Wie lange ist Bier haltbar? Kann Bier schlecht werden und verdirbt alkoholfreies Bier schneller?
Wie erkenne ich das, wenn mein Bier nicht mehr gut ist? Unser Experte vom Brauerbund hat Tipps für den Bier-Check.
In unserer heutigen Zeit ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Bier schlecht wird. Die Qualität eines Bieres, sprich der Geschmack, kann sich allerdings durch Alterungsprozesse verändern. Walter König, der Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbund, sagt: "Jeder Braumeister braut sein Bier so, dass es den gewünschten Geschmack genau zu dem Zeitpunkt hat, an dem es abgefüllt wird." Aber keine Sorge, bis der Geschmack eines Bieres sich merklich verändert, dauert es. Und mit der richtigen Lagerung können Sie eine Menge dazu beitragen, den Geschmack möglichst lange zu erhalten.
MHD: Kann Bier schlecht werden?
Auf jeder Flasche und auf jedem Fass Bier steht ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Sie können also schon beim Kauf darauf achten, dass das möglichst weit in der Zukunft liegt und es mit Ihrem Verbrauch abgleichen. "Das MHD ist aber nur ein Anhaltspunkt, eine gesicherte Qualitätsgarantie des Herstellers. Es geht um die Kohlensäure, die Farbe und den Geschmack", erklärt Daniela Krehl, Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Bayern e.V. Wird ein Bier älter, verändert sich die Malznote und die Hopfennote wird weicher und milder. Trinkbar und in den meisten Fällen auch noch lecker ist ein Bier weit über das Haltbarkeitsdatum hinaus. Der Alkohol funktioniert wie ein Konservierungsmittel. Und je höher der Alkoholgehalt, umso besser ist die Konservierung. Der bittere Hopfen und der leicht saure pH-Wert tun ein Übriges. In verschlossenem Zustand können sich so keinerlei Bakterien bilden, die dem Menschen gefährlich werden könnten.
Die richtige Lagerung: So bleibt Bier länger frisch
"Licht und Temperatur sind ausschlaggebende Faktoren, wenn es um die Haltbarkeit von Bier geht". Das sagt Walter König vom Bayerischen Brauerbund. Deshalb wird Bier fast immer in dunklen Flaschen abgefüllt und deshalb sollte Bier möglichst im Keller gelagert werden. Die ideale Temperatur beträgt zwischen vier bis sieben Grad. So ist auch ein optimales Geschmackserlebnis garantiert. Je dunkler und alkoholreicher, desto länger kann man ein Bier lagern. Im Unterscheid zum Wein sollte das Bier stehen. Dann ist erstens die Oberfläche, die mit der Luft in Berührung kommt, so klein wie möglich und die Schwebstoffe bei naturtrübem Bier und Hefeweizen sinken alle auf den Boden. Da sind sie beim Einschenken gut erreichbar.
Wer es mag: Ganz besondere Biere für Kenner
Beim Deutschen Brauerbund steht zu lesen, dass Biere im Laufe der Zeit ihr Aroma so verändern können, dass sie eine "sherryartige Note" ausbilden können. Bierliebhaber können gerne ein paar Flaschen zur Probe etwas länger liegen lassen. Letzter Tipp zur Lagerung: Vermeiden Sie große Temperaturschwankungen, die schaden dem Geschmack. Also keine schnelle Kühlung durch die Tiefkühltruhe. Für die, die einen besonders feinen Geschmack haben und sich mehr mit der Welt des Bieres beschäftigen wollen, bietet der Deutsche Brauerbund eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine Bierverkostung an.
Wie lange hält Bier im Fass?
Wenn das Fass noch nicht angestochen ist, gilt: Bier im Fass ist genauso lange haltbar wie Flaschenbier.
Wenn es im Sommer bei der Gartenparty frisch gezapftes Bier aus dem Fass sein soll: kein Problem. Es gelten die gleichen Haltbarkeits- und Geschmackshinweise wie bei Flaschenbier. Allerdings sollten Sie das Fässchen möglichst innerhalb von drei Tagen nach dem Anzapfen verbrauchen. Das ist jedenfalls die Empfehlung, die der Bayerische Brauerbund Gastwirten gibt. Wenn das Fass offen ist, können Mikroorganismen über die Zapfanlage eindringen. Sicher ist sicher.
Verdirbt alkoholfreies Bier schneller?
Viele "alkoholfreie Biere" haben einen geringen Restalkoholgehalt, der 0,5 Prozent nicht übersteigen darf. Dieser Konservierungsstoff fehlt also. "Aber weil bei alkoholfreiem Bier verhindert werden soll, dass es in der Flasche oder im Fass eine Nachgärung gibt, werden diese Biere pasteurisiert", sagt Wolfgang König vom Bayerischen Brauerbund. Und das sorgt auch für eine lange Haltbarkeit.
Ist das Bier noch gut?
Beim Bier geht es also weniger darum, ob es noch haltbar ist. Es geht darum, ob das Bier noch schmeckt. Das lässt sich ganz einfach testen.
- Zischt es beim Öffnen der Flasche, dann ist noch reichlich Kohlensäure vorhanden.
- Schäumt das Bier beim Eingießen, ist das ein weiteres positives Zeichen.
- Wenn das Bier dann auch noch angenehm riecht, ist ein guter Geschmack sehr wahrscheinlich.
- Die letzte Sicherheit bringt der erste Schluck.
Der Tipp der Brauer: Helle, alkoholärmere Biere sollten bei sechs bis acht Grad getrunken werden, ist das Bier dunkel und hat mehr Alkohol, sollte es nicht so kalt getrunken werden.
"Wie gut sind Bioweine aus Deutschland?" In der Folge des Bayern 1 Podcasts "Besser Leben" geht es um gute Tropfen aus Deutschland. Alle Folgen können Sie in der ARD Audiothek herunterladen und den Podcast abbonieren.
https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-gut-sind-bioweine-aus-deutschland/bayern-1/12188451/