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Wo leben Fledermäuse? Garten fledermausfreundlich machen

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Garten fledermausfreundlich gestalten und was Sie tun können, wenn sich eine Fledermaus in Ihr Haus verirrt.

Stand: 27.08.2024 14:03 Uhr

Kleiner Abendsegler hängt tagsüber an einem Baum | Bild: mauritius images / Blickwinkel / Alamy / Alamy Stock Photos

Was fressen Fledermäuse?

Bisher wurden in Bayern 25 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen. Je weiter südlich Sie in Bayern leben, umso mehr Fledermäuse können Sie beobachten. Die nachtaktiven Fledertiere ernähren sich ausschließlich von Insekten. Leider wird das Nahrungsangebot durch landwirtschaftliche Monokulturen und den Einsatz von Insektenschutzmittel immer knapper. Zudem finden die Tiere keinen Unterschlupf mehr in Gebäuden, weil Dachböden gedämmt und Hohlräume verschlossen werden.
Was tun, wenn man ein Fledermausbaby findet?

So wird Ihr Garten fledermausfreundlich

Wenn Sie den kleinen, nachtaktiven Tieren helfen möchten, können Sie das mit sehr einfachen Mitteln tun. Je insektenfreundlicher Ihr Garten gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Fledermäuse ihn als Jagdrevier nutzen. Und das Beste: Wenn eine Fledermaus in Ihrem Garten ein Zuhause gefunden hat, bleibt sie dort sehr lange, denn Feldermäuse sind sehr standorttreu und suchen, laut Bund Naturschutz, ihre Quartiere über viele Jahre immer wieder auf. Die Mühe lohnt sich also.

1. Vielfältiger  Garten

Die Mischung ist entscheidend. Fledermäuse fühlen sich in Ihrem Garten dann wohl, wenn dieser jede Menge Lebensraum für Insekten bietet. Deshalb ist es wichtig, dass in Ihrem Garten viele verschiedene Pflanzenarten wachsen. Achten Sie auf eine artenreiche Wiese und pflanzen Sie heimische Stauden, Gehölze und Wildpflanzen an.

Der Naturschutzbund empfiehlt unter anderem folgende Pflanzen:

  • Gehölze wie Eiche, Haselnuss, Birke, Schwarzer Holunder, Liguster, Pappel, Salweide, Heckenkirsche, Schlehe, Weißdorn oder Sommerflieder.
  • Als Stauden bieten sich Phlox, Nachtkerze und Ziertabak an.
  • Pflanzen Sie als Kräuter Borretsch, Minze, Majoran, Schnittlauch, Salbei und Zitronenmelisse.
  • Sommerblumen wie Leimkraut, Seifenkraut, Königslilie, Wegwarte, Schmalblättriges Weidenröschen, Lichtnelke, Gemeine Nachtviole, Goldlack, Wunderblume und Zitronen-Taglilie.

2. Keine Pestizide

Verzichten Sie auf Pestizide und Insektenschutzmittel in Ihrem eigenen Garten. Und keine Angst vor Mücken, Fliegen oder Spinnen - Fledermäuse haben einen riesigen Nahrungsbedarf. Sie fressen täglich bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichtes. So frisst eine einzige Fledermaus in einer Nacht 1.000 bis 2.000 Insekten.

3. Fledermausbeet

Weggartenblüte

Sollten Sie genug Platz in Ihrem Garten haben, legen Sie doch ein "Fledermausbeet" - mit nachtblühenden und vor allem nektarreichen Blütenpflanzen: Gewöhnliches Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte locken durch ihren intensiven Duft Mücken und Nachtfalter und damit natürlich auch Fledermäuse an.

4. Wasser im Garten

Es muss nicht unbedingt ein Teich sein, manchmal reicht auch eine große Wasserwanne, damit sich Insekten in Ihrem Garten tummeln. Das Wasser zieht alles an, was kriecht, fliegt und flattert, und ist so die perfekte Nahrungsquelle für Fledermäuse.

5. Fledermauskasten

Natürlich brauchen Fledermäuse nicht nur ausreichend Nahrung, sondern auch einen geeigneten Unterschlupf. Fledermäuse fühlen sich überall wohl, wo es kühl, feucht und frostfrei ist. Deshalb wohnen sie am liebsten in alten Bäumen, Kellern oder leeren Dachböden. Da in vielen neugebauten Häusern die Dachböden und Keller verschlossen sind, finden Fledermäuse immer häufiger kein passendes Zuhause.

Stellen Sie deshalb in Ihrem Garten einen Fledermauskasten auf. Die Kästen bestehen aus Holz oder Leichtbeton und eignen sich nicht nur als Schlafplatz, sondern auch als Winterquartier für Fledermäuse.

Die Fledermauskästen können an einem Baum, am Haus oder an der Garage aufgehängt werden. Der Kasten sollte mindestens drei Meter hoch hängen, denn nur so ist die Fledermaus vor Raubtieren wie Katzen oder Mardern sicher. Zusätzlich sollten Sie den Kasten so positionieren, dass die Einflugschneise möglichst offen und wettergeschützt ist. Die Kästen sind bei Naturschutzorganisationen wie dem Naturschutzbund oder in Zoo- und Gartengeschäften erhältlich.

Ist die Fledermaus gefährdet?

Viele Fledermausarten gelten als gefährdet, dank des Engagements von verschiedenen Verbänden sind jedoch laut bayerischem Landesamt für Umwelt aktuell nur noch drei Fledermausarten direkt vom Aussterben bedroht: Die Große Hufeisennase und die Kleine Hufeisennase sowie die erst 2012 in Bayern entdeckte Nymphenfledermaus.

Was ist der Unterschied zwischen Fledermäusen und Flughunden?

Flughunde kommen hier in Deutschland nicht vor – sie sind eine tropische Art. Flughunde sind meistens viel größer als die auch in Deutschland beheimateten Fledermäuse und ernähren sich gerne von Obst, während unsere einheimischen Fledermäuse sich ausschließlich von Insekten ernähren.

"Unterscheiden kann man die beiden vor allem über die Körpergröße und allgemein über ihr Aussehen: Flughunde haben - wie der Name schon sagt - hundeähnliche Schnauzen und große Augen, während Fledermausaugen eher klein sind."

Sabine Heilmann, NABU

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