Das Gift der Menschlichkeit Einsatz im Unterricht
Vorarbeit
- Impuls: An die Tafel wird geschrieben: "Geiz ist geil!". Geiz gehört zu den eher unangenehmen Eigenschaften - ist aber trotzdem weit verbreitet. Die Schüler setzen sich in einen Kreis zusammen sammeln Stichpunkte zum Thema Geiz (berühmte geizige Personen, auch aus der Literatur). Vielleicht kennen manche Schüler auch Fälle von Geiz und möchten davon berichten. Stichpunkte werden an der Tafel gesammelt.
- Themenfrage: Ist Geiz wirklich geil?
- Unterrichtsziel: Definition des Begriffes Geiz. Bewusstseinschärfung für das Thema, verantwortliches und differenziertes Handeln.
Einsatz im Unterricht
- Hören und Arbeitsauftrag: Der Beitrag "Geiz - Gift der Menschlichkeit" wird angehört. Währenddessen notiert sich eine Gruppe der Schüler alle positiven Eigenschaften zum Thema "Geiz", die andere Gruppe schreibt alle im Beitrag genannten negativen Begriffe und Eigenschaften auf.
Nacharbeit
- Nachbesprechung: Gemeinsam wird eine Gegenüberstellung der gesammelten Begriffe an der Tafel (Folie) vorgenommen. Nun wird eine Definition des Phänomens "Geiz" aus den Erkenntnissen der Sendung formuliert (im Unterschied zur Habgier, in der Wirkung auf den Mitmenschen, bezogen auf die Beziehung zu Gott, was bedeutet die Eigenschaft für die Geizigen selbst?). (Geiz ist eine Eigenschaft mit zwei Gesichtern: sie kann nutzen und schaden, sie kann eine Gesellschaft voranbringen und ihren inneren Frieden gefährden. Der Geiz richtet sich auf das Sammeln und Bewahren von Besitz, auf das Bunkern von Kapital und, wenn überhaupt, dann auf rationale Investitionen. Im zwischenmenschlichen Bereich ist Geiz ein schwer kontrollierbares Persönlichkeitsmerkmal, das sich oft mit dem Alter verstärkt. Es kann ausufern zu Selbstzweck und Sucht, es trennt den Betroffenen von Gott und lässt ihn sozial vereinsamen.)
- Ergebnissicherung: Welchen Wandel hat der Begriff seit der Antike vollzogen? Was bedeutet Geiz auf der persönlichen Ebene, was im sozialen Zusammenhang? Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird gemeinsam ein Tafelbild erstellt.
- Diskussion: Anschließend soll eine offene Diskussion das Thema aus der Theorie lösen und mit dem Alltag der Schüler in Verbindung bringen:
- Ist Geiz geil?
- Ist Geiz eine Eigenschaft, zu der man stehen kann oder soll?
- Kann es Sinn machen, geizig zu sein?
- Auf welchen Besitz könnten die Schüler verzichten?
- Nach den Erkenntnissen der Schulstunde: Welcher Stellenwert kommt dem Geiz heute zu - als individuelles Phänomen und als soziales Phänomen?
- Was bedeutet für mich verantwortliches und bewusstes Handeln (Konsumverhalten, andere Lebensbereiche)
- Bildanalyse: Die Schüler erhalten eine Kopie des Kupferstichs "Der Geiz" aus Pieter Brueghels "Sieben Todsünden". Die Schüler lassen das Bild auf sich wirken und versuchen eine Deutung.
- Kreuzworträtsel: Wenn noch Zeit ist, kann das Kreuzworträtsel gemeinsam oder in Partnerarbeit gelöst werden.
- Projekt: Die Klasse gestaltet gemeinsam ein Plakat zum Thema Geiz: Jeder ist aufgefordert, mindestens ein Bild, Zitat, eine Geschichte, Meldung, Karikatur oder Ähnliches mitzubringen.
Lehrplanbezug
Lehrplan für bayerische Hauptschulen:
- Evangelische Religionslehre, 7. Jahrgansstufe: Menschen gefährden Eigentum - Eigentum gefährdet Menschlichkeit. Eigentum als Gabe und als Verpflichtung
- Evangelische Religionslehre, 9. Jahrgansstufe: Eine Welt - Wege zur Gerechtigkeit
Lehrplan für die bayerische Realschule:
- Ethik, 5. Jahrgansstufe: Entscheiden und handeln: Situationen, Motive und Entscheidungen für bestimmte Handlungen
- Evangelische Religionslehre, 10. Jahrgansstufe: Mitverantwortung in der Gesellschaft übernehmen
- Ethik, 10. Jahrgansstufe: Gewissen und Verantwortung
Lehrplan für das bayerische Gymnasium:
- Ethik, 8. Jahrgansstufe: Verantwortung für sich und andere
- Wirtschaft und Recht, 9. Jahrgangsstufe: Wirtschaftliches Handeln der privaten Haushalte