Mein grüner Lieblingsplatz Wellness für Zimmer- und Kübelpflanzen
Lichtmangel, trockene Heizungsluft und eisige Kälte an den Fenstern – die Winterzeit macht unseren Zimmerpflanzen richtig zu schaffen. Deshalb brauchen sie jetzt die perfekte Pflege – eine Art Wellness-Urlaub. Tipps dafür von unserem Experten Andreas Modery.
Der Winter ist für unsere Zimmerpflanzen durchaus anstrengend: Stehen sie auf dem Fensterbrett oder am Fenster, dann ist es mal kalt, mal warm, die Heizungsluft ist trocken – durchaus anstrengend für unsere Grünpflanzen. Unser Pflanzenexperte Andreas Modery. hat Tipps, was Sie für die Gesundheit und das gute Aussehen unserer Indoor- Schönheiten tun können.
Das größte Problem: Staub!
Der von den Heizungen aufgewirbelte Staub setzt sich hartnäckig auf den Blättern ab – das sieht nicht nur unschön aus, es behindert auch das gesunde Pflanzenwachstum. Durch die Staubschicht verstopfen nämlich die kleinen Spaltöffnungen der Blätter, durch welche die Pflanzen atmen – und deshalb ist jetzt abstauben angesagt.
Blattreinigung bei den Großblättrigen
Großblättrige Pflanzen wie zum Beispiel Monstera oder Gummibaum kann man mit einem feuchten Tuch abwischen. Statt Wasser kann man dazu auch Bier verwenden – der Gerstensaft sorgt nicht nur für einen schönen Glanz, die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe düngen die Pflanze auch gleichzeitig.
Und noch ein Tipp: Das Betupfen der Blätter mit Schnaps desinfiziert und hilft so gegen Rußtau beziehungsweise tötet Gespinstmotten ab.
Blattreinigung bei den Kleinblättrigen
Bei klein- bzw. vielblättrigen Arten, wie zum Beispiel Ficus, empfiehlt es sich, die Pflanze lauwarm abzuduschen: Am besten decken wir das Substrat vorher mit einer Plastikfolie ab, damit dabei nicht die ganze Erde ausgespült wird. Übrigens, Kakteen kann man mithilfe von Wattestäbchen abstauben.
ALLE KAKTEEN SIND SUKKULENTE – ABER NICHT ALLE SUKKULENTE SIND KAKTEEN!
Kakteen, die zu trocken stehen, verlieren ihre grüne Farbe. Der Blumentopf fühlt sich leichter an. Wenn wir gießen – z.B. alle zwei Monate – dann "durchdringend" wässern. Ein guter Wasserabzug muss dabei gewährleistet und das überschüssige Wasser entfernt werden.
Ausgleich von Licht- und Feuchtigkeitsmangel
Wie der Name schon sagt, müssen unsere Zimmerpflanzen in der "dunklen Jahreszeit" mit weniger Licht zurechtkommen – zudem ist die Luft in der beheizten Wohnung trocken. Beides – Licht- und Feuchtigkeitsmangel schwächen die Pflanzen und öffnen Schädlingen (wie der Roten Spinne) und Krankheiten dadurch Tür und Tor.
Tipp: Das Betupfen der Blätter mit Schnaps desinfiziert und hilft so gegen Rußtau bzw. tötet Gespinstmotten ab.
Apropos Schädlinge: Blattläuse für immer los werden
Der Oleander, derzeit im Urlaub im Winterquartier, hat wieder unliebsamen Besuch bekommen.
Blattläuse machen sich auf den Knospen, Blättern und Trieben breit. Sie sind übrigens die häufigsten Schädlinge. Ob grüne, schwarze, bräunliche oder gelbe Läuse – diese Biester ernähren sich alle von dem zuckerhaltigen Pflanzensaft, den sie mit ihrem Stechrüssel aus den Pflanzen saugen. Trotzdem brauchen wir gegen sie keine Chemie: Mutter Natur unterstützt uns!
Bei nur geringem Befall hilft es, die Pflanzen mit einem harten Wasserstrahl abzuspritzen oder die Tiere mit den Fingern von den Blättern abzustreifen. Sind bereits viele Blattläuse zu sehen, empfehlen sich biologische Mittel zur Bekämpfung.
So können wir befallene Pflanzen mit verdünntem Neembaum-Öl rundherum gründlich einsprühen, nach einigen Tagen sind die Pflanzen schädlingsfrei. (Im Fachhandel gibt es reines Neemöl als auch gebrauchsfertige Mischungen zu spritzen.
Modery's Nevercomeback-Cocktail: Die Läuse können mit einem ölhaltigen Präparat bekämpft oder mit dem "Never come back-Cocktail (1 Liter Wasser – ein "Schuss Handspülmittel" und 2 EL Spiritus) "eingenebelt" und in die ewigen Jagdgründen verabschiedet werden. Diese Aktion alle zwei Tage wiederholden (4 x) und mit klarem Wasser die Blätter "sauber" sprühen.
Paroli den Schädlingen
Wichtig ist, die Luftfeuchtigkeit anzuheben! Blattläuse hassen hohe Feuchtigkeit in der Luft. Deshalb: Schälchen mit Wasser auf die Fensterbank stellen oder – besser noch – regelmäßiges Besprühen der Pflanzen. Am besten verwenden wir destilliertes oder abgestandenes/abgekochtes Wasser bzw. einen möglichst fein (nebelig) sprühenden Blumensprenger, um der Gefahr von hässlichen Kalkflecken vorzubeugen.
Wer dem Sprühwasser zusätzlich einige Tropfen Lavendel-, Zitrus- oder Teebaumöl beifügt, der schützt seine grünen Freunde gleich noch vor Schädlingen, wie etwa Blattläusen, die z.B. den Lavendelgeruch nicht mögen.