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Das Thema Sisi - Ein schwieriger Charakter

Stand: 19.06.2012 | Archiv

Elisabeth weigert sich, ihre traditionellen Pflichten zu erfüllen - als Frau, als Mutter und als Kaiserin. Aber etwas Sinnvolles, um ihre Zeit auszufüllen, findet sie nicht.

Immer hin- und hergerissen

  • Sisi schwelgt im Luxus. Sie lässt sich vom Kaiser Schlösser und teure Pferde schenken, kassiert eine üppige Apanage und legt ihr Geld gewinnbringend in der Schweiz an. Ihre Untertanen hungern, Soldaten sterben in den Kriegen des unfähigen Feldherrn Franz Joseph zu Abertausenden. Während die Kaiserin sich mit Reitsport vergnügt und durch Europa reist, begehren die Nationalitäten im Vielvölkerstaat auf, das Habsburgerreich zerbröselt.
  • Elisabeth denkt liberal, sie ist Pazifistin und republikanisch gesinnt. Sie bemüht sich aber nicht um eine politische Umsetzung, sondern vertraut ihre Gedanken nur dem "Poetischen Tagebuch" an.
  • Franz Joseph betrügt seine Frau, sie geht auf Distanz, trennt sich aber nicht ganz.
  • Sie stilisiert sich zum Schönheitsideal, kann es aber nicht ertragen, alt zu werden. Mit dem Alterungsprozess ist sie überfordert, sie verbirgt sich vor der Öffentlichkeit.
  • Sie ist freiheitsliebend, aber sie wird immer kapriziöser, ihre Aktivitäten münden in einen nahezu grenzenlosen Egoismus.
  • Die Kaiserin verweigert sich, aber sie emanzipiert sich nicht, sondern flieht: äußerlich durch reisen, rennen, reiten und innerlich durch ihre Neigung zu Esoterik und Spiritismus.

Dennoch ist Sisi eine faszinierende Frau, die sich Zeit ihres Lebens nicht vereinnahmen lässt. Sie versucht zu nehmen, was sie will, bleibt aber ohne Lebensinhalt.


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