Ab nach draußen Hagebutten im nebligen November
Der graue November ist da – und damit auch dicke Nebelschwaden, die sich über die Natur legen. Doch die Hagebutten bringen ein bisschen Farbe in den November. Wo wir sie finden und wofür wir sie nutzen können, weiß unser Experte Andreas Modery.
Für so manchen werden die Spaziergänge durch Wald und Flur jetzt zu einem unheimlichen Erlebnis. Schließlich sehen wir in jedem Horrorfilm den Nebel aufsteigen, wenn es gefährlich oder unheimlich wird und Übernatürliches ankündigt werden soll. Das Gefühl, dass jemand oder etwas in unserer Nähe vorbei schleicht, das wir aber nicht sehen können, löst manchmal Angst und Furcht aus.
Der Nebel ist eine Wolke
Nebel ist nichts anderes als eine Wolke, die sich auf der Erdoberfläche abgesetzt hat. Die vielen nicht mehr zählbaren Wassertröpfchen schweben in der Luft und reflektieren das Licht. Der Nebel wird insbesondere im Herbst produziert, da die Nächte länger als die Tage sind. Das bedeutet: Die Luft kann lange abkühlen. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit, denn kalte Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen als warme. Erreicht die Luft nachts eine charakteristische Temperatur, den sogenannten Taupunkt, beginnt der Wasserdampf zu kondensieren – das heißt: Aus dem gasförmigen Zustand geht es in den flüssigen Zustand über.
Im Winter den Nebel selber machen!
Wir können Nebel selbst erzeugen: Wenn wir im Winter in die kalte Luft ausatmen, kondensiert Wasserdampf, weil sich die Atemluft mit der Umgebungsluft vermischt. Die dabei entstehende Wolke nennt man Mischungsnebel.
Im Nebel sind alle orientierungslos!
Nebelwände zwingen Vögel auf dem Herbstzug häufig zur Zwischenlandung, da sie nichts mehr sehen und sich nicht mehr orientieren können.
"Ein Männlein steht im Walde"
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem purpurroten Mäntelein? Jeder kennt dieses Kinderlied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Doch wer weiß noch, dass das Männlein die Hagebutte ist – die Frucht der Wildrose.
Diese Rose wächst “wild“
An allen Wald- und Feldwegen finden wir sie: Die Wildrose und ihre Früchte. Ob Hunds-, Hecken- oder Hundsrose: „Rosa canina“ - diese Rose wächst an jedem Plätzchen! Sie hat den typischen intensiven Wildrosenduft, ist attraktiv und präsentiert jetzt ihre dicken, fleischigen Hagebutten.
Nicht nur für den menschlichen Genuss gedacht!
Hagebutten sind nicht nur für Marmelade oder Likör zu nutzen, sondern auch zur Rosenvermehrung und als Juckpulver! Diese Wildfrüchte stehen auch bei den Vögeln auf der Speisekarte der Lieblingsgerichte: Rotkehlchen, Wacholderdrosseln, Finken, Buntspechte und viele mehr genießen die vitaminreichen Hagebutten.
Ähnlichkeit mit der Erdbeere
Genau genommen sind Hagebutten Scheinfrüchte, die ähnlich wie Erdbeeren aus zahlreichen Nüsschen bestehen. Diese Nüsschen im Hagebutteninneren sind mit feinen, mit Widerhaken versehenen Borsten bestückt. Kinder machten früher daraus Juckpulver. Juckpulver will man weder im Tee, noch in der Marmelade haben. Deswegen müssen wir bei der Hagebutten vor der Verarbeitung das Fruchtfleisch von den Samen ( Nüsschen) befreien.
Rosennachwuchs
Fruchtfleisch und Samen trennen – Samen im Sieb gut waschen – 24 Stunden in lauwarmem Wasser wässern – einen Gefrierbeutel mit etwas feuchtem Sand mischen und mit den Samen mischen – dann bis zur Keimung in den Kühlschrank legen. Die Aussaat beginnt sobald die Samen anfangen im Kühlschrank zu treiben beginnen. Dann Anzuchtschalen mit Anzuchterde füllen, Samen ca. 0,5 bis 1cm tief einsetzen. Wichtig: Die Erde muss in den nächsten Wochen stets feucht (nicht nass!) gehalten werden. Die Anzuchtschalen an einen warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen - sobald sich die ersten richtigen Blätter zeigen, bekommt jeder Rosennachwuchs sein eigenes Töpfchen.