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"Freiheit für die Sklaven!" Die Folgen

Stand: 11.04.2011 | Archiv

Die verlustreichste Auseinandersetzung in der Geschichte der USA kostet mindestens 620.000 Menschenleben. Der Norden verliert 360.000 Mann, der Süden 260.000. Etwa ein Drittel fällt im Kampf, der Rest stirbt an Krankheiten. Würde man die Opferzahlen nach der heutigen Gesamtbevölkerung berechnen, käme man auf etwa sechs Millionen.

Nach den Vernichtungsfeldzügen der Unionsarmee und der Freilassung der Sklaven büßt die Pflanzeraristokratie des Südens ihre Existenzbasis ein. Die großen Plantagen verschwinden, kleinere Farmen entstehen und allmählich formiert sich auch in den Südstaaten eine mittelständische Gesellschaft.

Nach der Aufhebung der Sklaverei durch den Kongress zu Jahresbeginn 1865 werden in den kommenden Jahren zwei weitere Amendments in die Verfassung aufgenommen. Sie geben den Schwarzen 1868 die rechtliche, 1870 die politische Gleichstellung. Weil es ihnen an Bildung fehlt, sind sie nicht in der Lage, ihr Bürgerrecht wirksam auszuüben. Sie gehen falschen Beratern auf den Leim, scheitern wirtschaftlich und versagen in den Jahren nach dem Bürgerkrieg als Politiker.

Weiße Südstaatler gründen 1866 den Ku-Klux-Klan als terroristischen Geheimbund. Bereits in den 1880er Jahren erlassen einzelne Südstaaten Gesetze, die eine "Rassentrennung" im Alltag verlangen. 1896 entscheidet der Supreme Court, dass rassisch getrennte Schulen zulässig sind (Grundsatz "Separate but Equal"). Folge dieser Entscheidung ist die Rassentrennung im Süden der USA und in einigen Gegenden des Nordens. Der amerikanische Bürgerkrieg bringt zwar die Abschaffung der Sklaverei, nicht aber Freiheit und Gleichheit für die Schwarzen. Erst die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre bringt zu Ende, was damals begann.

Aus der Sicht des Nordens wird der amerikanische Bürgerkrieg in erster Linie geführt, um die Union zu erhalten. Das Ergebnis ist unstreitbar: Nach dem Bürgerkrieg beginnt der Aufstieg der USA zur Weltmacht.


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