts über die Qualität aus. Die Stiftung Warentest hat in ihren Tests immer auch günstige Matratzen mit "gut" bewertet.
- Probeliegen ist wichtig, besser ist Probeschlafen, so die Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer von Stiftung Warentest. Kaufen Sie im Geschäft vor Ort, können Sie vereinbaren, dass Sie die Matratze in einem gewissen Zeitraum zurückgeben können, wenn Sie nicht mit ihr zurecht kommen.
- Wenn Sie online kaufen, gilt ein 14tägiges Widerrufsrecht. Die Stiftung Warentest warnt aber: Nicht jeder Händler erstattet die Rücksendung. Und deshalb sollten Sie sich vor der Bestellung informieren, was im Falle einer Retoure passiert.
- Testen Sie, ob Schultern und Hüften gut einsinken beim Matratzenkauf.
- Noch mehr Tipps für den Matratzenkauf finden Sie beim Verbraucherservice Bayern.
Lesen Sie auch: Warum bin ich ständig müde? Oder wie ist das mit der Bettwäsche: Bettwäsche - wie oft waschen.