Gelassenheit und stilles Glück Glossar
Affekt
Lateinisch afficere = einwirken, (in einen Zustand) versetzen. Intensive Gemütsbewegung, Aufwallung, kurzzeitige Erregung. Dabei treten willentliche Steuerung, Kontrolle, sachliche oder moralische Erwägungen weitgehend in den Hintergrund. Zu den Affekten zählen z.B. Aggression, Angst, Wut.
Fokussierung
Lateinisch Fokus = Brennpunkt. In der Physik das Zusammenführen z.B. von Strahlen. Im allgemeinen Sprachgebrauch: den Blick auf etwas richten, etwas in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und des Interesses stellen.
Personen
Chrysíppos (281/278-205 v. Chr.)
Griechischer Philosoph. Er gilt als der zweite Begründer der Stoa. Von seiner umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit sind nur Fragmente erhalten.
Epiktet (ca. 50-138 n. Chr.)
Griechischer Philosoph. Er war Sklave am Hofe Neros. Nach seiner Freilassung gründete er eine philosophische Schule und lehrte als Stoiker. Sein Enchiridion ("Handbüchlein der Moral") ist eine Art ethischer Katechismus. Epiktet betonte eine durch Gottverbundenheit getragene Ethik von Lebensmut und Menschenliebe, die der des Christentums nahe kommt.
Kleánthes von Assos (ca. 330 - ca. 232 v. Chr.)
Griechischer Philosoph. Er war Schüler und Nachfolger des Stoa-Gründers Zenon in der Schulleitung. Er verfasste einen "Hymnus auf Zeus", der von All- und Schicksalsfrömmigkeit geprägt ist.
Marc(us) Aurel(ius) Antoninus (121-180 n. Chr.)
Spät-stoischer Philosoph, römischer Kaiser von 161 bis 180. Er verstärkte die Verwaltung und Rechtsprechung des Römisches Reiches, galt als Gegner der Christen, deren Drängen zum Martyrium er aus philosophischen Gründen ablehnte. Er musste an den Reichsgrenzen Feinde abwehren, v.a. die Parther im Osten und Germanen-Stämme im Donauraum. Seine hauptsächlich in den Lagern der Markomannen-Kriege in griechischer Sprache verfasste Schrift "An sich selbst" (Selbstbetrachtungen) gilt als Zeugnis der spät-stoischen Lehre. Noch heute erinnert die Marc-Aurel-Säule in Rom an den "Philosophen auf dem Kaiserthron".
Musonius Rufus (ca. 30-80 n. Chr.)
Römischer Philosoph. Zu seinen Schüler zählen Epiktet und Plinius der Jüngere. Von seinem Werk sind nur wenige Reden (in Nachschriften) und Anekdoten überliefert.
Nero (37-68 n. Chr.)
Römischer Kaiser von 54 bis 68 (Selbstmord). Sein Verhalten veränderte sich unter dem Eindruck der Möglichkeiten, die ihm die kaiserliche Macht bot, zum Negativen. Auch Personen seiner engsten Umgebung ließ er ermorden. Er trat öffentlich als Sänger und Wagenlenker auf und gründete die "Nerofestspiele". Seine Willkürherrschaft führte im Jahr 65 zu einer Verschwörung, die entdeckt wurde und die Hinrichtung oder den erzwungenen Selbstmord zahlreicher Senatoren zur Folge hatte. Auch Neros früherer Erzieher Seneca wurde zum Selbstmord gezwungen.
Seneca, Lucius Annaeus, der Jüngere (ca. 4 v. Chr .- 65 n. Chr.)
Römischer Philosoph. Erzieher des späteren Kaisers Nero, der ihn wegen angeblicher Teilnahme an einer Verschwörung zum Selbstmord nötigte. Er gilt als einer der bedeutendsten Stoiker, schrieb über Ethik und naturwissenschaftliche Erkenntnisse, mahnte zu Tugend, Mitleid und Milde. Sein Werk umfasst Schriften wie "Das glückliche Leben" oder "Von der Kürze des Lebens" sowie eine Reihe Tragödien.
Watzlawick, Paul (1921-2007)
Österreichischer Psychotherapeut und Kommunikationsforscher. Er ist Vertreter des "radikalen Konstruktivismus", der menschliches Wissen um eine eindeutige Wirklichkeit zunehmend in Frage stellt und statt dessen individuelle Deutungen und Konstrukte von Wirklichkeiten annimmt. Seine bekannteste Veröffentlichung ist die "Anleitung zum Unglücklichsein" (1983).
Zenon von Kition (ca. 336 - ca. 264 v. Chr.)
Griechischer Philosoph. Er gründete die Philosophenschule der Stoa. Von seinen Schriften sind nur Bruchstücke überliefert.