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"Freiheit für die Sklaven!" Chronik 1

Stand: 11.04.2011 | Archiv

1860

  • 6. November: Abraham Lincoln wird zum Präsidenten der USA gewählt. In den Südstaaten kommt es in den folgenden Wochen zu irrationalen Reaktionen, bewaffnete Milizen bilden sich.
  • 20. Dezember: South Carolina tritt aus der Union aus. Verfassungsrechtlich ist umstritten, ob ein Staat die Union verlassen darf. Die Südstaaten sind der Auffassung, die Union sei ein Staatenbund souveräner Einzelstaaten, die bei Bedarf ihre Rechte von der Union zurückfordern dürfen. Die Nordstaaten halten die Union für einen Bundesstaat mit einer Kompetenzverteilung zugunsten des Bundes und der Zentralregierung.

1861

  • Januar: Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas kehren der Union den Rücken.
  • Februar: Die Südstaaten rufen in Montgomery, Alabama, die Konföderierten Staaten von Amerika aus. Jefferson Davis, ein ehemaliger US-Kriegsminister, wird am 9.2. zum Präsidenten ernannt. Richmond in Virginia wird Hauptstadt. In den kommenden Wochen schließen sich weitere Südstaaten der Rebellion an. Eine diplomatische Anerkennung bleibt den Konföderierten Staaten versagt.
  • 4. März: Inauguration Day; A. Lincoln wird vereidigt. Seine Rede ist versöhnlich: "Wir sind keine Feinde, sondern Freunde. Wir dürfen keine Feinde sein".
  • 12. April: Die Konföderierten attackieren die Unionsfestung Fort Sumter in Charleston, South Carolina. Nach heftigen Artilleriegefechten kapituliert Fort Sumter.

Beide Seiten mobilisieren Massenheere, Lincoln ruft zunächst 75.000 Freiwillige zu den Waffen. Die schwankenden Staaten Missouri, Kentucky und Maryland kann der Präsident in der Union halten. Ein diplomatisches Tauziehen beginnt: Der Norden will verhindern, dass der Süden von europäischen Staaten anerkannt wird. Der Süden hofft darauf, dass die europäische Wirtschaft Baumwolle benötigt und Europas Staaten gegen eine Seeblockade des Nordens vorgehen.

  • 21. Juli: Die Schlacht von Bull Run endet mit einer Niederlage der Unionstruppen.

1862

  • 17. September: Nach mehreren Niederlagen des Nordens kommt es am Fluss Antietam Creek in Maryland zur Schlacht, die mit einem Erfolg des Nordens endet.
  • 23. September: Nach dem Sieg bei Antietam hat Lincoln ausreichend politischen Spielraum, um die Emanzipationsproklamation zur Sklavenbefreiung zu erlassen. Der Präsident greift die Sklavenfrage auch deshalb auf, um einer Allianz zwischen europäischen Mächten und der Konföderation vorzubeugen. Zum 1.1.1863 werden alle Sklaven in den rebellischen Südstaaten für frei erklärt. Für die Sklavenhalterstaaten Maryland, Delaware, Kentucky und Missouri, die der Union treu geblieben sind, gilt die Verordnung nicht. Dennoch ist die moralische Wirkung nach außen beträchtlich. In den Augen der Welt kämpft der Norden für die Beseitigung der Sklaverei, kein europäischer Staat kann es sich leisten, die Konföderation zu unterstützen.

1863

  • März: Im Norden wird die Wehrpflicht eingeführt.
  • Mai/Juni: Sieg der Südstaaten in der Schlacht von Chancellorsville, Virginia. Lincoln befiehlt die Aufstellung schwarzer Truppenteile, der "colored regiments".
  • 1. bis 3. Juli: Schlacht bei Gettysburg, Pennsylvania. Der Befehlshaber der Konföderierten, General Robert E. Lee, überschätzt die Schlagkraft seiner Armee. Bei der Anhöhe Cemetary Ridge lässt er 75.000 Mann gegen 90.000 Nordstaatler anrennen. Etwa 50.000 Menschen sterben, Lee muss sich zurückziehen.
  • 4. Juli: Truppen der Nordstaaten unter General Ulysses S. Grant erobern die strategisch wichtige Stadt Vicksburg. Die Union kontrolliert den Mississippi, der Süden ist in zwei Teile gespalten.

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