Die Wirbelsäule - Ein Erfolgsmodell
Mensch, Natur und Umwelt | MS, RS, Gy |
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Was unterscheidet den Menschen von der Masse der Säugetiere? Die aufrechte Haltung. Dazu braucht es die Wirbelsäule. Das Kernstück des Bewegungsapparats sorgt für Stabilität, ermöglicht Mobilität und hält den Körper in Balance.
Verglichen mit anderen Lebewesen läuft der Mensch nicht besonders schnell, er ist nicht übermäßig stark und aus eigener Kraft fliegen kann er auch nicht. Aber im Laufe der Evolution hat er sich zum überragenden Generalisten entwickelt, der in Wüsten, im Dschungel, auf Bergen und sogar im Weltraum zuhause ist.
"Wollte der Mensch die ganze Klasse der Säugetiere zu einem sportlichen Wettkampf herausfordern", meinte der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903-1989) in den 1970er Jahren, "der auf Vielseitigkeit ausgerichtet ist und beispielsweise aus den Aufgaben besteht, 30 Kilometer weit zu marschieren, 15 Meter weit und fünf Meter tief unter Wasser zu schwimmen, dabei ein paar Gegenstände gezielt heraufzuholen und anschließend einige Meter an einem Seil empor zu klettern, was jeder durchschnittliche Mann kann, so findet sich kein einziges Säugetier, das ihm diese drei Dinge nachzumachen imstande ist."
Die Überlegenheit des aufrecht gehenden und stehenden Menschen gäbe es ohne einen leistungsfähig-flexiblen Bewegungsapparat nicht. Dessen Zentralelement ist die Wirbelsäule. Sie dient als Stütze und zentrale Leitungsbahn von Nervenimpulsen.
Und weil "der Rücken" unser Leben trägt, bemühen wir die Wirbelsäule sogar, um Verhaltensweisen zu beurteilen oder Persönlichkeiten zu charakterisieren. Wer sich duckt und buckelt, ist willenschwach und hat "kein Rückgrat". Wer aber erhobenen Hauptes schreitet, dem sagt man Stolz und Würde nach.